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Im Vier-Punkte-Spiel ist Courage gefragt

uk; 27. Feb 2019, 18:05 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Auch Torwart Matthias Puhle steht im Blickpunkt.
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Im Vier-Punkte-Spiel ist Courage gefragt

uk; 27. Feb 2019, 18:05 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach gastiert am Sonntag in Leipzig - und muss sich nach dem Offenbarungseid gegen Kiel in allen Belangen steigern - RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein

SC DHfK Leipzig - VfL Gummersbach (Sonntag, 16 Uhr).

Man hat es wahrlich nicht leicht in diesen Tagen bei den Bundesligahandballern des VfL Gummersbach. Nicht nur, dass das Abstiegsgespenst zum unerwünschten Dauergast in der blau-weißen Kabine geworden ist. Die Ausgangslage im Rotlichtviertel der Liga ist für die Blau-Weißen am vergangenen Spieltag noch komplizierter geworden, als sie es vorher ohnehin schon war. Es deutet jedenfalls vieles daraufhin, dass das Trio Gummersbach (9:35-Punkte), Bietigheim (8:36) und Ludwigshafen (5:39) die beiden Ligasitzenbleiber im Juni unter sich ausknobeln werden.

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Halbwegs in Reichweite dieser drei Sorgenkinder hält sich lediglich noch der SC DHfK Leipzig auf. Die Sachsen haben 12:32-Zähler auf dem Konto. Umso brisanter, dass sie am Sonntagnachmittag den VfL in der heimischen Leipzig Arena empfangen - zu einem Vier-Punkte-Apiel: Denn sollten die Oberbergischen bei den körperkulturellen Handballer verlieren, würden die Ostdeutschen für den VfL im restlichen Saisonverlauf wahrscheinlich nicht mehr einholbar sein. Andererseits könnten die Gummersbacher ihre Gastgeber mit einem Auswärtssieg wieder ein Stück tiefer in den Abstiegssumpf ziehen. 

Denis Bahtijarevic weiß natürlich genau um diese brisante Konstellation. Und der VfL-Coach weiß natürlich auch um die Probleme seines Teams, das immer wieder gravierende personelle Rückschläge hinnehmen musste. Und das in einem ohnehin auf Kante genähten Kader. Hinzu kommt, dass einige der verbliebenen Leistungsträger mit erheblichen Leistungsdellen zu kämpfen haben. Zum Beispiel Pouya Norouzi, der schon eindrucksvoll gezeigt hat, welch große handballerische Begabung in ihm steckt.



Oder Stanislav Zhukov: Der Ukrainer hat nachgewiesenermaßen das Format zum torgefährlichen Angreifer und soliden Abwehrspieler in einem Bundesligateam. Nach einer üblen Handverletzung zu Beginn der Punktspielrunde ist er aber nie wieder in Tritt gekommen. Norouzi dagegen ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und will es mit Gewalt erzwingen - (zu) oft vergeblich. Dazu kommt die schwache Saisonperformance der beiden Keeper. Carsten Lichtlein und Matthias Puhle mangelt(e) es einfach an jeglicher Konstanz.

Und dennoch muss die Reise in den Osten nicht aussichtslos sein. Auch die DHfK leidet unter einer sehr mäßigen Spielzeit. "Von ihrem Kader her müssten sie viel besser in der Tabelle dastehen", findet Bahtijarevic, der bei den Messestädtern ähnliche Symptome der kollektiven Verunsicherung ausgemacht hat wie bei seinem eigenen Team. "Die sind nach einigen Misserfolgserlebnissen mental momentan auch nicht die Stärksten."

Noch am vergangenen Wochenende fehlte es dem Tabellen-15. bei der Niederlage in Lemgo vor allem an Durchschlagskraft in der Offensive.  Deshalb wird es nach Bahtijarevics Einschätzung vor allem darauf ankommen, dass "meine Spieler dieses Mal von der ersten Minute an hochkonzentriert sind" - im Gegensatz zu den jüngsten Heimauftritten gegen die Eulen oder dem Erste-Halbzeit-Desaster gegen Kiel. "In den zweiten Halbzeiten konnte man ja jeweils sehen, dass es geht", sagt Bahtijarevic, der Courage und Selbstvertrauen als Grundvoraussetzungen für ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis sieht.


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