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Nervenaufreibende Derbys zum Auftakt

pn; 7. Sep 2014, 12:50 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Dawid Golluch war am Kreis ein ständiger Unruheherd.
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Nervenaufreibende Derbys zum Auftakt

pn; 7. Sep 2014, 12:50 Uhr
Oberberg - Strombach rettet den Sieg über Nümbrecht über die Ziellinie - Ein gehaltener Siebenmeter entscheidet das Wiehler Derby - Bergneustadt und Marienheide haben kaum Probleme, aber Konzentrationsschwächen.
TV Strombach II – SSV Nümbrecht II 25:24 (15:12).


Zur Nervenschlacht mutierte das erste oberbergische Derby der jungen Saison. Die beiden Zweitvertretungen aus Nümbrecht und Strombach lieferten sich ein packendes Duell, das beide Teams gewinnen hätten können. Über 4:4 und 9:9 gerieten die Gäste beim 11:12 in Überzahl, verloren diese aber mit zwei Toren, so dass Strombach zur Pause überraschend deutlich in Front lag. Den Start in den zweiten Durchgang verschlief Nümbrecht sogar völlig. Beim 20:13 (40.) schien die Messe gelesen und Strombach auf den Weg zu zwei sicheren Zählern. Doch von einem nicht gegebenen Siebenmeter und einer Deckungsumstellung beim SSV ließen sich die Strombacher nun völlig aus dem Konzept bringen.






[Oliver Dax kriegt Nico Blech hier nicht unter Kontrolle.]

„Wir haben uns viel zu lang mit dieser Schiedsrichter-entscheidung be- schäftigt und dann das große Zittern begonnen“, haderte TVS-Coach Daniel Dünnebeil mit den letzten Minuten seines Teams, dessen Vorsprung bereits fünf Minuten vor dem Abpfiff aufgebraucht war. Am Ende habe sein Team sogar Glück gehabt, dass Torhüter Sebastian Lautner drei gute Chancen der Nümbrechter noch zu vereiteln wusste. „Die 13:20-Hypothek war groß, aber am Ende mussten wir es uns tatsächlich selbst zuschreiben, dass wir hier nicht mindestens einen Punkt entführt haben. Wäre das Spiel noch drei Minuten länger gegangen, hätten wir es wohl gekippt“, ärgerte sich Seebaum nicht über viele unnötige technische Fehler seines Teams, sondern vor allem auch über das Strombacher Kampfgericht, dass mehrfach die Uhr trotz Unterbrechungen habe laufen lassen und so dafür gesorgt habe, dass der TVS den Sieg über die Zeit retten konnte.


Strombach: Nico Blech (7), Christian Georgewitsch (6/3), Dawid Goluch (5), Felix Moddemann, Michel Töpfer (je 2), Arthur Kunkel, Tom Bonfiglio, Nils Meyer (je 1).


Nümbrecht: Marcel Samel (8/3), Johannes Urbach (5), Mario Jatzke (4), Gunnar Jürges, Janik Lang, Rene Nitschmann (je 2), Marcus Schwemke (1).




CVJM Oberwiehl II – TV Oberbantenberg 21:19 (10:10).



[Mario Jatzke versucht sich durchzusetzen.]

„Diesen Tabellenstand sollten wir uns einrahmen. Er wird in dieser Saison nicht mehr so häufig vorkommen“, fielen CVJM-Coach Rolf Schuster nach dem Schlusspfiff ganze Wagenladungen an Steinen vom Herzen. Denn in einem hart umkämpften spannenden Wiehler Derby waren es letztlich nur Kleinigkeiten, die den Ausschlag zugunsten der Gastgeber ausmachten. Den Sieg hätten beide Teams holen können. Darin waren sich beide Trainer einig. Oberbantenberg begann in seinem ersten Landesligaspiel seit 14 Jahren äußerst nervös und tat sich gegen die aggressive 6:0-Deckung des CVJM 20 Minuten lang sehr schwer. Beim 4:0 hatte Oberwiehl eine erste Duftmarke gesetzt, musste in der Folge aber auch das 6:7 hinnehmen, nachdem man begann in der Defensive zu viel zu spekulieren.


