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TuS Homburg-Bröltal: 'Erfrischender Offensivfußball' soll den Weg ebnen

lo; 3. Aug 2009, 00:05 Uhr
Bilder: Björn Loos --- Die Mannschaft des THB will die durchwachsene Vorsaison vergessen machen.
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TuS Homburg-Bröltal: 'Erfrischender Offensivfußball' soll den Weg ebnen

lo; 3. Aug 2009, 00:05 Uhr
Nümbrecht - Nach der enttäuschenden Vorsaison visiert der THB mit einem verbreiterten Aufgebot die oberen Tabellenregionen an - Rabi Al-Saleh als neuer Fixpunkt im Angriff.
Von Björn Loos

In der abgelaufenen Saison ging der TuS Homburg-Bröltal mit einem kleinen Kader an den Start und damit ein großes Wagnis ein. Die Quittung gab es in Form eines durchwachsenen Saisonverlaufs, zwischenzeitlich gerieten die Bröltaler sogar in die unteren Tabellenregionen. In der Endabrechnung stand der achte Tabellenplatz und ein großer Rückstand auf die Spitzenmannschaften, was niemanden zufrieden stellen konnte. Jetzt werden die Karten neu gemischt: Insgesamt 23 Spieler stehen Coach Dieter Jacobs zur Verfügung und erhöhen somit die personellen Alternativen. Allerdings mussten mit den kurzfristigen Absagen der fest eingeplanten Fitim Dauti und Daniel Patzer bereits zwei Rückschläge verdaut werden. Trotz dieser unbefriedigenden Entwicklung gibt sich Jacobs optimistisch. „“Wir wollen mit unserem vergrößerten und qualitativ verbesserten Kader im oberen Drittel mitmischen und dabei erfrischenden Offensivfußball zeigen.“

Kommen und Gehen

Jacobs musste in der vergangenen Spielzeit viel zu häufig improvisieren. Mit dem schmalen Aufgebot konnte Verletzungen und Sperren von Leistungsträgern nicht aufgefangen werden. Wie der Übungsleiter betont, war es ein ausdrücklicher Wunsch der Mannschaft, personell nachzulegen und auf diese Weise den Konkurrenzkampf wieder zu erhöhen. Für die Abwehr steht Jacobs ein neues Trio zur Verfügung. Zum einen der routinierte Oliver Trampenau, zum anderen mit Kevin Degen, der aus der A-Jugend des SSV Bergneustadt kommt, sowie Bastian von Ameln vom Lokalrivalen Nümbrecht zwei entwicklungsfähige Nachwuchskicker.

Jung und talentiert sind auch die beiden Neuzugänge fürs Mittelfeld: Tim Berger spielte zuvor in der A-Jugend des FV Wiehl, der frühere Waldbröler Farih Ceylan kehrt vom VfB Wissen ins Oberbergische zurück. Prominenten Zuwachs erhält die Sturmreihe mit Rabi Al-Saleh, der in Jacobs’ Planungen eine wichtige Rolle spielt. „Er hat schon in den Vorbereitungsspielen gezeigt, wie wertvoll er für uns ist.“ Torwart Lars Füchtey wurde als neue Nummer zwei hinter Ioannis Stavropoulos geholt.

Zudem kann der Coach wieder fest mit Marco Holländer und Manuel Culina planen, die im vergangenen Jahr aus verschiedenen Gründen nur auf Sparflamme ins Geschehen eingreifen konnten. Ein schwerer Schlag ins Kontor waren in sportlicher Hinsicht die Absage Dautis und Patzers. Die Enttäuschung darüber ist im gesamten Verein riesengroß, aber Jacobs schaut nur noch nach vorn: „Natürlich wären wir mit den beiden qualitativ besser besetzt, aber wir haben nicht nur genügend, sondern auch starke Spieler und in allen Mannschaftsteilen viele Variationsmöglichkeiten.“

Mannschaft, Spielsystem, Taktik


[Dieter Jacobs freut sich über mehr Alternativen im Kader.]

Jacobs steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, sieben Neuzugänge in die Mannschaft zu integrieren und die Nachwuchsleute an die Bezirksliga heranzuführen. Deshalb erwartet er auch zu Beginn keine Wunderdinge: „Die Mannschaft muss sich erst einmal finden.“ Dass bei weitem noch nicht alles rund läuft, hat der Sparkassen-Cup unter Beweis gestellt. Besonders die 1:5-Pleite gegen Nümbrecht liegt allen noch ziemlich schwer im Magen. Shpetim Ajdari und Festim Mimini fehlten bei der empfindlichen Niederlage und dokumentierten damit, dass an ihnen weiterhin kein Weg vorbeiführt. „Sie sind absolute Leistungsträger und die Leader des Teams“, schließt Jacobs einen Generationswechsel von vornherein aus.

