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Nach Offensiv-Spektakel: TVS holt Sieg

or; 1. May 2015, 22:28 Uhr
Groß war der Jubel beim TV Strombach --- Bilder: Michael Kleinjung.
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Nach Offensiv-Spektakel: TVS holt Sieg

or; 1. May 2015, 22:28 Uhr
Oberberg - Beim 37:31-Sieg über Oberbantenberg schossen sich die Strombacher Frauen auch ein wenig den Ligafrust von der Seele - TVO fühlt sich verpfiffen.

Von Ole Remmers

Volksbank-Oberberg-Pokal

TV Oberbantenberg – TV Strombach 31:37 (21:20).


[Yasemin Batgün konnte sich mit einem Sieg aus Strombach verabschieden.]

‚Feuer frei‘ lautete die Parole im Kreispokalfinale der Frauen in Derschlag. Alleine in den ersten 30 Minuten fielen 41 (!) Tore. Nach 60 Minuten waren es dann „nur“ 68, trotzdem wird schon allein beim Blick auf das Ergebnis Verfechtern von solidem Defensivhandball schwindelig. Durchsetzen konnten die TVS-Frauen sich letztlich, weil sie als erste von zwei deckungs-uninteressierten Teams einen halbwegs sicheren Defensivvortrag mitsamt einer guten Torhüterleistung auf das Parkett brachte. „Wir haben uns lange schwer getan und ohne Abwehr die erste Halbzeit gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann die einfache Tore unterbunden“, analysierte Strombachs Coach Florian König den Spielverlauf.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (3:3, 5. Minute) setzte sich Strombach, für das Yasemin Batgün ihr letztes Spiel absolvierte, beim 8:10 (14.) erstmals ab und zwang Simone Naaf zu einer Auszeit. Die TVO-Trainerin fand offensichtlich die richtigen Worte, mit schnellem Spiel und von einigen Strombacher Fehlern profitierend übernahm Oberbantenberg beim 14:12 (19.) wieder die Führung. Sekunden später stand es 16:13, die erste Drei-Tore-Führung einer Mannschaft beantwortete nun Florian König mit der Grünen Karte. Mit vier Toren in Folge egalisierte sein Team dann den 19:16-Rückstand und ging beim 19:20 wieder in Führung. Doch zwei leichte Fehler brachten den Oberliga-Achten zur Halbzeitführung.



Während Simone Naaf im ersten Durchgang recht verzweifelt und auch erfolglos mit Annika Mikus, Alina Huppertz und Anna Heuschen alle drei Keeperinnen ins Geschehen warf, tauschte Florian König erst nach 25 Minuten auf dieser Position. Kimberly Hausmann kam für die oft im Stich gelassene Julia Lang und nach einer kleinen Eingewöhnungsphase begann die Torhüterin auch die ersten Bälle zu halten. So übernahm Strombach beim 21:23 (37.) endgültig die Führung und konnte diese in einem weiterhin temporeichen Spiel ausbauen. Beim 25:29 (50.) nahm Naaf ihre zweite Auszeit und stellte die Abwehr auf eine offensive 3+3-Variante um. Damit hatte ihr Team vor drei Wochen denselben Gegner noch geknackt. Heute zeigte Strombach sich vorbereitet, spielte im Drei-gegen-Drei mit Überlegung und schaffte es immer zu einfachen Würfen und zu einem am Ende deutlichen Sieg zu kommen.


[Kreisfrauenwartin Christiane Köpplin übergab Pokal und Siegerscheck an Vanessa Schwab und Julia Lang.]

„Wir haben doch noch ein bisschen die Kurve bekommen“, sah Florian König einen versöhnlichen Abschluss nach einer verkorksten Rückrunde, in der sein Team aufgrund vieler Verletzungen und vieler Fehler ein besseres Saisonergebnis als Platz drei verspielte. „Jetzt kommt noch der HVM-Pokal, aber wir gehen schon so langsam in die wohlverdiente Pause“, will er die Trainingsintensität zurückfahren. Wesentlich weniger entspannt zeigte sich hingegen Simone Naaf nach dem Endspiel. „Die Schiedsrichter haben das Spiel gedreht. Wir sind das zweite Jahr hintereinander verpfiffen worden, es ist wie ein Déjà-vu – wieder Oberwiehler Schiedsrichter“, ärgerte sich die Trainerin besonders über einige ausgebliebene Pfiffe in der zweiten Halbzeit. „Nichtsdestotrotz haben wir viele Fehler gemacht und Strombach verdient gewonnen“, notierte sie gerade im zweiten Durchgang zahlreiche Fehlwürfe.

TV Oberbantenberg: Maria Eisenbach (7), Carina Hartmann (6), Anna Bickenbach und Nicole Frackiewicz (je 4), Jessica Scheurer (3), Lisa Gebauer (3/2), Anna-Lena Bolder (2), Maja Alberts und Julia Kreter (je 1).

TV Strombach: Lena Steuck (7), Vanessa Schwab (7/2), Yasemin Batgün und Stefanie Bruss (je 5), Erika Lehel und Viktoria Schmitt (je 4), Nadja Grau und Katalin Kleinhöfer (je 2) und Judith Lünsdorf (1).
  
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