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Pleite für Bukowski und Gemeinschaftsschule?

fn,ch; 1. Mar 2011, 11:54 Uhr
Bild: Archiv --- Schlechte Nachrichten für Bürgermeister Bukowski. Ob die Gemeinschaftsschule nun überhaupt noch realisiert werden kann, ist unklar.
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Pleite für Bukowski und Gemeinschaftsschule?

fn,ch; 1. Mar 2011, 11:54 Uhr
Morsbach – Trotz 95 Anmeldungen steht die Gemeinschaftsschule in Morsbach vor dem Aus, da nicht genug Morsbacher Kinder angemeldet wurden - eine Auflage der Bezirksregierung, die erst jetzt bekannt wurde. (AKTUALISIERT)
Eigentlich hätte Bürgermeister Jörg Bukowski gestern allen Grund zum Feiern gehabt. Nach zähem Gerangel und monatelangen Diskussionen wurde am Montag das Anmeldeverfahren für die neue Gemeinschaftsschule beendet. Und die Zahlen stimmten positiv: Insgesamt 95 Kinder möchten im nächsten Jahr in Morsbach auf die neue weiterführende Schule gehen. Sogar ein vierzügiger Start wäre möglich gewesen. Doch auf der Geschichte liegt ein hässlicher Makel: Denn laut einer Auflage der Bezirksregierung müssten dann 92 Schüler aus dem Gemeindegebiet des Schulträgers stammen.

Eine Bedingung, die bei weitem nicht erfüllt wurde und sogar die Dreizügigkeit, und damit die Schulgründung an sich, ins Wanken bringt. Denn auch hier gilt eine Mindestzahl von 69 Kindern, die aus Morsbach kommen. Selbst diese Hürde ist jedoch nicht erreicht worden. Laut einer Mitteilung des Bürgermeister heute Morgen haben sich lediglich 58 "gemeindeeigene Kinder" für die Gemeinschaftsschule angemeldet. Bei 37 der insgesamt 95 Anmeldungen handelt es sich offensichtlich um Schüler aus dem Umland, die an anderen Schulen abgelehnt wurden.

„Der Anstieg an Anmeldungen gestern lag daran, dass sich viele Rückläufer aus Eckenhagen und Waldbröl bei uns angemeldet haben", erklärte Bukowski am Samstag noch gegenüber Oberberg-Aktuell auf die Frage, warum schon frühzeitig ein Erfolg vermeldet werden konnte. Hier legte es der Rathauschef noch erfreulich als Zeichen für die geforderte Politik der Gesamt- und Gemeinschaftsschulen aus. Ein Trugschluss, wie sich gestern herausstellte, als man nochmals genauer in die Unterlagen zum Genehmigungsverfahren schaute.

Daher dürften für Bürgermeister Jörg Bukowski heute unangenehme Gespräche mit der Bezirksregierung auf dem Programm stehen, um sein Projekt der Gemeinschaftsschule in der Südkreiskommune noch zu realisieren und nicht, wie bereits vor einem Jahr, im Anmeldeverfahren bei der Neugründung einer Schule zu scheitern. In seinem Schreiben verwies Bukowski auf Gespräche mit dem Schulministerium, das ihm am Freitag eine Genehmigung aufgrund eines regionalen Konsens in Aussicht stellte. Davon war jedoch gestern keine Rede mehr. Die Gemeinde sollte nun erneut Unterredungen mit den benachbarten Schulträgern Reichshof und Waldbröl führen, die einer Aufnahme "ihrer" Schüler ausdrücklich zustimmen müssten.  "Ich gehe fest davon aus, dass die Genehmigung zur Errichtung der dreizügigen Gemeinschaftsschule nicht versagt wird", zeigt sich Bukowski zuversichtlich, da es in anderen Kommunen ähnliche Fallkonstellationen mit positivem Ende gab.

Ob man an dieser Stelle von der Auflage der Bezirksregung abweichen wird, bleibt abzuwarten. Bereits jetzt steht allerdings fest, dass sich der Bürgermeister einigen unangenehmen Fragen bei der heutigen Ratssitzung stellen muss, bei der das Thema „Gemeinschaftsschule in Morsbach“ nun ungeahnt kurzfristig wieder auf der Tagesordnung auftauchen dürfte.
  
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