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Schockerlebnis beim Primus

uk; 15. Jan 2017, 15:20 Uhr
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Schockerlebnis beim Primus

uk; 15. Jan 2017, 15:20 Uhr
Gummersbach - Nach einer spektakulären Schlusssequenz mussten sich die A-Jugendhandballer des VfL Gummersbach dem Branchenführer Bayer Dormagen hauchzart geschlagen geben - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
von Uli Klein

Bayer Dormagen - VfL Gummersbach 28:27 (14:12).


Das schlichte Ergebnis sagt wahrlich kaum etwas über das dramatische Geschehen in der Sporthalle "An der alten Ziegelei" aus. Doch der Reihe nach: 59:57 Minuten waren gespielt, als VfL-Angreifer Fynn Herzig so heftig gefoult wurde, dass Bayer-Übeltäter Daniel Stein nicht nur die Rote Karte sah, sondern die Gäste auch noch einen Strafwurf zugesprochen bekamen.

Albin Xhafolli, der zuvor seine sechs ausgeführten Siebenmeter souverän verwandelt hatte, trat an, doch zum Wurf kam es nicht mehr, weil die Spielzeit abgelaufen war und die sehr gut leitenden Schiedsrichter die Partie beendet hatten. Xhafolli hatte den Ball nach Ansicht der Referees vor der Wurfausführung angeblich zu lange in der Hand gehalten. Der säumige und tief geschockte Schütze rang nach der Partie verständlicherweise um Fassung und war schier untröstlich. "So etwas habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt", rätselte auch Gummersbachs Akademieleiter Maik Pallach, der die Unparteiischen später in der Kabine aufsuchte und um Erklärung bat.



„Laut Regelwerk kann man die Entscheidung wohl so treffen", räumte Pallach, der den an einer starken Grippe erkrankten Trainer Denis Bahtijarevic auf der VfL-Bank vertreten hatte, zähneknirschend ein und war tief betroffen, dass die "überragende Charakterleistung meines Teams beim verlustpunktfreien Tabellenführer unbelohnt blieb".

In der Tat hatten die blau-weißen Talente eine großartige Aufholjagd aufs Parkett gezaubert. Nach ausgeglichenen 20 Minuten - 9:8 für Dormagen - hatte man sich eine kurze Schwächephase erlaubt und war mit 10:14 in Rückstand geraten. Doch diese Hypothek war beim 15:15 (34.) getilgt und man blieb bis zum 18:19 (41.) voll dran am hohen Favoriten.

Dann schienen sich indes die Ereignisse aus dem Hinspiel zu wiederholen, als der VfL nach 45 Minuten auf Augenhöhe plötzlich völlig eingebrochen war und die SCHWALBEarena am Ende mit einer Zehn-Tore-Packung hatte verlassen müssen.
 
Auch dieses Mal deutete sich nach einem 8:2-Lauf der Hausherren ein finales Debakel für die Gäste an. Beim 27:20 für Dormagen (51.) schienen jedenfalls sämtliche Fragen unmissverständlich geklärt. Doch dann regte sich Widerstand: Eine zweite Demütigung wollten sich die Oberbergischen auf keinen Fall zufügen lassen. Man kämpfte aufopferungsvoll und konditionsstark in der Defensive, luchste den nun schwächelnden Dormagenern einen Ball nach dem anderen ab und wenige Sekunden vor der Schlusssirene hatte man das Remis in der Hand, ehe Albin Xhafolli zum traurigen Helden des Nachmittags avancierte.

Maik Pallach aber lobte seine Mannschaft hinterher über den grünen Klee: "Wie die Jungs gegen den überragenden Spitzenreiter der Liga wieder aufgestanden und zurückgekommen sind, war einfach nur großartig. Albin ging davon aus, dass der Strafwurf ganz sicher noch ausgeführt werden muss. Wie alle anderen übrigens auch. Bitter für ihn. Aber einen Vorwurf macht ihm niemand!"


Tore VfL: Albin Xhafolli (7/6), Fynn Herzig (6), Eldar Starcevic (4), Jonas Stüber (3), Tobias Weiler (2/1), Magnus Neitsch (2), Paul Borisch (1), Shawn Pauly (1), Pierre Busch (1).

Ergebnisse und Tabelle
  
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