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Spannende Derbys mit späten Toren

lo; 26. Sep 2010, 20:40 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- In Frielingsdorf gab es ein höchst interessantes Derby zu bestaunen: Hier versucht es SVF-Spielertrainer Maik Alzer mit einem Kopfball.
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Spannende Derbys mit späten Toren

lo; 26. Sep 2010, 20:40 Uhr
Oberberg - Lindlar und Frielingsdorf holen Zwei-Tore-Rückstände auf - Bröltal verspielt Sieg in der Nachspielzeit - Wipperfürth unterliegt Leverkusen - Die Bezirksliga wird präsentiert von 'ONI-Wärmetrafo GmbH' (AKTUALISIERT).



SV Frielingsdorf  - SSV Bergneustadt U23 3:3 (2:3).

Die Zuschauer in der ONI-Arena sollten voll auf ihre Kosten kommen. In einem packenden Spiel, das laut SVF-Coach Maik Alzer auch 6:6 hätte enden können, rettete Dennis Lüdenbach den Platzherren mit seinem Last-Minute-Tor noch ein Unentschieden. Zu Beginn deckte der Aufsteiger aus Bergneustadt die Verunsicherung der bislang sieglosen Gastgeber schonungslos auf und lag nach zwei Kontertoren komfortabel in Führung. Christian Platz brachte das Tabellenschlusslicht zwar heran, doch wirkliche Sicherheit wollte im Spiel der Firelingsdorfer dadurch nicht entstehen. SSV-Youngster Tolga Samut stellte zunächst den alten Abstand wieder her, ehe sich erneut Platz als Hoffnungsbringer betätigte und vor der Pause das 2:3 markierte.

Danach stand die Partie auf Messers Schneide: Frielingsdorf erarbeitete sich ein Übergewicht und ein Chancenplus, während die SSV-Reserve mit ihren Kontern immer gefährlich blieb. Zweimal parierte Gästekeeper Michael Efremidis sehr stark, auf der Gegenseite hielt Philip Cürten seine Mannschaft mit einer Parade gegen Domenico Scavello im Spiel. Zu diesem Zeitpunkt agierten die Platzherren bereits in Unterzahl, nachdem Platz mit Gelb-Rot runter musste. Trotz der personellen Schwächung gelang dem SVF noch der Ausgleich: Nach einer Freistoßflanke stieg Dennis Lüdenbach am höchsten und erzielte das 3:3.

„Die Pausenführung für Bergneustadt ging Ordnung. Zum Schluss hätten wir auch gewinnen können, aber wenn man erst in der letzten Minute das 3:3 macht, muss man mit dem Punkt zufrieden sein“, so Alzer. „Leider haben wir in Überzahl nicht mehr so konsequent gespielt. Wenn wir eine unserer Konterchancen nutzen, hätten wir das Spiel frühzeitig für uns entscheiden können“, sagte SSV-Trainer Frank Baxmeier.         

Torschützen
0:1 Matthias Schenk (7.), 0:2 Tolga Samut (10.), 1:2 Christian Platz (14.), 1:3 Tolga Samut (31. Nils Rinker), 2:3 Christian Platz (40.), 3:3 Dennis Lüdenbach (90.)

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot für den Frielingsdorfer Christian Platz (70.)  

SV Frielingsdorf
Philip Cürten, Christian Bremer (70. David Frielingsdorf), Johannes Kisseler, Robert Bolz, Matthias Rottländer, Maik Alzer, Tim Geisler, Benjamin Keller (85. Viktor Pasulko), Dennis Lüdenbach, Christian Platz, Jonas Stiefelhagen.

SSV Bergneustadt U23
Michael Efremidis, Alexander Tomm, Wolfgang Kamp, Viktor Oldenburger, Marco Bartoszewicz (55. Timo Schaffhäuser), Waldemar Konrad, Tolga Samut, Markus Mancarella, Nils Rinker (75. Waldemar Kilb), Daniel Häusler, Matthias Schenk (65. Domenico Scavello).



[Der Bergneustädter Tolga Samut (re.) erzielte zwei Treffer.]

Baris Spor Hackenberg - TuS Lindlar 2:2 (1:0).

