Oberberg - Nach 36 Jahren und 1.100 Spielen hat Hans-Joachim Kraus seine Schiedsrichterlaufbahn beendet.

Nach 36 Jahren an der Pfeife hat Hans-Joachim "Jochen" Kraus seine aktive Schiedsrichtertätigkeit beendet. Eine Knieblessur zwang den Dauerbrenner zu diesem Schritt. „Ich möchte nicht nur in der Mitte stehen bleiben, sondern auch dem Spiel bestmöglich folgen können“, erklärt der 70-Jährige, der der Gilde der Referees als Pate für neue Schiedsrichter erhalten bleibt. „Natürlich werde ich auch weiterhin zu den Fortbildungsabenden zu kommen und die Kontakte zu meinen Schiedsrichterfreunden zu pflegen.“


[Bild: privat --- Hans-Joachim Kraus (li.) mit dem Vorsitzenden des Kreis-Schiedsrichter-ausschusses, Heinz Wendeler.]

Stolze 1.110 Begegnungen hat der 70-Jährige während seiner Karriere geleitet. „Ich kann die Anzahl meiner Spiele genau bestimmen, weil ich mir alle Ansetzungen notiert habe“, so Kraus. Dabei wollte er eigentlich kein Schiri werden, nachdem er seine Fußballstiefel wegen einer Verletzung an Nagel hängen musste. Der damalige Vorsitzende seines Heimatvereins DJK Gummersbach meldete ihn jedoch einfach für den nächsten Lehrgang an.

Kraus bestand die Prüfung – und hatte eine neue Passion gefunden. Kraus war eigentlich immer verfügbar, was die hohe Zahl seiner Einsätze erklärt. Im Rentenalter hatte er noch mehr Zeit, um sich seinem Hobby zu widmen. Drei- bis viermal in der Woche rief der Ansetzer an, Kraus packte nimmermüde die Tasche und machte sich auf den Weg zu einem der Sportplätze im Fußballkreis Berg.     

Als Höhepunkt seiner Laufbahn bezeichnet er das Eröffnungsspiel bei der Kunstraseneinweihung in der Strombach-Arena der DJK Gummersbach im Jahr 2011.  Vor rund 1.000 Zuschauer pfiff er das Duell zwischen der Traditionsmannschaft des 1. FC Köln und den Alten Herren der DJK. Kraus‘ besonderes Markenzeichen waren die Klümpchen, die er während der Partien an die Kicker verteilte. Allerdings gab’s die Bonbons nicht frei Haus. Kraus: „Ein Spieler fragte mich zu Beginn eines Spiels sofort: ‚Häste ‘n Klümpche in d’r Täsch?‘ Daraufhin antwortete ich ihm: ‚Dat muß do dir ehts verdiene!‘“