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„monte mare“-Sanierung soll rund 5 Millionen Euro kosten

kg; 23. Mar 2010, 00:35 Uhr
Oberberg Aktuell
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„monte mare“-Sanierung soll rund 5 Millionen Euro kosten

kg; 23. Mar 2010, 00:35 Uhr
Reichshof – Die Meinungen im Haupt- und Finanzausschuss über das Umbaukonzept des Reichshofer Freizeitbades klafften bei der ersten öffentlichen Beratung auseinander.
Erstmals beriet gestern der Reichshofer Haupt- und Finanzausschuss öffentlich zum Thema Sanierung des „monte mare“ Bades in Eckenhagen. Mit einem Umbau soll der sinkenden Besucherzahl des Schwimmbades entgegengewirkt werden. Doch dafür sind - nach dem Konzept der „monte mare“ Gruppe - Gemeindezuschüsse in sechsstelliger Höhe über mindestens 15 Jahre hinweg erforderlich. Bürgermeister Rüdiger Gennies nannte die Gründe für die verschlechterte finanzielle Lage des Bades: Der demographische Wandel, regionaler Wettbewerb, die Explosion der Energiepreise, nachlassende Angebotsattraktivität, stetig steigende Sanierungs- und Erhaltungskosten und nicht zuletzt auch die Wirtschaftskrise seien hierfür verantwortlich.

Kai Steuernagel, „monte mare“-Geschäftsführer, stellte das Umbaukonzept des Hallenbades vor: „Es handelt sich nicht um eine Luxussanierung. Wir wollen nur das Notwendige machen, das sich auch wirtschaftlich lohnt.“ Geplant sei ein Rückbau des Freizeitkomplexes. Der Fokus soll auf den profitbringenden Sauna- und Wellnessbereich gelegt werden. Mit dessen Sanierung und Erweiterung will die „monte mare“ Gruppe mehr Nutzer anlocken. „Momentan liegt die Zahl der Saunabesucher bei rund 60.000 im Jahr“, berichtete Steuernagel.

Weiterhin sollen ein Kleinschwimmbecken (16 mal 9 Meter groß), ein neuer Eingangsbereich und Umkleiden gebaut werden. „Damit würde der Vereins- und Schulsport vor Ort gesichert werden“, sagte geschäftsführender Gesellschafter Herbert Doll. Steuernagel ergänzte, dass ein wichtiger Punkt die energetische Sanierung sei, die zu einer wesentlichen Kosteneinsparung führen würde. Bei einer 15 Jahre Finanzierung würden nach dem vorgestellten Konzept eine Belastung in Höhe von durchschnittlich etwa 480.000 € pro Jahr auf die Gemeinde zukommen.

Im Anschluss an die Vorstellung entbrannte eine zum Teil hitzige Diskussion, die auch den ein oder anderen erbosten Zuruf aus dem Publikumsraum provozierte. So stieß der Antrag der SPD, „kurzfristig einen unabhängigen Berater mit der Ausarbeitung eines realistischen und unvoreingenommenen Gesamtkonzeptes zum Thema Freizeitbad Eckenhagen zu beauftragen“ auf hörbares Unverständnis bei den anwesenden „monte mare“ Mitarbeitern. FDP-Fraktionsvorsitzender René Kauffmann unterstützte die Meinung der Sozialdemokraten: “Wir waren uns alle in den Vorgesprächen einig, dass die Gemeinde in ihrer schlechten finanziellen Situation keine Projekte stemmen kann, die die drei Millionen Euro Grenze überschreiten.“

Vor allem die Forderung der SPD, die Gemeinde sollte die volle Handlungsfähigkeit und Entscheidungsgewalt über das Objekt zurückerlangen, veranlasste die CDU gegen den Antrag zu stimmen. „Wir wollen das Projekt gemeinsam mit der Mitgesellschaft ‚monte mare’ durchführen, in Verantwortung für die Erhaltung des Fremdenverkehrs, des Kurorts Reichshof und für unsere Schulen“, meinte stellvertretender CDU-Vorsitzender Axel Osterberg. Mehrheitlich wurde der SPD-Antrag abgelehnt. Trotz der auseinanderklaffenden Meinungen der Ausschussfraktionen, waren sich die Mitglieder in einer Sache einig: Der Fortbestand des Reichshofer Hallenbades muss gesichert werden. Wie und in welchem Umfang wird nun nach der gemeinsamen Erarbeitung einer Rückbau- und Umbaustrategie durch die Verwaltung und die "monte mare"-Gruppe sowie der Ermittlung eines detaillierten Finanzierungsplans entschieden.  
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