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„Das ist nur was für die ganz Harten“

Red; 31. May 2016, 12:20 Uhr
Bilder: privat --- Die Organisatoren Dr. Frank Klein und seine Ehefrau Brigitte freuen sich auf das 72-Loch-Turnier.
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„Das ist nur was für die ganz Harten“

Red; 31. May 2016, 12:20 Uhr
Lindlar - Hardcore-Golfen heißt es am 18. Juni im Golfclub Schloss Georghausen, wenn die Sportler wieder beim 72-Loch-Golfturnier antreten, das seit 1974 ausgetragen wird.
Um 5 Uhr morgens ist es auf der Anlage des Golfclubs Schloss Georghausen normalerweise sehr still. Nicht so am 18. Juni. Dann wird dort ein Turnier der ganz besonderen Art ausgetragen. „72-Loch“ heißt die Veranstaltung, die 1974 ins Leben gerufen wurde – vier Runden mal 18 Löcher werden an diesem Tag gespielt. „Das ist nur was für die ganz Harten“, scherzt Dr. Frank Klein, der mit seiner Ehefrau Brigitte das Turnier jetzt schon zum 25. Mal organisiert und selbst 35-Mal mitgespielt hat. „Ein bisschen verrückt muss man schon sein, um bei diesem Turnier dabei zu sein.“

Um das ambitionierte Ziel überhaupt erreichen zu können, müssen die Teilnehmer früh raus. Startschuss ist um 5:30 Uhr. Nach den ersten 18 Löchern, so etwa gegen 8:45 Uhr, gibt es erst mal eine Frühstückspause. Dann ab in die zweite Runde. Wer denkt sich eigentlich so etwas aus? „Das war unser Mitglied Edi Fuchs“, berichtet Frank Klein. „Wahrscheinlich wollten die Jungs damals beweisen, dass Golf auch sportlich gespielt werden kann und nicht nur was für ältere Herren ist“, sagt er und schmunzelt. Er selbst ist inzwischen nämlich auch schon 62 Jahre alt, aber topfit und natürlich auch in diesem Jahr wieder mit am Start.

Die Teilnehmer sind ganz gemischt – vom Jugendlichen bis zum ältesten Teilnehmer mit 70 Jahren ist alles dabei. Das Turnier hat eine ganz besondere Atmosphäre, und wer trotz Regen, Hitze oder Graupelschauern (alles schon dagewesen) bis zum Ende durchhält, kann wirklich stolz auf sich sein. Bei einer Runde legen die Golfspieler im Schnitt neun Kilometer zurück, im Ganzen also 36 Kilometer. Und dabei ist die erste Hälfte der Anlage, also die ersten neun Löcher, teilweise ganz schön bergig.


12:30 Uhr, Halbzeit in Georghausen. Auf der Clubhausterrasse gibt es zu Mittag traditionell Spaghetti Bolognese. Genau das richtige, um die Speicher wieder voll zu machen. Der eine oder andere gönnt sich ein Weizenbier, die meisten belassen es bei Mineralwasser. Denn es liegen ja noch zwei Runden vor den Teilnehmern. Nach vier Runden, der einen oder anderen Blase, Höhen und Tiefen finden sich gegen 20 Uhr zur Siegerehrung alle wieder auf der Clubhausterrasse ein. Dann wird abgerechnet.

Um hier am Ende ganz vorne dabei zu sein, muss man einen ganzen Tag lang gut gespielt haben – keine leichte Aufgabe, nicht nur körperlich. Denn das Spiel erfordert auch eine gute Konzentration. „Auf der letzten Runde läuft es meistens sehr entspannt, es gibt keinen Druck mehr, nur die Freude, es gleich geschafft zu haben“, weiß Frank Klein. Und die Freude auf eine heiße Dusche und frische Klamotten. Im Clubhaus ist die Stimmung dann prächtig, alle sind gut gelaunt und freuen sich aufs Abendessen. Knapp 14 Stunden Golfspielen machen hungrig, trotz der Pausenverpflegung. Der Gewinner bekommt einen Wanderpokal – und die Bewunderung aller Mitspieler. Gegen 23 Uhr wird das letzte Bier getrunken, dann heißt es erst mal ausschlafen.
  
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