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Titelkampf statt Sommervorbereitung

pn; 25. Jul 2015, 03:57 Uhr
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Titelkampf statt Sommervorbereitung

pn; 25. Jul 2015, 03:57 Uhr
Brasilien/Gummersbach – Während die Profis des VfL Gummersbach derzeit im Trainingslager schwitzen dürfen, spielt Simon Ernst im brasilianischen Winter bei der Junioren-WM - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

Während VfL-Trainer Emir Kurtagic seinen Kader derzeit in Tirol auf die anstehende Bundesligasaison vorbereitet, steht Mittelmann Simon Ernst schon längst wieder voll im Saft. Bis zu neun Spiele warten derzeit auf den Jungnationalspieler innerhalb von zwei Wochen bei der Juniorenweltmeisterschaft in Brasilien. Viel Zeit für Sightseeing bleibt dem 21-Jährigen daher nicht. Zwar schwärmt Ernst vom tollen brasilianischen Winter mit seinen 20 bis 25 Grad und einem schönen Hotel mit hohen Standards, „aber ich bin hier ja nicht um Urlaub zu machen“, sagt er. Bis der deutsche Tross in Südamerika die Betten beziehen konnte dauerte es sogar geschlagene strapaziöse 26 Stunden.

Dementsprechend schwer startete Deutschland auch ins Turnier. Gegen Norwegen mühte sich das Team von Markus Baur zu einem 28:24-Sieg, in einem Spiel, in dem es lange Zeit nach einer Auftaktniederlage aussah. „Das war aber auch kein leichter Gegner zu Beginn, gegen den wir uns zudem sehr schwer getan haben“, charakterisiert Ernst die Nordeuropäer als einen mehr als soliden Gegner. Ganz anders sah es da im zweiten Vorrundenspiel gegen Uruguay aus. Die Südamerikaner waren kein echter Prüfstein beim 37:18-Kantersieg, bei dem Stammspieler Ernst zunächst sogar geschont wurde. Gegen Japan stand der Abwehrchef aber bereits wieder in der Startaufstellung und trug mit drei Toren seinen Teil zum überraschend deutlichen 43:24-Sieg über die agilen Asiaten und dem damit verbundenen Achtelfinaleinzug bei.



Eine Galaleistung lieferte Ernst indes beim heutigen 29:24-Sieg über den Nachwuchs Ägyptens ab. Sieben Tore verbuchte der Gummersbacher letztlich in der Statistik gegen die Nordafrikaner. Bereits nach wenigen Minuten war die Partie in Uberaba entschieden, nachdem Deutschland fulminant mit 8:1 (13.) gestartet war. Zwar wurde es beim 16:14 noch einmal kurz eng, die Baur-Jungs ließen dank ihres starken Keepers Christopher Rudeck aber nichts mehr anbrennen. „Wir wollen unbedingt den Gruppensieg, um einen möglichst leichten Gegner im Achtelfinale zu haben“, weiß Ernst, dass die Aufgaben von nun an nur noch schwerer werden. Hierfür reicht im abschließenden Gruppenspiel gegen Brasilien immerhin bereits ein Remis.

Ob der VfL-Profi lieber in Österreich bei seinen Mannschaftskollegen wäre, kann er dagegen schnell beantworten. „Belastung habe ich hier in Brasilien auch genug und Spielen macht dann doch einen Tick mehr Spaß als Ausdauerläufe. Aber ich wäre schon gerne bei den Jungs dabei“, erklärt er mit einem Augenzwinkern. Auch an ein ähnliches Loch wie im vergangenen Jahr glaubt er nicht. Damals hatte er als Neuzugang ebenfalls die Sommervorbereitung durch ein Jugendturnier verpasst und dementsprechend zu Beginn der Saison einen schweren Stand. „Ich kenne jetzt die Abläufe viel besser und muss mich nicht mehr integrieren“, will er zunächst aber erst einmal möglichst lange im Turnier in Brasilien verbleiben.
  
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