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Henscheid schickt seinen Ex-Klub auf die Bretter

lo; 19. Nov 2017, 21:20 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Jonas Henscheid (Mitte) war an alter Wirkungsstätte der Matchwinner für Oberpleis. Bei seinen Trefffern hielt er sich mit dem Jubeln übrigens respektvoll zurück.
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Henscheid schickt seinen Ex-Klub auf die Bretter

lo; 19. Nov 2017, 21:20 Uhr
Oberberg - Reisewitz-Team kassierte erste Heimniederlage, ein ehemaliger Nümbrechter trifft für Oberpleis doppelt - Bad Honnef beendet Wiehler Lauf, entscheidendes Gegentor fällt in der Nachspielzeit - Die Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden (AKTUALISIERT).
SSV Homburg-Nümbrecht – TuS Oberpleis 1:2 (1:1).

Der SSV Homburg-Nümbrecht ging zum zweiten Mal in dieser Saison als Verlierer vom Platz, erstmals gab’s zu Hause null Punkte. Matchwinner für die Gäste war ausgerechnet Jonas Henscheid, der jahrelang das blau-gelbe Leibchen trug und aktuell Trainer der U15 des SSV ist. „Er hat bei beiden Toren vom guten Instinkt von Tim Miebach und von unserem freundlichen Begleitschutz profitiert“, sagte Trainer Torsten Reisewitz, der die Schlappe als verdient bezeichnete. „Aufgrund der ersten Halbzeit geht der Sieg für Oberpleis in Ordnung. Wir waren bei der Arbeit gegen den Ball nicht konsequent und haben mit dem Ball unsauber agiert.“

Nümbrecht erwischte einen Start nach Maß und ging bereits nach zwei Minuten in Führung: Die Kopfballabwehr eines Oberpleisers mutierte zur Bogenlampe, der aufgerückte Außenverteidiger Philipp Wirsing nahm die Kugel direkt und überwand Torwart Sebastian Klein mit einem Aufsetzer. Die Gäste wurden, nachdem sie den frühen Schock abgeschüttelt hatten, stärker, weil die Hausherren die Griffigkeit in den Zweikämpfen verloren und sich einige Fehlpässe erlaubten.

Jan Luca Krämer konnte Goalgetter Tim Miebach im letzten Moment dazwischenfunken (15.), kurz darauf war Keeper Christian Salmen in einer vergleichbaren Szene gegen Miebach auf dem Posten (18.). Nach einer Annäherung von Robin Brummenbaum kam es im direkten Gegenzug erneut zum Duell Miebach/Salmen. Der Torwart blieb lange stehen und wehrte reaktionsschnell mit dem Fuß ab (23.).


[Als Philipp Wirsing zum 1:0 traf, war die Nümbrechter Welt noch in Ordnung.]

Erst danach holte der SSV in punkto Präsenz und Zielstrebigkeit wieder auf: Wirsing versuchte es mit einem Lupfer, doch Klein roch den Braten (37.). Tom Barths Flachschuss rauschte knapp vorbei (39.). Beim Ausgleich griff Oberpleis auf einfachste Stilmittel zurück: Langer Schlag auf Miebach, Kopfballverlängerung auf den durchgestarteten Henscheid, der sich im Rücken von Robert Arnds weggestohlen hatte. Der Ex-Nümbrechter behielt die Übersicht und düpierte den aus seinem Kasten geeilten Salmen mit einem Heber.

Nach dem Seitenwechsel waren Torchancen Mangelware. Die Gastgeber setzten sich zwar mehrere Male über die Außenbahnen durch, allerdings verpufften die aussichtsreichen Gelegenheiten, weil sich in der Mitte keine Abnehmer fanden. Als vieles auf ein Remis hindeutete, leitete Miebach das 1:2 mit einem Geistesblitz ein. Er ließ einen Pass durch die Beine passieren und setzte damit die verdutzte SSV-Abwehrreihe schachmatt. Henscheid hatte freie Bahn und versaute seinen ehemaligen Kollegen endgültig die Laune.

