Wiehl - Gestern Abend wurde das neue Gerätehaus der Löschgruppe Marienhagen mit der symbolischen Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Werner Becker-Blonigen offiziell eingeweiht.

Diesen Tag hatte Einheitsführer Helge Will nicht vergessen. Der Jahresempfang der Stadt im Jahr 2006 stand unter dem Motto „Die Feuerwehr in Wiehl“ und dabei wurden den Gästen auch Fotos von den Gerätehäusern der heimischen Einheiten gezeigt. Alles moderne Gebäude, nur die Marienhagener wollten nicht so recht ins Bild passen. Die Löschgruppe war, und das seit schon fast einem Jahrhundert, in der Alten Schule im Ortskern untergebracht, was so gar nicht den modernen Ansprüchen eines funktionsfähigen Löschzuges entsprach. „Es war, als ob man einen Anzug tragen würde, der nicht passt. So haben wir uns in dem alten Gerätehaus gefühlt“, erklärte Will.


[Der Musikzug der Feuerwehr Wiehl sorgte für die musikalische Untermalung.]

Es wurde also höchste Zeit für eine neue Heimstätte. Die Suche nach einem Standort war langwierig, doch schließlich fiel die Wahl auf den Ortsausgang Richtung Bomig. Das kleine Wäldchen am Sportplatz musste für den Neubau weichen. 900.000 € stellte die Stadt bereit, dieser Kostenrahmen wurde auch eingehalten. Nach dem Spatenstich April 2009 konnte das knapp 600 Quadratmeter umfassende Gerätehaus bereits im Februar 2010 fertiggestellt werden, dabei brachten sich die Marienhagener Feuerwehrmänner mit viel Eigenleistung ein. „Ihr seid ein tolles Team“, bedankte sich Will bei seinen Kameraden und vergaß dabei auch nicht den Förderverein der Löschgruppe. „Viele Dinge wären ohne ihn nicht möglich gewesen.“   


Nun steht das neue Schmuckstück am Kreisverkehr in unmittelbarer Nähe des Industriegebietes. Gestern erfolgte die symbolische Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Werner Becker-Blonigen an Will und den Leiter der Wiehler Feuerwehr, Guido Schulz. „Das Warten hat sich gelohnt. Das neue Gerätehaus liegt direkt am Eingang in den Ort, wie man es sich nicht schöner vorstellen kann“, erklärte er. Aufgrund der Nähe zu den Unternehmen im Gewerbegebiet sei es naheliegend gewesen, das Feuerwehrhaus an dieser Stelle zu errichten. Im Hinblick auf die Eingreifzeiten bei Einsätzen habe der Standort Marienhagen eine wichtige Funktion „und ist jetzt auch für die nächsten Jahrzehnte gut gerüstet“, so Schulz.



Will und Schulz bedankten sich bei den beteiligten Firmen und Ingenieuren sowie bei Rat und Verwaltung. „Wir sind froh, dass sie den Bau trotz der schwierigen Haushaltssituation möglich gemacht haben.“ Die Vertreter aus dem Rathaus und den Fraktionen ließen es sich dann auch nicht nehmen, den Neubau in Augenschein zu nehmen. Die Bewirtung der rund 100 Gäste übernahmen die Kameraden von der Nachbareinheit Bomig/Morkepütz. Für Anschaffungen im Bereich der technischen Hilfsmittel gab es gestern noch die ein oder andere großzügige Spende, unter anderem von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden. Und spätestens zu diesem Zeitpunkt waren bei Helge Will die schlechten Erinnerungen an den Jahresempfang im Jahr 2006 verschwunden.    


[Der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises , Jürgen Knabe , übergab ein Glaskreuz (2. Bild), unten die Schlüsselübergabe Becker-Blonigens (li.) an Will (Mitte) und Guido Schulz.]