Archiv

Derschlag feiert sein Trostpflaster

pn; 2. May 2019, 00:10 Uhr
Bilder: Judith Uessem ---- Der Kreispokal ist nach mehrjähriger Abstinenz wieder in Derschlager Händen.
ARCHIV

Derschlag feiert sein Trostpflaster

pn; 2. May 2019, 00:10 Uhr
Oberberg - Der TuS Derschlag besiegt den SSV Nümbrecht im Endspiel um den Kreispokal und nimmt Revanche für die Ligapleite.
Von Peter Notbohm


TuS Derschlag – SSV Nümbrecht 29:26 (13:11).


Vier lange Jahre mussten Derschlags Handballer warten, bis sie endlich wieder das überdimensionale Zunft-Kölsch-Glas des gleichnamigen Kreispokal-Sponsors in die Höhe recken durften. Eine lange Durststrecke für den früheren Abonnement-Champion, der sich damit zumindest ein kleines Trostpflaster für die verpasste Mittelrheinmeisterschaft sicherte. Wie sehr der versäumte Aufstieg in die Nordrheinliga das Weinheimer-Team immer noch nervt, merkte man auch in den Aussagen nach dem verdienten Endspielerfolg. „Natürlich freuen wir uns, aber das Ligaspiel hätte ich lieber gewonnen“, erklärte der TuS-Coach in der Sekunde des Triumphs.


[Heftige Zweikämpfe lieferte sich Nümbrechts Defensive mit dem starken Vladislav Veselinov.]

Denn ausgerechnet gegen jene Nümbrechter, die man im Kreispokalendspiel weitestgehend beherrschte, waren alle Derschlager Träume Mitte März zerplatzt. Mit entsprechend viel Wut im Bauch startete der TuS in die Partie, die zunächst allerdings ausgeglichen verlief. Beide Deckungsreihen dominierten die Anfangsminuten bis zum 2:2 (9.) und auch die beiden Torhüter Philipp Winkler und Jannis Michel sollten im weiteren Verlauf zu den stärksten Akteuren auf dem Feld gehören. Doch während der TuS sein offensives Phlegma in der Folge ein wenig ablegte, mit Norman Krause zudem über einen sprintfreudigen Außen verfügte, beging Mario Weissner nach knapp 20 gespielten Minuten bereits den fünften Schrittfehler der Nümbrechter.


Dass die Südkreisler nach dem Buzzer-Beater von Jens Frey zur Pause trotzdem noch mit 11:13 in Schlagdistanz lagen, ärgerte vor allem Weinheimer: „Gefühlt müssen wir zu diesem Zeitpunkt bereits mit fünf oder sechs Toren führen. Unser Gegner musste sich jedes Tor hart erarbeiten und wir halten sie nur durch unsere Fehler im Spiel.“ Nach dem Seitenwechsel zeigte Derschlag zwar endlich Ansätze, den Sack zumachen zu wollen, hatte spätestens beim 23:18 (43.) aber noch einmal den Kampfgeist des Unterdogs geweckt. 24:21 (48.) und 26:21 (50.) waren die weiteren Spielstände, ehe Thorben Schneider beschloss, die Gäste mit einem schwachen Wurf und einem Schrittfehler ein letztes Mal in die Partie einzuladen.



[Während Tim Hilger (im Hintergrund) seine Siebenmeter variantenreich verwandelte, arbeiteten sich Nümbrechts Schützen an TuS-Keeper Axel Sierau ab. Auch wenn Marcel Samel hier trifft.]

Marcel Samel verkürzte zwar mit einem lässigen Strafwurf noch einmal zum 26:24 (56.), in der wilden Schlussphase machten aber zwei Faktoren den Unterschied aus. „Die zwei verworfenen Siebenmeter zuvor haben uns schon weh getan. Entscheidend war aber, dass wir Vladislav Veselinov nicht unter Kontrolle bekommen haben. Er war für mich der Matchwinner“, sprach SSV-Coach Dirk Heppe zwar von einem kämpferisch guten Auftritt seiner Truppe, aber auch von einer verdienten Niederlage. Spätestens nach dem schnellen Doppelpack von Timo Bay zum 28:24 (57.) begannen die Derschlager Feierlichkeiten in der Eugen-Haas-Halle.


Derschlag: Tim Hilger (10/7), Norman Krause, Thorben Schneider (je 5), Vladislav Veselinov (4), Carsten Lange, Timo Bay (je 2), Julian Athanassoglou (1).


Nümbrecht: Marcel Samel (6/1), Johannes Urbach (5/1), Dominik Donath (4), Jens Frey (4/1), Jannik Lang (3), Dag Dissmann (2), Mario Weissner, Lukas Hemmersbach (je 1).
 
WERBUNG