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Werner Vogel sagte nach 45 Jahren 'So. Das war’s'

lo; 17. Sep 2009, 11:50 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- 16 Stadtverordnete werden in der kommenden Legislaturperiode nicht mehr vertreten sein.
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Werner Vogel sagte nach 45 Jahren 'So. Das war’s'

lo; 17. Sep 2009, 11:50 Uhr
Bergneustadt - Sozialdemokrat saß fast ein halbes Jahrhundert im Rat – Hans-Otto Becker verabschiedet sich nach 29 Jahren – weitere Ehrungen und Verabschiedungen.
Wenn man jemanden als kommunalpolitisches Urgestein bezeichnen kann, dann Werner Vogel. Der SPD-Ratsherr nahm gestern zum letzten Mal an einer Sitzung des Stadtparlaments teil. Nach rekordverdächtigen 45 Jahren ist Schluss. Die ersten fünf davon verbrachte er noch im Rat der Gemeinde Lieberhausen, die 1969 im Rahmen der kommunalen Neugliederung aufgelöst und zwischen Bergneustadt und Gummersbach aufgeteilt wurde. Bürgermeister Gerhard Halbe würdigte die Verdienste des 76-Jährigen, der in den vier Jahrzehnten praktisch jedem Ausschuss angehörte. „Leicht war es mit Werner Vogel nicht. Er hat uns das Leben, in Klammern zurecht, oft schwer gemacht“, sagte Halbe. Dabei habe Vogel aber immer das Wohl der Bevölkerung im Fokus gehabt. „Wenn es Streit gab, war der nie persönlich motiviert. Sie wollten für den Bürger immer das Beste rausholen.“  Viele Entscheidungen hätten die deutliche Handschrift Vogels getragen.


[Bürgermeister Gerhard Halbe verlieh Hans-Otto Becker (li.) und Werner Vogel die Graf-Eberhard-Medaille.]

Vogel, der in Neuenothe wohnt, ließ die letzten 45 Jahre kurz Revue passieren und erinnerte sich daran, dass „der Bergneustädter Rat früher als sehr streitlustig bekannt war. Das hat sich zum Glück geändert. Wir haben zu einer normalen Arbeit zurückgefunden“, erklärte Vogel, der noch einen augenzwinkernden Abschiedsgruß an die Kollegen von der CDU richtete. „Lassen sie auch die anderen Fraktionen Erfolge haben, damit sie nicht die Lust an der Kommunalpolitik verlieren.“  Mit dem Oliver Kahn-Zitat „So. Das war’s“ schloss er  seine Rede ab. Vogel bekam genauso wie Hans-Otto Becker die Graf-Eberhard-Medaille verliehen. Becker gehörte dem Rat seit 1980 an und fungierte in den vergangenen zehn Jahren als stellvertretender Bürgermeister. Der Christdemokrat sei ein Politiker mit Ecken und Kanten, „und man hat sich auch den ein oder anderen blauen Fleck geholt. Er hat aber immer mit offenem Visier gekämpft. Solche Leute kann die Kommunalpolitik sehr gut gebrauchen“, meinte Halbe.

Nach jeweils  20 Jahren treten Heinz-Gerd Schneider (CDU) und Hellmut Strick (UWG) von der Ratsbühne ab, Knut Blüm (SPD) sagt nach zehn Jahren Adieu. Genauso lang ist auch Dr. Walter Kahnis dabei. Er wird aber auch in der nächsten Legislaturperiode als FDP-Fraktionschef vertreten sein. Das Quartett erhielt einen Buchgutschein.

Weitere Verabschiedungen von Stadtverordneten
Guido Eyer (CDU), Wolfgang Kakuschki (SPD), Ralf Küpper (CDU), Karin Meyer (SPD), Siegfried Priebe (SPD), Sabine Pütz (UWG), Johannes Riegel (CDU), Petra Sauer (CDU), Albrecht Stock (FDP), Renate Heitmann (SPD), Roland Wernicke (Bündnis 90/Die Grünen).

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