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Reichshof und Wiehl machen gemeinsame Sache

nh; 5. Apr 2018, 13:50 Uhr
Bild: Nils Hühn --- In Zukunft soll der Bürgerbus aus Reichshof auch am Wiehler Busbahnhof halten, was die beiden Bürgermeister Rüdiger Gennies (rechts) und Ulrich Stücker (links) begrüßen würden.
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Reichshof und Wiehl machen gemeinsame Sache

nh; 5. Apr 2018, 13:50 Uhr
Oberberg - Eine richtungsweisende Kooperation gehen die Stadt Wiehl und die Gemeinde Reichshof ein - Der Bürgerbusverein Reichshof will sein Streckennetz nach Wiehl ausweiten - Neue Fahrer gesucht.
Von Nils Hühn

Mobilität für die Menschen in den Außenorten hat sich Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker auf die Fahnen geschrieben. 51 Dörfer zählen zu der Stadt. In der Nachbarkommune Reichshof sind es mit 106 Dörfern mehr als doppelt so viele, die die Gemeinde bilden und hier fährt seit sieben Jahren ein ehrenamtlich betriebener Bürgerbus. „Der Verein hat sich bedarfsgerecht weiterentwickelt und benötigt keine Mittel mehr aus dem eigenen Haushalt“, freut sich Reichshofs Gemeindeoberhaupt Rüdiger Gennies über diese Erfolgsgeschichte. Doch nicht alle Reichshofer kommen mit dem Bürgerbus dorthin, wo sie in Wirklichkeit hinwollen.

„Eigentlich soll der Bürgerbus nur innerhalb der Gemeinde fahren“, erklärt Johannes Heister, Vorsitzender des Bürgerbus-Vereins aus Reichshof. Doch seit fünf Jahren sind die Reichshofer auch interkommunal unterwegs. Alle zwei Wochen gibt es donnerstags eine Markttour, bei der der Waldbröler Vieh- und Krammarkt das Ziel ist. „Das ist eine unserer beliebtesten Touren“, weiß Heister. Die Bezirksregierung hatte zunächst Bedenken, aber letztlich wurde die Ausweitung des Streckennetzes genehmigt.


Um mehr Fahrgäste zu gewinnen, derzeit sind es rund 2.000 Fahrgäste im Jahr, wollen die Reichshofer nach Westen expandieren. „Die Menschen aus Heienbach oder Drespe wollen nicht nach Denklingen oder Eckenhagen, sondern nach Wiehl“, wurden die westlichen Ortschaften Reichshof früher angefahren, aber es bestand kein Interesse. Nun sollen neue Routen ausgearbeitet werden, bei denen das Ziel dann Wiehl ist. Die Bezirksregierung und die OVAG wurden vorab informiert und werden ebenfalls in die Planungen eingebunden.

„Die Menschen wollen dorthin, wo es attraktiv ist“, weiß auch Ulrich Stücker und freut sich über die Pläne aus Reichshof. „Wir müssen uns als Bestandteil einer gesamten Region verstehen“, hält Stücker nichts von Kirchturmdenken. Durch die Kooperation mit dem Bürgerbus Reichshof könnten auch Wiehler Ortschaften wie Marienhagen, Morkepütz, Büttinghausen oder Oberholzen, die bislang schlechte Anbindung an den ÖPNV haben, künftig profitieren und besser mit dem Wiehler Busbahnhof verbunden werden.

Stücker sprach beim Busbahnhof von einer „Mobilitätsdrehscheibe“. Eine Schnellbusverbindung zwischen Wiehl und Gummersbach mit Anschluss an die RB 25 ist aktuell ebenfalls ein Thema, wovon dann auch Reichshof profitieren könnte. Beide Bürgermeister sind sich angesichts der aktuellen Fragen nach der künftigen Mobilität in der Region einig, dass die Idee des interkommunalen Bürgerbusses unterstützt werden muss.

Aktuell engagieren sich beim Bürgerbus-Verein Reichshof 15 Fahrer. Für die mögliche Ausweitung des Fahrplans bedarf es aber weiterer Chauffeure, weshalb sich Johannes Heister über Unterstützung aus Wiehl freuen würde. „Vielleicht dienen wir ja auch als Geburtshelfer für einen neuen Bürgerbus-Verein Wiehl.“ Überlegungen dazu gab es bereits in Wiehl, aber die Pläne verliefen im Sande. Interessenten für eine Tätigkeit als ehrenamtliche Fahrer oder für eine das Projekt unterstützende Mitgliedschaft im Bürgerbusverein Reichshof erhalten weitere Informationen unter www.buergerbus-reichshof.de oder direkt bei Johannes Heister unter Tel.: 02296/18 52.
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