In der Nachspielzeit wurde es turbulent: Ein letzter Freistoß für die Gäste, Mann und Maus inklusive Torwart Sascha Nußbaum stürmen in den Hackenberger Strafraum. Nach einer unübersichtlichen Situation, in der Baris Spor-Keeper Bastian Metz  - ob durch Einwirkung eines Gästespielers oder eines Mannschafts-kameraden, war aufgrund des großen Durcheinanders nicht zu eruieren - zu Fall kam. Der Ball erreichte auf Umwegen Leon Teschendorf, der ihn schließlich im verwaisten Kasten unterbrachte. Danach kam es noch  zu einem Zusammenprall zwischen Metz  und einem gegnerischen Kicker. Der Schiri wertete die Aktion als Tätlichkeit, womit Metz sich bereits seine zweite rote Karte in dieser Saison einhandelte.

Der Ärger der Gastgeber über diese unglücklichen Schlusssekunden war nachvollziehbar, denn bis zur 78. Minute lag das Team mit 2:0 vorne und eigentlich deutete wenig darauf hin, dass der TuS die Wende schaffen könnte. Doch der Kopfballtreffer von Michael Karger sorgte noch einmal für Schwung. Bereits nach sechs Minuten gab es das erste Frusterlebnis für Lindlar, als Salih Tatar zur Hackenberger Führung einnetzte. Die Thies-Schützlinge benötigten eine Viertelstunde, um sich davon zu erholen, waren fortan aber die aktivere Mannschaft. Jendrik Müller (19.) und Teschendorf (24.) fanden in Metz ihren Meister, Stefan Pilgramm scheiterte aus kurzer Entfernung an der Latte (24.).

Auf der Gegenseite blieb Tatar ein ständiger Unruheherd: Einen Freistoß von Yasin Köse köpfte er an die Querstange (24.), nach einem Konter wurde Tatars Schuss im letzten Moment abgeblockt (40.). Auch nach dem Wechsel blieb es kurzweilig: Metz lenkte einen Werner-Schuss über das Tor (50.), fast im Gegenzug schloss der durchgebrochene Yasin Köse zu überhastet ab (53.). Eine Balleroberung von Mustafa Kuzu führte zum 2:0. Der Abwehrmann spielte Olcay Sen frei, der Nußbaum überlegt überwand. Köse setzte wenig später einen Freistoß auf die Latte, Metz hingegen war auch von Martin Reif nicht zu überwinden (62.).


[Christian Platz musste mit Gelb-Rot vom Feld.]

Bei einem Fehler des Schlussmanns hatte Hackenberg Glück, dass Sebastian Hollstein das Ziel trotz aller Zeit der Welt verfehlte (64.). Nach dem Anschlusstor verpasste Tatar die Vorentscheidung, als er den Ball freistehend am Kasten vorbeischob.  „Wir hätten den Sack früher zumachen können und werden dann in der letzten Minute bestraft. Insgesamt geht das Unentschieden aber in Ordnung“, meinte Baris Spor-Coach Sebahattin Gültekin. Dieser Meinung war auch dessen Gegenüber Werner Thies. „Für die Moral war die Aufholjagd sehr wichtig. Unser Problem ist, dass wir viel zu kompliziert spielen.“       
       
Torschützen
1:0 Salih Tatar (6.), 2:0 Olcay Sen (59. Mustafa Kuzu), 2:1 Michael Karger (78.), 2:2 Leon Teschendorf (90.+4).

Besonderes Vorkommnis
Rote Karte für den Hackenberger Bastian Metz (90.+4/Tätlichkeit).

Baris Spor Hackenberg
Bastian Metz; Taner Türkmen, Mustafa Kuzu, Kürsat Celik, Furkan Karagöz, Abdullah Atas (80. Muhterrem Karaduman), Olcay Sen (60. Önder Betin), Selcuk Alay, Yasin Köse, Erdinc Sentürk, Salih Tatar.

TuS Lindlar
Sascha Nußbaum; Stefan Pilgram, Sebastian Räbsch (88. Tobias Miebis), Michael Karger, Daniel Steiner, Christoph Chylla, Martin Reif, Jendrik Müller, Daniel Werner (74. Markus Ubl), Sebastian Hollstein (64. Hakan Gürsoy), Leon Teschendorf.


