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Mit mutigerer Ausrichtung zum Klassenerhalt

lo; 15. Aug 2015, 20:05 Uhr
Bilder: Björn Loos.
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Mit mutigerer Ausrichtung zum Klassenerhalt

lo; 15. Aug 2015, 20:05 Uhr
Wiehl - Boris Arndt, Trainer der Mittelrheinliga-U17 des FV Wiehl, freut sich über einen vergrößerten Kader und will Veränderungen an der Spielweise seiner Mannschaft vornehmen.
Die B-Junioren des FV Wiehl vollführten in der abgelaufenen Saison eine Achterbahnfahrt: Während der Hinrunde kam die Mannschaft von Trainer Boris Arndt nicht auf die Beine und krebste in den Niederungen der Tabelle herum. Dass dringender Handlungsbedarf besteht, war spätestens Mitte März nach dem 2:5 gegen den Bonner SC evident. Anschließend gab es eine teaminterne Manöverkritik, Arndt unternahm ein taktisches Facelifting. Und tatsächlich gelang die späte, aber nicht zu späte Wende. Wiehl arbeitete sich von einem Abstiegsplatz kontinuierlich nach vorne und erreichte den neunten Rang. Das Sahnehäubchen folgte, als der Liga-Spielbetrieb längst ruhte. Da sich lediglich drei Klubs aus der Bezirksliga um ein Ticket in der Mittelrheinliga beworben hatten, reichte die Platzierung zum direkten Klassenerhalt. „Ein echtes Happy End“, war Arndt nach einem turbulenten Jahr heilfroh, nicht nachsitzen zu müssen.        



Kommen und Gehen

„Wir haben gute Jungs dazubekommen. Jetzt gilt es, die richtige Mischung zu finden“, sagt Arndt. Externe Abgänge gibt es nicht verzeichnen, ein Dutzend Akteure ist zur U19 aufgerückt. Nach einem Jahr beim 1. FC Köln kehrt Mittelfeldmann Jan Germann auf die Eichhardt zurück. Er konnte sich in der U16 der Geißböcke keinen Stammplatz erkämpfen, weil er mit Verletzungen zu kämpfen hatte. „Jan ist für uns sehr wertvoll, weil er das Spiel lenken kann“, freut sich Arndt, Germann wieder mit an Bord zu haben. Daniel Sobolewski war Kapitän beim SSV Bergneustadt und hat ebenfalls das Zeug, eine prägende Rolle einzunehmen. Er hinterließ bisher in der Innenverteidigung einen guten Eindruck.

Arndt ist überzeugt, auf eventuelle Personalmiseren besser reagieren zu können. „Wir haben einen 23-Mann-Kader und sind damit breiter aufgestellt“, betont der Übungsleiter. Der Kampf um die Stammplätze ist voll entbrannt. Da zurzeit alle Spieler fit sind, sind Härtefälle nicht ausgeschlossen. „Es ist definitiv geplant, dass wir unsere U16 unterstützen“, wird sich der eine oder andere über gute Leistungen in der Sonderstaffel-Truppe empfehlen müssen. Dass der jüngere Jahrgang den erneuten Sprung in die Bezirksliga verpasste – in der Relegation zog die U16 gegen Ford Niehl den Kürzeren – ist laut Arndt „zwar schade, aber kein Beinbruch.“  Unterstützung erhält der Chefcoach durch den neuen Co-Trainer Michael Mechtenberg sowie Michael Müller, der für die Keeper zuständig ist.


[Trainer Boris Arndt kann auf 23 Spieler zurückgreifen.]

Die Mannschaft        

Im letzten Drittel der abgelaufenen Spielzeit war Pragmatismus angesagt. Arndt: „Damals haben wir das Spielsystem geändert, damit wir die notwendigen Punkte holen. Wir standen sehr tief und haben auf Konter gelauert.“ Die Abkehr von diesem Rezept hin zu einer aktiveren Spielweise gehört zu den Themenschwerpunkten in der Vorbereitungsphase. „Wir wollen gegen jeden Gegner von der ersten Sekunde an aggressiv zu Werke gehen und das Spiel aktiv gestalten. Ich will nicht von einer ‚Pressingmaschine’ sprechen, aber wir werden auf jeden Fall früher attackieren“, beschreibt Arndt seine Idealvorstellung.

Dass die Umstellung nicht von jetzt auf gleich reibungslos funktioniert, hat Arndt einkalkuliert. Entsprechend wechselhaft fielen die Leistungen in den Testspielen aus. Herausragend war der 3:2-Erfolg gegen die Bundesliga-U17 der Sportfreunde Siegen, auch gegen den Niederrheinligisten BV 04 Düsseldorf (1:1) sah der Trainer gute Ansätze. Eher enttäuschend verliefen die Partien gegen den FC Iserlohn (Westfalenliga/1:5) und Borussia Lindenthal-Hohenlind (Bezirksliga/2:4). „Wir sind noch nicht so weit, dass jeder Mannschaftsteil weiß, was er zu tun hat“, muss man in den letzten Tagen vor dem Meisterschaftsbeginn an der Feinabstimmung feilen.

Saisonziel          

Die U17 des FV Wiehl hat sich mittlerweile in der höchsten Verbandsspielklasse etabliert und will den Platz im Oberhaus unbedingt verteidigen. Aus eigener Erfahrung weiß Arndt, dass der Klassenerhalt nicht im Vorbeigehen zu realisieren ist. „Unser erstes Ziel ist, drei andere hinter uns zu lassen“, ändert sich an der primären Zielsetzung, den direkten Abstieg zu verhindern, nichts. Es ist nicht davon auszugehen, dass es in der kommenden Saison erneut Mannschaften gibt, die frühzeitig abgeschlagen sind. Dieses Schicksal ereilte die 1. Jugendfußballschule Köln und den SC West Köln. Anwärter auf die Spitzenpositionen seien Alemannia Aachen, das Kölner Dreigestirn 1. FC, Viktoria und Fortuna sowie die Sportfreunde Troisdorf. Die Teams dahinter sieht Arndt mehr oder weniger auf einem Niveau. Der Auftaktgegner hat es in sich: Die U16 des 1. FC Köln ist zu Gast. „Das ist natürlich ein schwerer Brocken. Wir wollen dennoch mutig auftreten und versuchen, den FC zu ärgern“, erläutert Arndt.   



[Das Trainerteam mit den Neuzugängen.]

Zugänge
Jan Germann (1. FC Köln), Johannes Roos (Sportfreunde Siegen U16), Daniel Sobolewski (SSV Bergneustadt), Marc Engelbert (RS 19 Waldbröl), Luca Müller (SSV Wildbergerhütte-Odenspiel).

Abgänge
keine.

Der Kader

Tor
Julian Bauer, Max Ahrend

Abwehr
Daniel Sobolewski, Louis Usko, Tom Hillenbach, Sven Giesler, Max Uhlenbrock, Johannes Roos, Jan Strombach, Moritz Müller

Mittelfeld
Jan Kaufmann, Tolga Kaya, Vinzent Stoffel, Justin Arndt, Marvin Bollow, Jan Germann, Marcel Czerwinski, Niklas Gucciardi

Angriff
Massimo Miglietta, Trian Vlachos, Marc Engelbert, Luca Müller, Simon Weber

Trainer
Boris Arndt

Co-Trainer
Michael Mechtenberg

Torwarttrainer
Michael Müller
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