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Für Wiehl II bahnte sich ein Debakel an

lo; 15. Apr 2018, 20:55 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Frielingsdorf kombinierte sich mitunter locker durch die Wiehler Reihen,
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Für Wiehl II bahnte sich ein Debakel an

lo; 15. Apr 2018, 20:55 Uhr
Oberberg - Schlusslicht war für den SVF zunächst nur ein Spielball, hielt die Niederlage aber in Grenzen - Bitterböse Ohrfeige für Hohkeppel - Lindlar wacht zu spät auf - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
SV Frielingsdorf - FV Wiehl II 4:1 (4:0).

Das Debüt von Alex Jobi als Trainer der 2. Mannschaft des FV Wiehl ging gründlich daneben, während sich der SV Frielingsdorf anschickt, in der Rückrundenwertung eine Top-Platzierung zu ergattern. Bereits nach zwei Minuten zappelte der Ball zum ersten Mal im Netz des Schlusslichtes. Philipp hatte per Flugkopfball getroffen. Initiator des Angriffs war Florian Weinrich mit einem Diagonalpass auf seinen Bruder Tim. Das 2:0 ließ nicht lange auf sich warten: Simon Scharfenberg verlor den Ball im eigenen Strafraum an Schmidt, der Philipp Fabrizius in Szene setzte. Danach beruhigten die Gäste das Geschehen ein wenig, boten den Frielingsdorfern aber weiterhin zu viel Platz zum Kombinieren und leisteten sich dicke Schnitzer.


[Philipp Fabrizius stoppt Mats Bollmann mit unlauteren Mitteln.]

Das Zuspiel auf Tim Weinrich, der auf 3:0 erhöhte, hätte Fabian Mantsch unterbinden können. Passend zum fahrigen Auftritt der Wiehler rutschte ihm das Leder jedoch unter der Sohle her. Norman Lemke zielte aus 18 Metern knapp drüber (26.), ehe Florian Liebelt das erste offensive Lebenszeichen der FV-Reserve nicht veredeln konnte (29.). Er verlor das Duell gegen Keeper Christian Stein (29.).

Der stark aufspielende Schmidt markierte kurz darauf seinen zweiten Treffer, was Fabrizius vergönnt blieb, weil er nicht ins verwaiste Gehäuse, sondern den auf der Torlinie postierten Scharfenberg traf (37.). Die anschließende Halbzeitansprache von Jobi fiel deftig aus. „Sagen wir mal so: Wir haben uns in der Kabine ausgesprochen und uns vorgenommen, zumindest die zweite Halbzeit zu gewinnen.“

Dieses Vorhaben wurde erfolgreich in die Tat umgesetzt: Der SVF ruhte sich auf dem komfortablen Vorsprung aus, Wiehl entdeckte zuvor vermisste Grundtugenden wie Laufbereitschaft und engagierte Zweikampfführung für sich. „Nach der Pause war es kein gutes Spiel mehr von uns. Wir hatten viele leichte und unnötige Ballverluste“, beobachtete Frielingsdorfs Trainer Dennis Lüdenbach.


[Dennis Lüdenbach gönnte sich heute eine Pause.]

Der Ehrentreffer resultierte aus einem Foulelfmeter, wobei Pantaleo Stomeo Stein erst im zweiten Anlauf überwand. „Mir der zweiten Halbzeit kann ich leben, mit der ersten nicht. Da war wieder eine große Verunsicherung zu spüren. Unser Spiel basiert auf mannschaftlicher Kompaktheit. Wenn diese nicht gegeben ist, ziehen uns die Gegner auseinander. Darüber hinaus erlauben wir uns eklatante Fehler“, erklärte Jobi.

Lüdenbach war hingegen erfreut, dass die personellen Veränderungen gegenüber dem Derbysieg in Lindlar am vergangenen Wochenende keinen Leistungsabfall auslösten. „Wir haben Qualität im Kader und gezeigt, dass wir jederzeit wechseln können.“ Etienne Parmentier feierte nach langer krankheitsbedingter Abstinenz sein Comeback.                                       

Tore
1:0 Philipp Schmidt (2. Gianluca Fliegner), 2:0 Philipp Fabrizius (5. Philipp Schmidt), 3:0 Tim Weinrich (23. Philipp Schmidt), 4:0 Philipp Schmidt (32. Florian Weinrich), 4:1 Pantaleo Stomeo (74.).

Besonderes Vorkommnis
Wiehls Pantaleo Stomeo scheitert mit Foulelfmeter an Christian Stein (74. Nachschuss per Kopf verwandelt).

SV Frielingsdorf
Christian Stein; Gianluca Fliegner (62. Tim Geisler), Florian Weinrich (73. Etienne Parmentier), Johannes Kisseler, Tim Menzel, Marvin Cortes, Jonas Dietz, Tim Weinrich (62. Louis Fliegner), Norman Lemke, Philipp Schmidt, Philipp Fabrizius.

FV Wiehl II
Pascal Rüsche; Lukas Engeln (46. Anton Musculus), Simon Scharfenberg, Fabian Mantsch, Philipp Sulzer, Thorben Riske, Mats Bollmann (80. Jo Sasahara), Ozan Taskiran, Yannik Clemens, Pantaleo Stomeo, Florian Liebelt.


FC Rheinsüd Köln – Eintracht Hohkeppel 5:1 (2:0).

