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Big Point im Abstiegskampf

db; 13. May 2017, 22:53 Uhr
Bilder: Alexander Arnold --- Die Fans in der ausverkauften SCHWALBE arena sorgten für eine tolle Stimmung und wurden mit einem Heimsieg belohnt.
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Big Point im Abstiegskampf

db; 13. May 2017, 22:53 Uhr
Gummersbach – VfL bezwingt in einer engen Partie die Gäste aus Minden – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).
Der VfL Gummersbach landet einen ganz wichtigen Sieg im Abstiegskampf gegen die Gäste vom TSV GWD Minden. In einer umkämpften Partie mit häufigen Führungswechseln konnten sich die Hausherren am Ende knapp, aber verdient durchsetzen. Trainer Sead Hasanefendic, der in seinem zweiten Heimspiel als Interimstrainer den zweiten Sieg feiern konnte, sprach nach der Partie von einem verdienten „Sieg des Kollektivs“. Hasanefendic: „Alle eingesetzten Spieler haben mindestens ein Tor gemacht.“ Besonders herauszuheben ist dennoch die Leistung von Nachwuchsspieler Maximilian Jaeger, der vier Tore erzielte. Minden, die schon vor dem Spiel relativ sicher in der Tabelle standen, zeigte sich als fairer Wettbewerber und kämpfte bis zum Schluss um den Sieg. Vor dem Spiel wurde die VfL-Meistermannschaft von 1967 empfangen und geehrt.

VfL Gummersbach – TSV GWD Minden 28:26 (13:14).


[Besonders in der zweiten Halbzeit hatte Carsten Lichtlein mit einigen wichtigen Paraden zum VfL-Erfolg beigetragen.]

In den Schlussminuten hielt es keinen Anwesenden mehr auf den Sitzen. Aleksandar Svitlica hatte gerade für die Gäste aus Minden den 26:26-Ausgleich erzielt. Kurz zuvor war Florian von Gruchalla mit seinem Siebenmeter an TSV-Keeper Kim Sonne-Hansen gescheitert. Bis hierhin hatte er alle vier Siebenmeter souverän verwandelt. Sollte der VfL in diesem so wichtigen Spiel kurz vor Schluss wieder die Nerven verlieren? Nein! Nach Zuspiel von Christoph Schindler übernahm Simon Ernst die Verantwortung und traf zum 27:26 und die Halle sehnte die Schlusssirene herbei. Doch einen Angriff hatten die Gäste noch, aber Andreas Schröder hatte aufgepasst, schnappte einen Mindener Pass weg, lief frei aufs leere Tor zu und traf zum umjubelten 28:26 in den Schlusssekunden.



Gummersbach musste Anfang der zweiten Halbzeit einem Drei-Tore-Rückstand hinterherlaufen, kämpfte sich aber zurück in die Partie. Der VfL war in den ersten Minuten des ersten Durchgangs gut ins Spiel gekommen, verpasste aber eine deutlichere Führung. Nach sieben Minuten hatten Florian Baumgärtner, Florian von Gruchalla und Maximilian Jaeger für Gummersbach getroffen, Charlie Sjöstrand hatte den bis dahin einzigen Treffer der Gäste per Siebenmeter erzielt. Beide Mannschaften tauschten dann schnelle Tore aus. Ein erster Bruch im VfL-Spiel erfolgte nach Fehlwurf von Andreas Schröder und einer Zeitstrafe nebst Siebenmeter gegen Simon Ernst. Sjöstrand brachte Minden wieder auf ein Tor heran.


[Simon Ernst übernahm in der entscheidenden Phase die Verantwortung und sorgte mit seinem Tor dafür, ...] 

Der VfL suchte jetzt zu lange nach einer Lücke in der Deckung der Gäste. Es stockte bei der Heimmannschaft und Florian Freitag sorgte schließlich für den Ausgleich. Christoffer Rambo brachte den TSV dann erstmals nach dem 0:1 wieder in Führung. Gummersbach blieb aber trotz einiger Schwierigkeiten dran, schenkte den Gästen aber viel zu oft einfache Tore. Mit 9:9 ging es in die letzten zehn Minuten vor der Halbzeit. Die Führung wechselte in dieser Phase mehrfach - wie auch in der zweiten Halbzeit - und keines der beiden Teams konnte eindeutigen Zugriff auf die Partie bekommen. Minden ging schließlich mit einer knappen 13:14-Führung in die Kabine, auch weil das Schiedsrichtergespann dem vermeintlichen Ausgleichstor von Kévynn Nyokas zum Unmut der 4.132 VfL-Fans in der ausverkauften SCHWALBE arena die Anerkennung verweigerte.


[... dass Spieler, Trainer und Verantwortliche nach Spielschluss feiern konnten.] 

Das Unparteiischengespann stand nach der Partie besonders bei Minden-Trainer Frank Carstens in der Kritik. „Meine Mannschaft sitzt sehr unzufrieden in der Kabine. Wir sind ganz klar benachteiligt worden“, sagte Carstens und verwies unter anderem auf die acht Minuten mehr Zeitstrafen für seine Schützlinge. Hasanefendic sah es etwas diplomatischer: „Am Ende kann auch Minden gewinnen und dann beschweren wir uns über den Unparteiischen.“ VfL-Manager Frank Flatten sagte: „Die Schiedsrichter waren heute auf beiden Seiten überfordert. Da muss sich auch die Liga fragen lassen, ob im Abstiegskampf die Schiedsrichterelite und nicht der Nachwuchs angesetzt werden sollte.“ Ein Lob verteilte Flatten einmal mehr an die Fans in der Halle: „Die Stimmung war sensationell.“ Der VfL hat heute jedenfalls einen wichtigen Schritt gemacht, damit diese Atmosphäre auch in der kommenden Saison in der höchsten Spielklasse herrschen kann. 

VfL Gummersbach
Carsten Lichtlein
Matthias Puhle
Simon Ernst (4)
Christoph Schindler (1)
Evgeni Pevnov (2)
Alexander Becker (3)
Tobias Schroeter (2)
Florian von Gruchalla (6/4)
Andreas Schröder (3)
Maximilian Jaeger (4)
Florian Baumgärtner (1)
Kévynn Nyokas (3)
Robert Barten
Marcel Timm

GWD Minden
Gerrie Eijlers
Kim Sonne-Hansen
Florian Freitag (2)
Moritz Schäpsmeier
Helge Freiman
Charlie Sjöstrand (6/4)
Christoffer Rambo (7)
Sören Suedmeier (1)
Joakim Larsson (2)
Magnus Jernemyr
Magnus Gullerud (2)
Marian Michalczik (3)
Aleksandar Svitlica (3/1)
Miladin Kozlina
Tim Roman Wieling
Nenad Bilbija

Zuschauer:
4.132

Schiedsrichter:
Michael Kilp/Christoph Maier

Siebenmeter:
5/4 – 5/5 (von Gruchalla scheitert an Sonne-Hansen)

Strafen:
6:14 Minuten (Schröder, Ernst, Pevnov – Freitag, Schäpsmeier (2), Rambo (2), Michalczik, Jernemyr)



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