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Sechs Roboter wie brave Haustiere

Red; 8. Oct 2012, 16:00 Uhr
Bilder: privat --- Nach dem die Roboter am Laptop programmiert wurden, stellten die Schülerinnen ihre Meisterwerke vor.
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Sechs Roboter wie brave Haustiere

Red; 8. Oct 2012, 16:00 Uhr
Gummersbach - 24 Gymnasiastinnen lernten spielerisch das Programmieren mit dem „go4it-Roboterprojekt“ für Mädchen der RWTH Aachen.
Rico und Sergej machen genau das, was sie machen sollen: Sie bewegen sich voran, bleiben nach einem Händeklatschen stehen, beim nächsten Klatschen drehen sie sich nach rechts und nach einer Berührung bewegen sie sich zurück. In der Pause sitzen sie ganz ruhig auf dem Schoß. Wenn man sich wundert, dass Haustiere so brav sein können, dann geschieht dies zu Recht. Rico und Sergej sind, wie ihre Mitstreiter, Mindstorms-Roboter, die die Mädchen der Stufe 7 des Gymnasiums Grotenbach unter der Leitung von Dr. Hiltrud Westram von der RWTH Aachen zusammengebaut und programmiert haben.


Mit der Hilfe ihres Trainers Michael Zeisberger von BITKOM und der Assistenz von Markus Baumgart, Student am Campus Gummersbach, haben inzwischen 24 Mädchen in zwei Gruppen an jeweils zwei Projekttagen aus einem NXT, dem Herz des Roboters, Legobauteilen, Motoren und Sensoren ihren Roboter zusammengebaut, ihm einen Namen gegeben und ihm das Laufen beigebracht. Dabei nutzten sie in Zweiergruppen ihren Laptop und die Roboter-Programmiersprache NXC ("not exactly C"), die ihnen von den Dozenten beigebracht wurde. So konnten sie schnell die Befehle für vorwärts und rückwärts anwenden und daraus auch eine Rechts- oder Linksdrehung entwickeln, ehe sie die Sensoren für Berührung, Geräusche und Licht ergänzten und damit ganz neue Möglichkeiten nutzen konnten. Schließlich brachten die Mädchen den Robotern auch das Singen bei.

„Ich bin begeistert zu sehen, wie die Mädchen die Herausforderung angenommen haben. Häufig war es so, dass die Mädchen im Nu die Aufgaben gelöst, weiterentwickelt und neue Herausforderungen gesucht haben“, äußerte sich Dr. Westram zufrieden. Vom Ergebnis konnten sich am Ende des Projekts neben der Schulleitung auch die eingeladenen Eltern, Geschwister und Großeltern der Schülerinnen überzeugen. Zunächst wurden sie von einer Choreographie von sechs Robotern begrüßt, die zu Musik paarweise rückwärts aufeinander zufuhren, nach dem Anstoßen umkehrten, zurückfuhren, sich drehten und parallel fortbewegten. Zum krönenden Abschluss steuerten alle sechs Roboter winkend zum Klassenraum hinaus.



Unterstützt wurde das Gymnasium von der Hermann-Voss-Stiftung aus Wipperfürth. Im Oberbergischen Kreis war das Gymnasium Grotenbach das erste, das in den Genuss zweier Robotik-Seminare kam - Engelskirchen und Wipperfürth werden folgen. Im Namen der Schule und der Schülerinnen bedankte sich Schulleiter Michael Effner herzlich bei Dr. Westram und wies darauf hin, dass auch die zwölf von 36 Bewerberinnen, die - per Losentscheid - aus dem Rennen waren, nun nach den Herbstferien doch noch die Gelegenheit bekommen, ebenfalls zwei Projekttage der „go4it“-Initiative mitzuerleben. Den nun beteiligten Mädchen blieb nach dem Abschluss ihres Projekts nur noch die Aufgabe, ihre Programme zu löschen und die Roboter wieder in die Einzelteile zu zerlegen - auch Rico und Sergej, die es nun nicht mehr gibt.
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