Nümbrecht/ Valencia – Beim letzten Rennen der Saison hat der 19 Jahre alte Rennfahrer sein Motorrad auf dem 20. Platz abgestellt – Seine Zukunft ist derweil weiter offen.

Von Fabian Nitschmann

Auch sein zweites Jahr im WM-Zirkus wird eine Saison voller Pleiten, Pech und Pannen in Erinnerung bleiben. Doch zumindest der Saisonabschluss ist Florian Alt am Sonntag in Valencia gelungen, denn der 19-jährige Nümbrechter schaffte es mit seiner Suter überraschend in die Top20.


[Die guten Leistungen sorgten bei Alt auch wieder für mehr Spaß auf dem Bike.]

Die Leistungssteigerung hatte sich bereits am Samstag im dritten Freien Training angekündigt. Alt konnte sich hier mit gebrauchten Reifen deutlich gegenüber den Trainings am Freitag steigern. Richtig schnell wurde er dann aber vor allem im Qualifying. „Mit Mika Kallio fand ich einen richtigen Schnellzug, bei dem ich mich in den letzten zwei Runden angehängt habe. Das waren aus meiner Sicht die besten zwei Runden des Jahres“, sagte Alt am Samstagabend. Das Ergebnis dieser Fahrt war Startplatz 19 mit gerade einmal 1,2 Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit von Tito Rabat (Spanien).



Dementsprechend motiviert ging der junge Nümbrechter dann am Sonntag in das Saisonfinale auf dem Circuit de la Comunitat Valenciana Riccardo Tormo. Beim Start verlor Flo66 aber zunächst vier Plätze und musste sich in den folgenden Runden weiter nach vorne kämpfen. Dabei konnte Alt schnell einen guten Rhythmus finden und legte in der Folge konstante Rundenzeiten mit einigen schnellen Ausreißern auf den Asphalt. Dabei fuhr er pro Runde meist 1,5 Sekunden langsamer als Rabat an der Spitze des Feldes.

"Ich bin sehr, sehr zufrieden mit meinem Rennen. Rang 20 ist allemal ein versöhnliches Ende einer schwierigen Saison. Wir haben ein gutes Setup gefunden und ich habe mich während des Rennens super wohl gefühlt“, sagte Alt nach dem Rennen. „Bei meiner Aufholjagd habe ich viele Fahrer hinter mir gelassen, die sonst die gesamte Saison immer vor mir waren“, so Alt weiter, für den das Rennen in Valencia das Beste der gesamten Saison war.



Da diese aber nun zu Ende ist, spielt auch die Planung für 2016 eine immer größere Rolle. Alt selbst teilte dazu bisher keine Neuigkeiten mit. Im Rahmen des Rennwochenendes in Valencia wurde sein Name allerdings mehrmals mit der Superbike-WM in Verbindung gebracht. Während bei der MotoGP spezialisierte Prototypen zum Einsatz kommen, wird in dieser Klasse mit seriennahen Motorrädern auf Pirelli-Einheitsreifen gefahren. Vor allem die Schräglage in den Kurven ist durch die weichere Federung sichtlich geringer.
  
"Ich weiß noch nichts Sicheres, aber es kommt jetzt einiges ins Rollen. Es ist noch alles drin", sagt Alt zu seiner Situation. Es ist also auch noch nicht ausgeschlossen, wenn auch sehr unwahrscheinlich, dass der Nümbrechter auch 2016 in der Moto2-WM fährt. Seine Zelte in Italien wird Alt in der kommenden Woche jedenfalls abbrechen.