Im Tor ist Stavropoulos gesetzt, davor Ajdari als Organisator der Hintermannschaft. Bleibt ein Sechserpack übrig, dass um die beiden Manndeckerposten kämpft. „Durch die drei Neuen in der Defensive ist der Leistungsdruck nun besonders hoch“, frohlockt Jacobs. Für die Stammplätze im Mittelfeld gibt es ebenfalls Favoriten. Wahrscheinlich werden hier die bewährten Kräfte das Rennen machen, Ceylan hat sich auf der Außenbahn mit seiner Dribbelstärke in den Fokus gespielt. „Er ist eine top Alternative“, sagt Jacobs. Ein Gerangel gibt es aufgrund des Zugangs von Al-Saleh und des Culina-Comebacks im Sturm. Auch deshalb wird Jacobs bei Bedarf vom 3-5-2 auch auf ein 3-4-3 umstellen. „Das bietet sich besonders gegen Gegner an, die mit Viererkette spielen.“

Saisonziel und Umfeld

Die Bröltaler wollen die zähe letzte Saison unbedingt vergessen machen und wieder in der Spitzengruppe vordringen. „Wenn wir die Integrationsphase gut überstehen, bin ich sicher, dass uns das gelingt. Wir sind im Vergleich zum Vorjahr stärker und homogener“, sagt Jacobs. Auch für ihn ist Zwangsabsteiger Worringen das Maß aller Dinge. „Lindlar, Heiligenhaus und Wipperfürth gehören zum Kreis der Mannschaften, die ich ebenfalls vorne sehe.“ An diesem Teams will sich der TuS orientieren, muss dafür aber intensiv an der großen Schwachstelle der vergangenen Saison arbeiten: Das zu behäbige Umschalten von Defensive auf Offensive, was durch die hohe Anzahl an Gegentoren (65) belegt wird. „Wir müssen taktisch disziplinierter auftreten“, fordert Jacobs deshalb.

Dieter Jacobs geht beim THB in sein 14. Trainerjahr, eine Zeitspanne, in der andere Übungsleiter ein halbes Dutzend oder mehr Engagements haben. Sein zum Start des Projekts „Vision 2010“ um drei Jahre verlängerter Vertrag läuft zum Saisonende aus. „Zu diesem Thema mache ich mir keine Gedanken und der Verein auch nicht. Fakt ist, dass wir im Team weitermachen und den Klub weiter nach vorne bringen wollen. Wer das in welcher Position macht, wird sich zeigen“, gibt er sich zwar noch etwas nebulös. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es allerdings nur schwer vorstellbar, dass der Alex Ferguson des oberbergischen Fußballs den Platz an der Seitenlinie räumt.    
 
Jacobs und sein neues Septett: Bastian von Ameln, Tim Berger, Rabi Al-Saleh, Lars Füchtey, Kevin Degen, Oliver Trampenau, Farih Ceylan (v.l.).]

Zugänge

Rabi Al-Saleh (VSV Wenden)
Farih Ceylan (VfB Wissen)
Bastian von Ameln (SSV Homburg-Nümbrecht)
Oliver Trampenau (SV Öttershagen)
Kevin Degen (SSV Bergneustadt A-Jugend)
Tim Berger (FV Wiehl A-Jugend)
Lars Füchtey (FV Wiehl A-Jugend)

Abgänge
Keine.

Spielerkader

Tor
Ioannis Stavropoulos
Lars Füchtey

Abwehr
Shpetim Ajdari
Johannes Balthes
Kevin Degen
Timo Kuhn
Robert Mikoschek
Oliver Trampenau
Bastian von Ameln

Mittelfeld
Tim Berger
Tim Breidenbach
Tobias Breilmann
Farih Ceylan
Marco Holländer
Moussa Hombach
Adrian Mikoschek
Fatim Mimini

Sturm
Rabi Al-Saleh
Manuel Culina
Mariano Geusa
Nima Kalantari
Ilija Ljubicic
Georgios Xanthoulis.

Trainer
Dieter Jacobs (wie bisher).
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