Aber auch der zweite Durchgang blieb lange Zeit umkämpft. Die zündende Idee hatte schließlich Schuster auf seiner Seite, der für den gut haltenden Christopher Koch Falko Sommer ins Gehäuse für einen neuen Impuls einwechselte. Sommer war es dann auch, der acht Minuten vor Schluss einen Siebenmeter parierte, woraufhin der CVJM sich auf zwei Treffer absetzen konnte und diesen Vorsprung nicht mehr hergab. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, aus der mich vor allem unsere Jungspunde Niklas Marenbach und Marc Wechenbach begeistert haben“, so Schuster. TVO-Trainer Dirk Heppe musste dagegen Wunden lecken. „Wir konnten zu keiner Zeit unsere Gegenstöße setzen und waren im Angriff viel zu harmlos. Da habe ich mir nach den guten BSP-Cup-Auftritten mehr erhofft“, sprach er von einem verdienten CVJM-Sieg.


Oberwiehl: Nils Hühn (7/4), Marc Weschenbach, Jens Barf (je 4), Jonas Schmerberg, Niklas Marenbach (je 2), Andreas Waldmüller, Peter Madel (je 1).


Oberbantenberg: Dag Dissmann (7/3), Sebastian Deilmann, Manuel Kreter (je 3), Tobias Wohlfromm, Luca Schrabe, Nils Schwabroh, Marcel Baier, Marius Zurek, Philipp Bröcher (je 1).


[Das Derby war hart umkämpft: Hier hängt sich Christian Georgewitsch an den Hals von Marcel Samel.]

TV Bergneustadt – SG MTVD Köln II 23:20 (12:7).


Mit einem Sieg startete der TV Bergneustadt in die Mission Aufstieg. Gegen den letztjähriger Fast-Absteiger hatte die Mannschaft von Ralph Weinheimer das Geschehen lange Zeit im Griff, ließ in der Schlussphase aber auch kräftig die Zügel schleifen. In Gefahr geriet der Erfolg zwar nie, die Unkonzentriertheiten ärgerten den Bergneustädter Coach dann aber doch. Bis zum 19:10 (45.) kontrollierten die Gastgeber das Geschehen, leisteten sich nun aber zahlreiche vergebene Wurfchancen. „Das Spiel war ab der 45. Minute gefühlt entschieden, aber MTVD hat auch nicht mehr viel mit dem letztjährigen Team zu tun“, stellte Weinheimer den Domstädtern ein gutes Zeugnis aus. Am starken Gästekeeper biss man sich gleich reihenweise die Zähne aus. „Es hätte nicht so knapp werden müssen, aber insgesamt war das eine Leistung auf die man aufbauen kann“, war Weinheimer schlussendlich aber doch zufrieden.


Bergneustadt: Stephan Kakuschki (6/1), Mathias Kakuschki (5/3), Holger Magdzack (4), Thorben Schneider, Nico Ries, Marcel Neese (je 2), Timo Bay, Nils Welke (je 1).


[Michael Töpfer versucht es aus der zweiten Reihe.]

HSG Marienheide/Müllenbach – Leichlinger TV II 30:24 (13:7).


Als dankbarer Gegner zum Ligaauftakt erwies sich der Absteiger aus Leichlingen für die HSG Marienheide/Müllenbach, die einen nervösen Saisonstart hinlegte. Die ohnehin komplett neu aufgestellten Gäste mussten gleich auf fünf Spieler verzichten und konnten lediglich eine Viertelstunde mithalten. Bis zum 7:6 (18.) erlaubte sich die Spielgemeinschaft viele Fehler und hielt den Gegner noch im Spiel. Nachdem die Deckung an Stabilität gewann, lief aber auch das Angriffsspiel der Gastgeber immer flüssiger. Vor allem die beiden Neuzugänge Timo Montag und der starke Till Wegermann rissen immer wieder Lücken in den Leichlinger Deckungsverbund. Über 13:7 zur Pause war die Partie beim 27:17 (50.) entschieden. In der Schlussphase verfiel die HSG allerdings wieder in das Muster der ersten Minuten und ließ einen nie aufgebenden Gast noch zu etwas Ergebniskosmetik kommen. „In den letzten Minuten hätte ich mir etwas mehr Routine bei meinen Jungs gewünscht. Aber es war ein typisches erstes Spiel, in dem am Ende nur die zwei Punkte zählen“, hob Trainer Eduard Debnar noch Thilo Rein und Torhüter Sascha Herr hervor, der 18 Paraden zeigte.


Marienheide/Müllenbach: Till Wegermann (8/1), Norman Krause (5), Thilo Rein (4), Timo Montag (4/2), Lutz Lichtinghagen (3), Christian Daase, Maurice Gienczek (je 2), Marco Krause (2/1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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