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Jetzt also doch: LG Wildberg ist Geschichte

nh; 13. Jan 2012, 10:45 Uhr
Oberberg Aktuell
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Jetzt also doch: LG Wildberg ist Geschichte

nh; 13. Jan 2012, 10:45 Uhr
Reichshof - Trotz intensiver Gespräche zwischen der Verwaltungsspitze, der Wehrführung und den Wildberger Kameraden ist das lange Kapitel der Löschgruppe Wildberg offensichtlich beendet (AKTUALISIERT).
Nachdem es gestern Abend danach aussah, als ob im Reichshofer Feuerwehrstreit eine Wende eintreten würde (OA berichtete), ist das Tischtuch nun offensichtlich endgültig zerschnitten. Bürgermeister Rüdiger Gennies, dessen Stellvertreter Thomas Roos und Ordnungsamtsleiter Gerhard Dittich hatten sich am Mittwoch hinter verschlossenen Türen mit den Wildberger Kameraden zusammengesetzt, die eine Rückkehr an zwei Bedingungen knüpften, die die Verwaltungsspitze unmittelbar danach auf einer nochmaligen Besprechung der Wehrleitung und den anderen Einheitsführern unterbreitete, die sich jedoch geschlossen gegen die gestellten Forderungen aussprachen.

Löschgruppenführer Holger Seebach bezeichnete die Gespräche mit dem Bürgermeister als konstruktiv, doch das Votum auf der Besprechung hätte noch einmal deutlich gemacht, „dass offenbar kein weiteres Interesse an unserer Einheit besteht“, konstatierte Seebach. „Wir hätten zumindest erwartet, dass man uns entgegenkommt und sich entschuldigt, aber das ist nicht geschehen.“ Die Wildberger Wehrleute würden sich nun um Posten in anderen Einheiten bemühen oder aus Altersgründen aufhören. „Wir werden unsere privaten Sachen aus dem Gerätehaus holen und dann ist Schluss“, so Seebach, der – außerhalb von Reichshof – weiterhin im Feuerwehrdienst bleiben will. „Ich mache das jetzt seit 36 Jahren. Die Arbeit ist ja auch irgendwie zu einem Stück Lebenseinstellung geworden.“

Gemeindebrandinspektor Hans-Uwe Koch machte noch einmal deutlich, dass die Wildberger gesprächsbereit waren, aber immer noch Forderungen gestellt wurden, der die Wehrführung nicht nachkommen konnte und wollte. „Im Ergebnis ist leider festzustellen, dass die Auflösung der Löschgruppe Wildberg Bestand hat und eine Rückkehr der Feuerwehrleute in die freiwillige Feuerwehr Reichshof aktuell nicht mehr möglich ist. Die Einheitsführer, die Wehrführung und der Bürgermeister bedauern den Austritt der Löschgruppe Wildberg aus der Freiwilligen Feuerwehr“, teilten Gennies und Koch in einer gemeinsamen Erklärung, die am Freitagmorgen veröffentlicht wurde, mit.

Die acht Löschgruppen/-züge stünden gemeinsam mit dem Bürgermeister geschlossen zur Wehrführung. „Der Brandschutz und die technische Hilfeleistung im Einsatzbezirk Wildberg werden von den Löschgruppen Nosbach und Odenspiel gewährleistet. Für die Bevölkerung und die Gewerbetreibenden besteht kein Grund zur Beunruhigung. Ihre Sicherheitsbedürfnisse werden durch die Freiwillige Feuerwehr Reichshof erfüllt“, hieß es weiter. Der Ältestenrat der Gemeinde, der gestern Abend über die Entwicklungen informiert wurde, habe den Ausstieg der Wildberger mit Bedauern zur Kenntnis genommen, unterstütze aber ebenfalls die Entscheidungen der Wehrführung.
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