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Für 450 € Licht in das Dunkel der Armut bringen

kg; 5. Mar 2010, 14:03 Uhr
Bilder:privat, Katharina Glowicki (1) --- Jens Peter Morgner (v.l.), Friedel Knipp, Mathilde von Lüninck Knipp und Stefan Herr helfen bengalischen Kindern und Jugendlichen.
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Für 450 € Licht in das Dunkel der Armut bringen

kg; 5. Mar 2010, 14:03 Uhr
Engelskirchen – Der Verein Lichtbrücke sucht nach Paten für bengalische Schulen – 60 Millionen Menschen leben in Bangladesch für weniger als einen Dollar am Tag.
Von Katharina Glowicki

Nach einer vierwöchigen Reise nach Bangladesch berichteten heute Vertreter der Lichtbrücke aus Engelskirchen über ihre Entwicklungsarbeit und Erfahrungen. Vorsitzende Mathilde von Lüninck Knipp, Manager Friedel Knipp, stellvertretender Geschäftsführer Jens Peter Morgner und Pressesprecher Stefan Herr wurden vergangenen Monat vom Deutschen Botschafter, seiner Exzellenz Holger Michael, in Bangladesch empfangen. „Ich bin erst seit gut einem halben Jahr als Botschafter in Bangladesch, aber von der Lichtbrücke aus dem Bergischen habe ich schon gehört“, meinte Michael. „Gerade solche Projekte wie die Lichtbrücke füllen die Lücken in Bangladesch, die auf staatlicher Ebene nicht abgedeckt werden. Sie sind ein fester Bestandteil der Entwicklungshilfe und geben tausenden von ärmsten Familien eine Hoffnung“, ergänzte der Botschafter.


[Bild: privat --- 25 bis 30 bengalische Kinder lernen gemeinsam in einer der Grundschulen.]

Offiziell leben in Bangladesch 60 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze mit weniger als einem Dollar pro Tag. Nach Aussagen der Vereinsvertreter und deren Partnern seien es über 100 Millionen Menschen. Als drittgrößte Organisation vor Ort kümmert sich die Lichtbrücke vor allem um die Landlosen, Slum- und Bergbewohner.  Im Vordergrund stehen Gesundheit, schulische und berufliche Ausbildung. Zusätzlich greift der Verein den Ausgebildeten mit einem integralen Kreditprogramm unter die Arme. „Es ist ein Schneeballeffekt: Ein Bengale hat sich nach der einjährigen Ausbildung mithilfe des Kleinkredits selbstständig gemacht und bildet in seiner Werkstatt nun selber Jugendliche aus“, erzählte Morgner. 300 Vorschulen hat die Lichtbrücke in dem südasiatischen Staat gegründet. „Das sind wichtige Bausteine, um den Teufelskreis der Armut aufzubrechen“, meinte Morgner. Die Bergvölker beispielsweise könnten kein bengalisch und bekämen so die Chance, sich auf ihre weitere Ausbildungszeit auf den Regierungsschulen vorzubereiten.


[Bild: privat --- Die Vereinsvertreter zu Gast beim deutschen Botschafter in Bangladesch.]

Doch die Finanzkrise macht sich auch bei dieser Projektarbeit bemerkbar. Die Lichtbrücke kann die Folgekosten der gegründeten Grundschulen nicht alleine tragen und sucht deshalb nach Paten. Für 450 € pro Jahr kann man eine Schule inklusive Lehrpersonal und Lernmaterial betreiben. 25 bis 30 Kinder pro Bildungsstätte bekommen so die Möglichkeit, einen Weg aus der Armut zu finden. „Bei unserem Besuch hielten uns Frauen ihre Kinder entgegen und flehten, die Schulen nicht zu schließen“, erzählte Stefan Herr, der zum ersten Mal nach Bangladesch gereist war. „Es fehlt an so banalen Dingen und die Menschen sind trotz ihrer Armut sehr herzlich und teilen sogar ihr Weniges, was sie noch haben“.

Einzelpersonen, Unternehmen und auch die hiesigen Schulen können mit einer Patenschaft den bengalischen Kindern und Jugendlichen helfen. „Jeder Cent kommt an. Das DZI Spendensiegel bestätigt das“, versicherte Friedel Knipp. Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.lichtbruecke.com/ oder per Email an info@lichtbruecke.com .

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