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Zwölf Ultraläufer ins Abenteuer gestartet

nh; 6. Oct 2017, 13:20 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Den kleinen gelben Schildern des Bergischen Panoramasteigs (links im Bild) folgt Sebastian Nussberger beim 2. BERGischen Ultra, der heute Morgen um 6 Uhr in Lindlar startete.
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Zwölf Ultraläufer ins Abenteuer gestartet

nh; 6. Oct 2017, 13:20 Uhr
Oberberg - Am Freitagmorgen startete ein Dutzend Männer von der Jugendherberge Lindlar zum 2. BERGischen Ultra - Innerhalb von 60 Stunden wollen sie ohne Hilfsmittel 245 Kilometer über den Bergischen Panoramasteig zurücklegen.
Von Nils Hühn

Knapp vier Stunden nach dem Start kam Sebastian Nussberger strammen Schrittes aus dem Wald zwischen Bielstein und Damte marschiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte der 35-Jährige bereits 21 Kilometer absolviert. Allerdings lagen auch noch 224 Kilometer und etliche Höhenmeter vor ihm. Dass er den Rundkurs falsch herum in Angriff genommen hatte, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. „Als wir gestartet sind, wussten wir nicht, in welche Richtung es geht“, hatte sich Nussberger mit Falco Tabbert vom Start an der Jugendherberge Lindlar in Richtung Engelskirchen auf den Weg gemacht. Die anderen zehn Teilnehmer des 2. BERGischen Ultra in die andere Richtung.


„Da ich die kompletten 245 Kilometer absolvieren will, ist es doch egal“, hat Nussberger recht, da der Ultralauf ein Rundkurs ist. Nach etwa 125 Kilometern ist die Mittelstation Landgasthof Reinhold in Gummersbach-Lieberhausen erreicht. Irgendwann wird Nussberger, der mittlerweile wieder mit Tabbert und nach sieben Stunden auf Nümbrechter Boden Richtung Waldbröl unterwegs ist, die anderen Teilnehmer treffen. Wer die Abenteurer online verfolgen will, kann dies hier machen.

Um den Ultralauf zu meistern, muss man sehr viel trainieren. Der aus Freiburg kommende Familienvater ist als Briefträger von Berufswegen schon viel auf den Beinen, geht in der Freizeit aber auch im Schwarzwald laufen. Daher sind die Bergischen Höhen für ihn auch kein Hindernis. „Die Anstiege sind hier teils aber sehr knackig“, musste Nussberger bereits auf den ersten Kilometern feststellen. Der Regen und die herbstlichen Temperaturen sind derweil kein Problem. „Für Ultraläufe ist der Herbst die beste Jahreszeit“, meint der 35-Jährige.

[Sebastian Nussberger sah nach vier Stunden und 21 Kilometern in Wiehl-Bielstein noch sehr frisch aus.]

Ankommen ist das oberste Ziel, aber am liebsten würde Nussberger binnen 50 Stunden die 245 Kilometer bewältigt haben. Geschlafen oder besser gesagt ausgeruht wird nur tagsüber. „Ich lege mich dann irgendwo auf eine Bank. Nachts würde ich zu schnell auskühlen“, so Nussberger. In seinem Rucksack sind neben Regenkleidung ansonsten Lebensmittel und 3,5 Liter Wasser. Die Vorräte können unterwegs aufgefrischt werden und die meisten Läufer haben an der Mittelstation eine Tasche postiert.

Im Vorjahr machten den Teilnehmern der Dauerregen und die noch ein bisschen kälteren Temperaturen zu schaffen. Lediglich ein Läufer schaffte die komplette Distanz, während der Rest vorzeitig oder an der Mittelstation den Lauf beendete. Dieses Jahr sind die Abenteurer besser vorbereitet. Aktuell hat eine Vierergruppe die größte Distanz zurückgelegt. Zwei Niederländer, ein Franzose sowie ein Deutscher haben nach sieben Stunden knapp 50 Kilometer hinter sich gebracht. Voraussichtlich werden bei der 2. Auflage des BERGischen Ultralaufs mehr Starter das Ziel, wieder an der Jugendherberge Lindlar, zwischen Samstag und Sonntag erreichen.
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