TuS Homburg-Bröltal – SC Germania Nippes 1:1 (1:0).

Als sich alle auf einen knappen Arbeitssieg der Bröltaler eingestellt hatten, schlugen die Gäste mit einer ihrer wenigen Chancen eiskalt zu und trafen in der Nachspielzeit zum Ausgleich. „Das war ganz bitter, zumal wir danach noch die Riesenchance zum 2:1 hatten“, berichtete THB-Coach Dieter Jacobs. Serdar Aslan setzte den Ball jedoch über das Tor. Die Partie hätte für die Gastgeber nicht besser beginnen können: Eine Freistoßflanke von Eduard Kelm versenkte Alexander Lisun per Nachschuss im Kasten. Danach hatte Festim Mimini Pech, dass sein Versuch knapp am Tor vorbeistrich. Die Gäste deuteten ihre Gefährlichkeit erstmals nach einer Viertelstunde an, Schlussmann Marco Engels verhinderte aber Schlimmeres. Anschließend dauerte es sehr lange, bis der bisherige Tabellenführer in vorderster Reihe wieder etwas Vorzeigbares produzierte: In der 53. Minute scheiterte Aslan an der Latte, bei Mehmet Ümits Drehschuss (62.) und Lisuns Kopfball (65.) war der Nippeser Keeper auf der Hut. Ähnlich aufmerksam zeigte sich wenig später wiederum Engels (73.). „In der Schlussphase haben wir im Spielaufbau Schwächen gezeigt und keine Entlastung mehr hinbekommen“, schilderte Jacobs. Die Quittung dafür gab’s in Form des späten Ausgleichs.        

Tore
1:0 Alexander Lisun (1.), 1:1 (90.+3)

TuS Homburg-Bröltal
Marco Engels; Tim Breidenbach, Ali Ümit, Alexander Lisun, Eduard Kelm, Mehmet Ümit (85. Robert Mikoschek), Adrian Mikoschek, Vitali Kelm, Festim Mimini, Fahri Ceylan (43. Serdar Aslan), Fitim Dauti (76. Marco Holländer).



[Nur eine Minute fehlte den Schützlingen von Frank Baxmeier, um alle drei Punkte aus Frielingsdorf mitzunehmen.]

SV Bergfried Leverkusen - VfR Wipperfürth 2:0 (0:0).

Zum dritten Mal in Folge blieb der VfR ohne dreifachen Punktgewinn. Dabei legte man nach Einschätzung von Trainer Scheider eine ordentliche erste Halbzeit hin. „Wir hatten den Gegner über die meiste Zeit im Griff. Leverkusen hat es immer wieder mit langen Bällen versucht, die wir aber gut entschärfen konnten.“ Die gefährlichsten Aktionen der Gäste hatten Franco Lemke (20.), der eine Hereingabe knapp verpasste, und Patrick Althoff, dessen Schuss vom Bergfried-Torwart pariert wurde (30.). Auch nach der Pause brannte zunächst nichts an – bis zur 53. Minute. Anstatt den Ball rustikal aus der Gefahrenzone zu befördern, ließ sich ein Gästeakteur im eigenen Sechzehner zu einem Dribbling hinreißen. Ein Leverkusener eroberte die Kugel und konnte nur noch per Foul gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß nutzten die Platzherren zur Führung. Ein Treffer im Anschluss an eine Ecke besiegelte die Wipperfürther Niederlage frühzeitig, zumal in der Offensive mit fortgeschrittener Spieldauer immer weniger zusammenlief. „Das war eine unnötige Niederlage“, sagte Scheider, der vor allem mit dem Auftritt einiger Leistungsträger nicht zufrieden war. „Von ihnen kommt zurzeit zu wenig.“           

Tore
1:0 (53. Foulelfmeter), 2:0 (72.).

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Dominic Willms (68. Methan Dalboy), Wael Majouj (40. Alessandro Bernardo), Julian Schmitz, Benjamin Butter, Erkan Yorganci, Jan Schmitz, Patrick Althoff, Pasquale Probo, Christopher Dreiner (75. Tim Kappe), Franco Lemke.

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