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Feuerwehr-Zoff im Reichshof: Wildberg will nicht mehr

bv; 9. Jan 2012, 20:30 Uhr
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Feuerwehr-Zoff im Reichshof: Wildberg will nicht mehr

bv; 9. Jan 2012, 20:30 Uhr
Reichshof – Älteste Löschgruppe im Reichshof tritt nach Streit mit Wehrführung geschlossen zurück.
Von Bernd Vorländer

In der Feuerwehr Reichshof ist der seit Wochen und Monaten schwelende Streit am Wochenende eskaliert. Die 17 Feuerwehrmänner der Löschgruppe Wildberg haben am Sonntag der Wehrführung gegenüber ihren sofortigen Rücktritt erklärt und wollen dies auch Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies am Mittwoch persönlich mitteilen. Mit Wildberg verliert die Feuerwehr Reichshof ihre älteste Einheit, die seit 114 Jahren besteht. Es seien „schwer wiegende Gründe“, die die Kameraden zu diesem Schritt veranlassten, stellt Löschgruppenführer Holger Seebach gegenüber Oberberg-Aktuell fest. Seit geraumer Zeit sei die Arbeit der Einheit durch Wehrleute, die zu anderen Löschgruppen gewechselt seien, diskreditiert worden. Doch statt der notwendigen Unterstützung durch die Wehrführung habe man nur ein Achselzucken geerntet. „Wir fühlen uns total allein gelassen, vielleicht auch nicht mehr gewollt. Unser Vertrauen in die Wehrführung ist jedenfalls nicht mehr vorhanden“, skizziert Seebach die Stimmung der Löschgruppe Wildberg.

Reichshofs Wehrführer Hans-Uwe Koch ist enttäuscht über die Entwicklung. „Ich bedauere es und bin sehr traurig, dass wir nunmehr eine Löschgruppe weniger haben.“ Seit längerem stehe man in Gesprächen mit der Löschgruppe Wildberg, habe aber keine Lösung finden können, obwohl man Kompromisse angeboten habe. Eine Personalie sei dann aus Sicht der Kameraden in Wildberg die Ursache dafür gewesen, das Fass zum Überlaufen zu bringen. Die Löschgruppe habe daraufhin der Wehrführung ein Ultimatum gesetzt, „aber wir sind gefordert, nach Recht und Gesetz zu entscheiden“. Das Tischtuch scheint also zerschnitten, auch wenn Reichshofs Ordnungsamtsleiter Gerhard Dittich von einem „schwebenden Verfahren“ spricht. Die Gemeinde habe von den Auseinandersetzungen  erst in der vergangenen Woche erfahren, woraufhin sich Bürgermeister Rüdiger Gennies sofort mit den unterschiedlichen Parteien verständigt habe. Dittich sieht noch Hoffnung, dass man eine Auflösung der Löschgruppe abwenden kann.
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