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Gummersbacher Triathletin maß sich mit der Weltspitze

Red; 11. Aug 2009, 16:43 Uhr
Bilder: privat --- Julia Boye (4.v.r.) hatte mit den Tempo-Verschärfungen zu kämpfen.
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Gummersbacher Triathletin maß sich mit der Weltspitze

Red; 11. Aug 2009, 16:43 Uhr
Gummersbach - Julia Boye suchte bei den „World Masters Athletics“, den Weltmeisterschaften der Ü35-Leichtathleten im finnischen Lahti, die Herausforderung über die ungewohnten 800 und 1.500 Meter-Strecken.

„Das kann ich mit nichts vergleichen, was ich bisher erlebt habe“, schwärmt Dr. Julia Boye von der LG Gummersbach nach der Rückkehr von der Senioren-WM im finnischen Lahti. Die Stadt grenzt unmittelbar an den „Vesijärvi“, einen der größten Seen Finnlands, der umgeben ist von riesigen Wäldern, die von mehr als 100 Kilometern Loipenstrecken und unzähligen Trampelpfaden durchzogen werden. Etwa 5.000 Athleten mit einem Mindestalter von 35 Jahren waren aus der ganzen Welt nach Lahti gereist, um sich mit Leichtathleten der eigenen Altersklasse zu messen. Aufgeteilt wurden die Wettkämpfe auf vier Stadien im gesamten Stadtgebiet, zusätzlich zu den „non-stadia“-Veranstaltungen wie Marathon, Crosslauf und den Geherwettbewerben.

„Spätestens am Wettkampftag hatte ich dann doch Angst vor der eigenen Courage, mich hier bei einer WM angemeldet zu haben“, so Boye. Die Triathletin konnte in der Leichtathletik noch nicht viel Erfahrung sammeln, erst im vergangenen Sommer hatte sie ihren ersten Mittelstreckenlauf absolviert. Als erster Wettkampf stand  der 800 Meter-Lauf an. Gemeldet waren Topläuferinnen wie die britische Titelverteidigerin Nina Anderson mit einer aktuellen Bestzeit von 2:11 Minuten. Getuschelt wurde kurz vor dem Start, dass es wohl ein „taktisches“ Rennen würde. Was das bedeutete, sollte Boye während des Finallaufs erfahren: Während der ersten Runde wurde das Tempo von den Top-Athletinnen an der Spitze des zwölf Läuferinnen starken Feldes stark gedrosselt, die 400 Meter-Marke wurde erst in 1:15 Minuten erreicht. Nach 500 Metern setzte dann ein explosionsartiger Sprint ein, den Boye als Langstrecken-Spezialistin nicht mitgehen konnte. Aber sie kämpfte weiter und erreichte nach 2:28,15 Minuten die Ziellinie als Achte. Anderson konnte ihren Titel in 2:21,32 Minuten verteidigen.

Vor dem vier Tage später anstehenden 1500 Meter-Lauf wusste Boye, dass sie ihr eigenes Tempo laufen musste, um einem derart heftigen Rhythmus-Wechsel zu entgehen. „Bei diesem Lauf kam ich gut ins Rennen. Ich bin 1.000 Meter unmittelbar hinter den führenden Frauen gelaufen und konnte meine Bestzeit deutlich auf 5:04,33 Minuten steigern“, berichtete die Gummersbacherin. Dies bedeutete den sechsten Platz in der W35. Der Sieg ging an die Italienerin Paola Tiselli in 4:48,97 Minuten.
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