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Ursache für Rattengift-Reaktion steht fest

Red; 12. Jan 2010, 02:15 Uhr
Oberberg Aktuell
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Ursache für Rattengift-Reaktion steht fest

Red; 12. Jan 2010, 02:15 Uhr
Gummersbach – Die Polizei prüft ein strafrechtliches Vorgehen gegen den Verursacher. Das Haus muss nicht gesondert gereinigt werden. Bislang zeigt keiner der Betroffenen Vergiftungserscheinungen.
Unsachgemäßer Gebrauch von Giftködern gilt als Ursache für die chemische Reaktion am Sonntag, die zu einem Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst geführt hat. Ein Bewohner des Mehrfamilienhauses hatte offenbar am Samstag das Gift, das zur Bekämpfung von Wühlmäusen gedacht ist, im Keller des Hauses ausgelegt. Jedoch waren die Köder nur zum Eingraben unter freier Luft bestimmt. Durch die Luftfeuchtigkeit kam es deswegen zu einer Reaktion des Phosphor-Wasserstoff-Mittels, das dann stark nach Knoblauch stank und für den Menschen hochgiftige Gase bildete. Den Stoff kann offenbar in kleineren Dosen im Handel erworben werden. Dennoch untersucht die Polizei die genaueren Umstände, wie der Mann an das Gift gekommen ist und in wie weit man ihm ein Fehlverhalten vorwerfen kann. Sowohl die Stadt Gummersbach als auch die Behörden prüfen derzeit, ob ein Strafverfahren eingeleitet werden kann.

Aufmerksam auf das Mittel wurde die Polizei am Samstagabend nach dem ersten vermeintlichen Gasalarm durch einen Mitarbeiter der Aggerenergie. Dieser fand Teile des Präparates in den Kellerräumen und übergab sie den Beamten. Weitere Nachforschungen bestätigten die Vermutungen, dass es sich um einen Giftköder handelt, weswegen am Sonntag schnell reagiert und größeres Unheil abgewendet werden konnte. Die Untersuchung des Hauses hat derweil ergeben, dass vermutlich keine weitere Reinigung der Kellerräume notwendig sein wird. Das Gas sollte sich bis Mittwoch, wenn die Bewohner das Krankenhaus verlassen, verflüchtigt haben. Stadt-Pressesprecher Siegfried Frank bestätigte, dass derzeit keiner der 28 Betroffenen Symptome einer Vergiftung zeige.
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