Wenige Tage nach dem Sprung an die Tabellenspitze ist die Pole Position für Eintracht Hohkeppel schon wieder futsch. Das Team von Trainer Konrad Czarnetzki erlebte gegen den FC Rheinsüd Köln ein Waterloo und rutschte auf den dritten Platz ab. „Das war eine indiskutable Leistung. Wir haben uns nicht wie ein Aufstiegsanwärter präsentiert“, nahm der Übungsleiter kein Blatt vor dem Mund. Zuletzt hatten sich Schwarz-Gelben gegen die Kellerkinder Porz und Wiehl II durchgemogelt, der heutige Gegner bestrafte die fehlerhafte Vorstellung der Gäste gnadenlos. Zum wiederholten Male ließ der Titelkandidat in der ersten Halbzeit vieles vermissen, Köln führte zur Pause zu Recht mit 2:0.


[Der kritsche Blick von Alex Jobi kam nicht von ungefähr: Die Gäste hatten Frielingsdorf im ersten Durchgang nichts entgegenzusetzen.]

Nachdem Jonas Stiefelhagen kurz nach Wiederbeginn den Anschluss hergestellt und der Kapitän des Tabellenvierten Rot gesehen hatte, schien sich das Blatt zu wenden, doch in Unterzahl markierten die Gastgeber das 3:1. Dann sorgte der Schiedsrichter für personellen Gleichstand auf dem Platz, indem er Thomas Tomanek des Feldes verwies. Der Angreifer war sich keiner Schuld bewusst und auch Czarnetzki wunderte sich sehr über die Hinausstellung des Angreifers, die offenbar auf einem angeblichen Verbalfoul Tomaneks beruhte.

Mit einem Treffer aus der Kategorie „Tor des Monats“ - ein Rheinsüd-Akteur löffelte den Ball von der Mittellinie über Sascha Nußbaum hinweg ins Gehäuse - sowie einem Freistoß schraubten die Hausherren das Resultat in die Höhe. „Die Mannschaft muss begreifen, dass es für uns eng wird. Jetzt ist Charakter gefragt, damit wir wieder zu unserem Spiel zurückfinden“, weiß Czarnetzki, dass jeder weitere Ausrutscher verboten ist. Andernfalls fährt der Aufstiegszug ohne die Hohkeppeler ab. 

Tore
1:0 (33.), 2:0 (40.), 2:1 Jonas Stiefelhagen (48. Tomas Tomanek), 3:1 (61.), 4:1 (72.), 5:1 (89.).

Besondere Vorkommnisse
Rot gegen einen Spieler von Rheinsüd Köln (54. Schiedsrichterbeleidigung)
Rot gegen den Hohkeppeler Thomas Tomanek (65. Schiedsrichterbeleidigung).

Eintracht Hohkeppel
Sascha Nußbaum; Christopher Reiter (46. Leon Teschendorf), Fabian Apel, Marco Theisen, Jan Schmude (46. Tobias Mibis), Steve Ememekwe, Hoang-Nam Chau, Timur Millitürk (82. Max Geßner), Thomas Tomanek, Jonas Stiefelhagen, Salih Tatar.



[Tim Weinrich freut sich über das 3:0.]

SG Worringen - TuS Lindlar 4:3 (2:0).

Wer zu spät aufwacht, den bestraft der Gegner - der TuS-Motor kam gegen die SG Worringen im ersten Durchgang nicht ins Laufen, ein 0:2-Rückstand war die logische Konsequenz. „Was wir vor der Pause gespielt haben, war enttäuschend. So kann man in der Bezirksliga nicht bestehen“, kritisierte Trainer Uli Bartsch. Seine Schützlinge erarbeiteten sich zwar die erste Chance der Begegnung - Dominik Ufer schoss freistehend den Torwart an (4.) -, hatte aber im weiteren Verlauf nichts zu melden. Der Coach musste in der Kabine ein Donnerwetter loslassen, um die Mannschaft aufzuwecken.

Tatsächlich ging ein Ruck durch das TuS-Team, der eingewechselte Jonathan Spicher konnte verkürzen. Worringen stellte auf 3:1, worauf Marc Bruch die schnelle Antwort fand. David Förster hatte zweimal den Ausgleich auf dem Fuß, den Gastgebern gelang in dieser Drangphase Treffer Nummer vier. Doch es blieb spannend, weil Bruch zum 4:3 einnetzte. In der Schlussminute hätte Lindlar die Aufholjagd krönen können: Der SG-Keeper fischte einen Schuss von Förster aus dem Winkel. „Keine Ahnung, wie er den rausgeholt hat“, sagte Bartsch. „Mit ein bisschen Glück wäre am Ende ein Punkt möglich gewesen.“        

Tore
1:0 (28.), 2:0 (42.), 2:1 Jonathan Spicher (52.), 3:1 (58.), 3:2 Marc Bruch (60.), 4:2 (71.), 4:3 Marc Bruch (74.).    

TuS Lindlar
Tobias Kapellen; Justin Ebert (46. Lukas Dappen), Faruk Tokay, Moritz Stellberg, Rico Brochhaus, Ozan Dogan, Gian Luca Wester (46. Jonathan Spicher), Simon Hoffmann, Dominik Ufer (67. Anton Zeka), David Förster, Marc Bruch.

Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

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