In der Nachspielzeit bekam ein TuS-Akteur im Strafraum das Leder an die Hand. Der Unparteiische sah in der Aktion keine Absicht und verzichtete auf einen Pfiff. „Daran hat es nicht gelegen, dass wir verloren haben“, so Reisewitz. „Wenn du gegen einen Gegner, der ein gutes Umschaltspiel besitzt, solche Fehler machst, wirst du zwangsläufig bestraft.“ In Panik müsse nun aber niemand geraten. „Das war die zweite Niederlage in unserem 13. Spiel. Am Klassenerhalt sollten wir jetzt nicht zweifeln.“                

Tore
1:0 Philipp Wirsing (2.), 1:1 Jonas Henscheid (40.), 1:2 Jonas Henscheid (84.).

SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Bastian Sellau (30. Tristan Wolf), Jan Luca Krämer, Alexander Epstein, Philipp Wirsing, Joscha Trommler, Christian Rüttgers, Robert Arnds (90. Michel Hock), Tom Barth, Marvin Hennecken (62. Mike Großberndt), Robin Brummenbaum.


FV Bad Honnef - FV Wiehl 2:1 (0:0).

Der FV Bad Honnef stoppte die Siegesserie des FV Wiehl, der in der Nachspielzeit einen sicher geglaubten Punkt aus der Hand gab. „Das musste irgendwann passieren. Die Niederlage war selbstverschuldet. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und in den entscheidenden Situationen im Abwehrbereich nicht gut ausgesehen“, meinte Trainer Ingo Kippels nach der Partie, die aufgrund der Witterungsbedingungen auf den Kunstrasenplatz in Bad Honnef verlegt worden war.


[Kein Grund zur Panik: Trotz der zweiten Niederlage steht die Mannschaft von Trainer Torsten Reisewitz in der Tabelle weiterhin sehr gut da.]

Die Gastgeber sammelten das erste Offensivargument, Keeper Lukas Hoffmann war auf dem Posten (6.). Anschließend kam Jan Peters zweimal frei zum Abschluss - und scheiterte am Schlussmann (9, 19.). Die Badestädter erwiesen sich als kampfstark und machten den Wiehlern das Leben schwer. Wenig verwunderlich, dass der nächste Fußabdruck der Gäste aus einer Standardsituation resultierte. Kerem Kargin feuerte aus großer Distanz einen ruhenden Ball Richtung Winkel, der Goalie war noch mit den Fingerspitzen dran (36.). In der Folgezeit tat sich vor den Toren nichts, ehe Kevin Ufer den früh für Florian Harnisch (Knie verdreht) eingewechselten Christian Prinz bediente und dieser das 0:1 markierte.  

„Vielleicht war sich die Mannschaft nach der Führung zu sicher“, mutmaßte Kippels, denn plötzlich ging es hinten drunter und drüber. Hoffmann rettete zweimal für seine Vorderleute, war dann jedoch machtlos, als Kevin Derksen bei einem unnötigen Dribbling an der eigenen Eckfahne das Spielgerät verlor und der Aufsteiger ohne Mühe den Ausgleich erzielte. Nach weiteren Defensiv-Turbulenzen hatte Prinz aus dem Nichts das 1:2 auf dem Fuß. Der Torwart entschärfte seinen Schuss (82.).

Im Zugabenteil war Wiehl im Ballbesitz, brachte sich aber mit einem überhastet ausgeführten Freistoß selbst ins Schwitzen und verursachte ein Foul. Die Freistoß-Hereingabe verlängerte ein Bad Honnefer unhaltbar für Hoffmann ins lange Eck. Der Schiri pfiff das Spiel nicht mehr an. „Uns sind Fehler unterlaufen, die man sich auf diesem Niveau nicht erlauben darf. Dafür sind wir eiskalt bestraft worden“, sagte Kippels.                            

Tore
0:1 Christian Prinz (60. Kevin Ufer), 1:1 (68.), 2:1 (90.+2).

FV Wiehl
Lukas Hoffmann; Radion Miller, Jonathan Noß, Maurice Häger, Waldemar Kilb, Kevin Ufer, Kerem Kargin, Kevin Derksen, Marius Mukherjee (63. Michael Krestel), Florian Harnisch (17. Christian Prinz), Jan Peters (71. Markus Wagner).
  
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