Oberberg – Der TV Strombach spielt den TV Oberbantenberg in dessen letzten Pflichtspiel vor dem Rückzug eine Hälfte lang an die Wand, auch weil der TVO mit Nora Bischoff eine Aushilfskraft ins Tor stellen muss.

Von Peter Notbohm

Endspiel Frauen

TV Strombach – TV Oberbantenberg 28:20 (18:7).


[Lena Steuck bei einem der zahlreichen Tempogegenstöße des TV Strombach.]

Der TV Oberbantenberg beendet eine mehrjährige Erfolgsgeschichte mit einer verdienten Niederlage im Kreispokalendspiel gegen den TV Strombach. „Die Mädels haben sich ihre Gedanken gemacht, wo sie künftig spielen werden. Wir haben jetzt noch eine Woche Training, treten eventuell im Sommer noch zum Beachhandball an und dann ist Ende“, kam bei Trainer Eduard Debnar, der laut eigener Aussage erst einmal die Ruhe genießen will, aber bereits ein Angebot vorliegen habe, ein wenig Wehmut nach dem Abpfiff eines recht einseitigen Endspiels auf. Mit Mühe und Not hatte der verletzungsgebeutelte TVO noch einmal einen Kader zusammenbekommen, musste auf der Torhüterposition mit Nora Bischoff sogar improvisieren. „Sie hat sich freiwillig gemeldet und ihre Sache auch wirklich gut gemacht“, lobte Debnar die Aushilfstorhüterin für ihre starken zehn Paraden.




Aber auch Bischoff konnte nicht verhindern, dass Oberbantenberg dem Strombacher Tempohandball im ersten Durchgang hoffnungslos unterlegen war. „Im ersten Durchgang hatten wir die Hosen voll“, monierte Debnar ein viel zu statisches und wenig variables Offensivspiel seines Teams. Zufrieden konnte dagegen Strombachs Coach Robin Teppich sein, für den es ebenfalls das letzte Spiel war: „Aus einer kompakten Abwehr haben wir alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“ Über 4:1 (4.) und 9:3 (14.) waren die Fronten schnell geklärt. Die TVS-Gegenstöße fegten, wie ein Orkan auf das Oberbantenberger Gehäuse zu. Über 14:5 (20.) war die Partie zur Pause beim 18:7 längst entschieden.



[Victoria Luise Schmitt nahm freudig den Siegerpokal und im Anschluss das Preisgeld der Volksbank Oberberg für den Pokalsieg entgegen.]

Doch während Strombachs Damen in der Kabine in ihren Köpfen bereits ihre Namen auf dem Pokal eingravierten, war Oberbantenberg nicht gewillt, sich so von den eigenen Fans zu verabschieden. „Dann haben wir endlich den Kampf angenommen“, starteten Debnars Damen nun eine Aufholjagd, auch weil Strombach frühzeitig den Fuß vom Gaspedal nahm. Teppich sah die Entwicklung zwar kommen, konnte aber auch mit einer Auszeit beim 20:11 (36.) nichts mehr bei seinem Team bewirken. „Dafür habe ich aber auch Verständnis. Natürlich bin ich mit unserer zweiten Hälfte nicht zufrieden, aber ich war selbst Spieler. Bei elf Toren Vorsprung zur Pause fährt man runter, auch wenn ich die Mädels noch einmal packen wollte, um ein Statement zu setzen“, wollte er mit einem Kantersieg den „Leuchtturm-Status“ der Strombacher Damen im Oberbergischen Handball unterstreichen.



[Für die Oberbantenberger Damen fiel der letzte Vorhang. Die Mannschaft wird sich im Sommer in alle Winde verstreuen.]

Doch die Abwehr agierte nicht mehr so kompakt wie im ersten Durchgang und auch im Angriff verhedderte man sich zu häufig in Einzelaktionen. Über 20:13 (39.) und 24:16 (46.) kämpfte sich Oberbantenberg mit einigen sehenswerten Aktionen wieder auf 24:19 (55.) heran. Ein Ergebnis, mit dem auch Debnar gut hätte leben können. Doch in der Schlussphase zog der TVS die Zügel noch einmal an und holte sich völlig verdient den Siegerpokal sowie das Preisgeld der Volksbank Oberberg ab. Während beim TVO Nora Bischoff die Bestnote verdiente, überzeugte bei Strombach Victoria Schmitt in ihrem letzten Spiel im TVS-Trikot.


Strombach; Victoria Schmitt (9/3), Lena Steuck (4), Nadja Grau (4/1), Denise Szakacs (3), Stefanie Bruss, Melanie Mylenbusch, Lisa Kruse (je 2), Lilla Halasz, Stella Henn (je 1).


Oberbantenberg: Jessica Scheurer (6/2), Maria Eisenbach, Nicole Frackiewicz (je 4), Melanie Frackiewicz (2), Julia Kreter, Pia Kirchner, Marina Anke, Pia Schmidt (je 1).