Archiv

Holpriger Start, aber bald Feiertag für „Lütti“?

bv; 11. Oct 2017, 16:13 Uhr
Archivbild: Bernd Vorländer --- Seit Juni 2017 verantwortet Christoph Schindler die sportlichen Geschicke des VfL Gummersbach.
ARCHIV

Holpriger Start, aber bald Feiertag für „Lütti“?

bv; 11. Oct 2017, 16:13 Uhr
Gummersbach - VfL-Sportdirektor Christoph Schindler ist trotz schwierigem Saisonbeginn zuversichtlich und hofft auf den neuen Siebenmeter-Rekordhalter Carsten Lichtlein schon im Spiel gegen Lemgo - 'Gesundes Oberberg e.V.' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

Natürlich haben sie am vergangenen Sonntag aufgeatmet, der Sportdirektor erst recht. Für Christoph Schindler begann der Start seiner zweiten Karriere alles andere als einfach. Nach 13 Jahren Bundesliga war der 34-Jährige ins Management des VfL eingestiegen und musste zunächst die langfristigen Verletzungen von drei Stammspielern und anschließend schwierige sportliche Wochen erleben, die den VfL bis auf einen Abstiegsplatz führten. Das zehrte an den Nerven, spätestens nach der Niederlage bei Aufsteiger Ludwigshafen zitterte man bei den Blau-Weißen. Doch der Auswärtserfolg am vergangenen Sonntag in Stuttgart hat Team, Trainer und natürlich auch dem Sportdirektor neue Zuversicht gegeben, möglichst schnell die hinteren Tabellenregionen verlassen zu können. Und das, obwohl das Personaltableau voraussichtlich nicht ausgedehnt wird. „Wir sondieren, aber es muss immer sportlich und wirtschaftlich passen, alles andere ist bei mir ausgeschlossen“, sagt Schindler.


Der Sportchef legt lieber den Fokus auf die positiven Dinge. Sehr zufrieden ist Schindler mit der Entwicklung von Linkshänder Florian Baumgärtner, der sich erstmals in seiner noch jungen Laufbahn in den Vordergrund gespielt habe und derzeit für die Mannschaft unverzichtbar sei. „Er hat einen großen Schritt nach vorne gemacht.“ Froh ist Schindler auch, dass mit Matthias Puhle der zweite etatmäßige Keeper wieder an Bord ist. „Das war für ihn nicht einfach, vier Monate zusehen zu müssen“, kennt der Sportchef die Leiden eines erkrankten Sportlers. Und den sprichwörtlichen Hut zieht Schindler vor Carsten Lichtlein, der gerade in sportlich schwierigsten Zeiten ein Fels in der Brandung sei. Bei Lichtlein, der sich seit Wochen in bestechender Form befinde, lodere das Feuer immer noch. „Lütti ist heiß und angesichts seiner Leistungen müsste er eigentlich auch wieder in der Nationalmannschaft spielen“, so Schindler.



Dass Lichtlein möglicherweise schon am Donnerstagabend gegen Lemgo ein besonderes Ereignis feiern könne, zeige, welch außergewöhnlicher Handballer er sei, verdeutlicht Schindler die Qualitäten des 37-Jährigen.

In Stuttgart hatte Lichtlein (Bild) nämlich den Rekord von Fynn Holpert (Flensburg) eingestellt – beide haben jetzt in ihrer Karriere 476 Siebenmeter gehalten. Und natürlich ist dieser Rekord derzeit Thema in der VfL-Kabine. „Die Jungs spekulieren darauf, dass Lütti gegen Lemgo alleiniger Rekordhalter wird“, sagt der VfL-Sportdirektor. Eine Geschichte, die nur der Sport schriebe, schließlich hütete Lichtlein acht Jahre lang das Tor des TBV und dürfte dort die meisten Strafwürfe gehalten haben.

Nicht befriedigend sind derzeit die Zuschauerzahlen für den VfL. Schindler sieht dafür einige Gründe: Zum einen müsse sich die Mannschaft nach der schwachen Vorsaison erst wieder Kredit bei den Fans erspielen, zum anderen seien die neuen Spielzeiten gewöhnungsbedürftig. Der eine oder andere könne eventuell auch durch die Live-Übertragung abgehalten werden. „Wir arbeiten daran, dass die SCHWALBE arena wieder voll wird. Die Stimmung ist auch jetzt schon stark, aber die Mannschaft braucht einfach diese brodelnde Atmosphäre einer vollen Arena“, so Schindler.
  
WERBUNG