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Vision und Wirklichkeit auf dem Steinmüllergelände

db,nk; 22. Mar 2010, 13:15 Uhr
Bilder: Natalie Kuss --- Das Steinmüllergelände nimmt allmählich Formen an.
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Vision und Wirklichkeit auf dem Steinmüllergelände

db,nk; 22. Mar 2010, 13:15 Uhr
Gummersbach – Das ehemalige Industrieareal neben der Fachhochschule nimmt allmählich Gestalt an - Ferchau-Gebäude und weitere Firmen sind in Planung - Oberberg-Aktuell hat sich vor Ort umgesehen und einen Überblick verschafft.
Von Natalie Kuss und Daniel Beer

Wo sich früher Fabrikhallen aneinander reihten, wird nun schon seit Jahren im Rahmen des Projekts „stadt:impuls gummersbach“ gebaut. Auf dem Steinmüllergelände soll neben dem neuen Hauptsitz der Firma Ferchau auch ein Einkaufszentrum  und möglicherweise eine neue Halle für den VfL Gummersbach entstehen. Einige der anderen Bauvorhaben wurden bereits verwirklicht.


[Der "Wegweiser" zum Steinmüllergelände.]

Von April 2007 bis Juni 2008 wurde das Nordtor des Geländes umgebaut, das nun  nachts mit Bodenbeleuchtungen erhellt wird. Über Naturkopfsteinpflaster betritt man die Fabrikstraße, an der verschiedene Firmen ihren Sitz haben. In einem der alten Steinmüllergebäude ist die Firma Fisia Babcock Environment genau wie die Firma Steinmüller Engineering beheimatet.  Im alten Pförtnergebäude befinden sich gesundheitliche Einrichtungen, wie die Krankenkasse BKK Essanelle, die Zahnarztpraxis Köttgen und das Projektbüro Steinmüller der Entwicklungsgesellschaft Gummersbach. Im gegenüberliegenden alten Verwaltungsgebäude ist REHAKTIV-Oberberg zu finden, ein Physiotherapiezentrum mit verschiedenen Praxen.  Außerdem ist dort die Gummersbacher Niederlassung der Arge. Kurz vor dem Betreten der Freifläche kommt man am alten Stadtgefängnis vorbei, wo Voss-Film seine Heimat hat.  Durch das einladende Nordtor liegen die Firmen näher an der Innenstadt und sind somit für Besucher des Zentrums schnell zu erreichen.


[Der Campus Gummersbach der Fachhochschule steht seit 2007. Gegenüber muss sich noch einiges tun.]

Das bislang größte, fertiggestellte Projekt ist die Fachhochschule im Süden des Geländes. Nach zweijähriger Bauzeit wurde sie im Jahr 2007 eröffnet. Seitdem wird dort in den Bereichen Informatik und Ingenieurwissenschaften gelehrt. Gegenüber wird der neue Hauptsitz der Firma Frechau entstehen, die auch der erste private Investor ist. Der Spatenstich erfolgte bereits im Jahr 2008. Aktuell lässt sich anhand einer Baugrube aber nur erahnen, wo das Gebäude später stehen soll. Unterhalb der Fachhochschule befindet sich der Kreisverkehr mit dem Cortenstahlring und dem Steinmüller-Schriftzug. Neben der Zufahrt über Rospetalstrasse wird auch an einem Anschluss an den Stadtring gebaut. Vorbei an der FH über die Steinmüllerallee gelangt man außerdem zu kostenlosen Parkplätzen.

Im September 2007 wurde eine Fußgängerbrücke als Verbindung zwischen Innenstadt und Steinmüller-Gelände fertig gestellt. Dieser provisorische Übergang bietet schnellen Zugang vom Busbahnhof, den Gleisen sowie der Kernstadt auf das Baugelände. Vor allem Studenten der Fachhochschule können von dieser 20 Meter langen und sieben Meter hohen Übergangsmöglichkeit profitieren. Im Südosten des Geländes befindet sich  außerdem das alte Sauerstofflager. Einen Verwendungszweck dafür gibt es noch nicht.


[Der FH-Park im winterlichen Flair.]

Seit August 2008, zum gleichen Zeitpunkt des Abrisses der Industriehallen, wurde südlich der Fachhochschule ein Park errichtet. Neben freien Flächen gibt es Sitzgelegenheiten sowie Pflanzenelemente.  Ein etwa 100 Quadratmeter großer Holzpodest lädt die Studenten und Passanten zum Sitzen und Liegen in der Sonne ein - wenn sie denn in Oberberg einmal scheint. Außerdem wurden Bäume sowie Sträucher gepflanzt, die unter anderem von der Steinmüllerallee abgrenzen. Der  Stadtgarten ist hingegen noch in  Planung. Die zentrale Rasenfläche soll mit 4.000 Quadratmetern vielseitig genutzt werden. Ahornbäume sollen diesen Platz in Zukunft umgrenzen. Östlich an den Stadtgarten angrenzend wurde bereits zum Projekttag des vergangenen Jahres ein Beachhandballfeld realisiert. Zudem ist für diesen Sommer ein  Wasserspiel  aus bodenbündigen Fontänen nördlich der Halle 32 geplant.



Diese sogenannte „Halle 32“ blieb von den umfangreichen Abrissarbeiten im Jahr 2009 verschont. Dort finden seitdem Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Von außen betrachtet sieht das Gebäude jedoch noch wenig einladend aus. Die ein oder andere „kosmetische“ Behandlung wird sich nicht vermeiden lassen, wenn sich die Halle später in das geplante Gesamtbild einfügen soll. Neben der Halle 32 befinden sich noch einige leerstehende Gebäude und die Räumlichkeiten der Firma Steinserv. Diese wird Mitte des Jahres in das Industriegebiet Sonnenberg umziehen.


[Die "unschöne" Seite der Halle 32.]

Aktuell steht fest, dass zwei weitere Unternehmen das ehemalige Industrieareal nutzen werden. Im April ist der Spatenstich für ein Gebäude des Landesbetriebes Wald und Holz NRW. Dieser ist vor allem für die nachhaltige Sicherung und Entwicklung der Waldfunktionen und der Holzwirtschaft in Nordrhein-Westfalen zuständig. Des Weiteren wird in diesem Jahr der Bau einer Pflegeakademie des Oberbergischen Kreises (OBK) beginnen. Diese wird sich mit der Ausbildung von Pflegeberufen beschäftigen. Beide Gebäude werden im Süden des Geländes, nahe der Fachhochschule, erbaut.


[Das Beachhandballfeld vor der Halle 32.]

Auf dem benachbarten Gelände der ehemaligen Firma Ackermann finden derzeit noch umfangreiche Rückbauarbeiten statt. Sind diese abgeschlossen, soll der entstandene Platz für Wohnungen genutzt werden. Außerdem wird eine Kindertagesstätte gebaut, die zum 1. August diesen Jahres öffnen soll. Das Erdgeschoss steht dort bereits.



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