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Norman Lemkes Traumtor lässt SVF jubeln

lo; 4. Sep 2016, 19:42 Uhr
Bilder: Oliver Müller --- Freude nach dem Derbysieg.
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Norman Lemkes Traumtor lässt SVF jubeln

lo; 4. Sep 2016, 19:42 Uhr
Oberberg – Vor mehr als 600 Zuschauern gewinnt Frielingsdorf das Gemeindederby gegen Hohkeppel - TuS lässt Durchschlagskraft vermissen - VfR gibt Zwei-Tore-Führung aus der Hand - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
SV Frielingsdorf - Eintracht Hohkeppel 1:0 (0:0).

„Das war eher Zufall“, sagte der Frielingsdorfer Spielertrainer Dennis Lüdenbach zu der personellen Umstellung, der seiner Mannschaft schließlich den Sieg brachte. Der eingewechselte Philipp Schmidt rückte für Norman Lemke, der fortan die rechte Außenbahn beackern sollte, auf die linke Seite. Nur zwei Minuten später landete das Spielgerät bei Lemke, der mit einem traumhaften Diagonalschuss in den Winkel traf und die Fans der Hausherren in Ekstase versetzte. Dass „Joker“ Schmidt an der Entstehung des goldenen Tores beteiligt war, war eine weitere glückliche Fügung.


[Robin Theisen (re.) und der Frielingsdorfer Björn Meyer.]

„Wir sind für eine läuferische Top-Leistung belohnt worden. Der Sieg war hart erkämpft, aber nicht unverdient“, urteilte Lüdenbach, der im zweiten Durchgang wegen einer Verletzung nicht weiterspielen konnte. Er war unmittelbar vor der Pause auf die Schulter gefallen, die Schmerzen waren zu groß. Bis dahin hatten die mehr als 600 Zuschauer ein prickelndes Match erlebt – mit Vorteilen für die Gäste. Leon Teschendorf leitete den Chancenreigen mit einem Kopfball auf die Querstange ein (8.), kurz darauf versuchte es Philipp Fabrizius mit der Stirn – vorbei (10.).


[Peyman Rabet machte sich fleißig Notizen.]

Danach brach die stärkste Phase der Eintracht an. Kostproben gefällig? Tobias Mibis verfehlte eine Teschendorf-Hereingabe um Zentimeter (12.). SVF-Torwart Timo Braun war nach einem abgefälschten Freistoß auf dem Posten (14.) und machte auch ein gefährliches Zuspiel von Kasra Ghareh Chaee rechtzeitig zunichte (16.). Jendrik Müller zielte aus 18 Metern über den Kasten (19.). Im Anschluss bekamen die Gastgeber die Hohkeppeler zunächst besser in den Griff – dank hoher Intensität in den Zweikämpfen. Fabrizius gewann ein Laufduell gegen Mibis und brachte seinen Versuch auch an Sascha Nußbaum vorbei. Der Ball kullerte knapp am Pfosten vorbei ins Toraus (31.).



Allerdings blieben die Schwarz-Gelben brandgefährlich – und erarbeiteten sich in der 33. Minute die bis dato beste Gelegenheit. Teschendorf zog aus kürzester Distanz ab, doch Braun lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen an die Latte. Gegen Robin Theisen behielt der Schlussmann ebenfalls die Oberhand (35.). „Wir wussten, dass wir gegen diesen Gegner nicht alles verteidigen können. Bei uns war der Abstand zwischen Angriff und Mittelfeld etwas zu groߓ, hätte sich Lüdenbach im ersten Durchgang mehr Entlastung durch Ballgewinne gewünscht.

In dieser Disziplin machte Frielingsdorf nach dem Seitenwechsel Boden gut, dem Aufsteiger fiel es schwerer, bis in den Strafraum zu kombinieren. Und wenn doch, packte der aufmerksame Braun zu. Nach der Führung kamen die Anhänger in Wallung und stimmten die ersten Jubelgesänge an („Keiner wird es wagen, unseren SVF zu schlagen“). Mit Sicherheit etwas zu früh, wie sich in der 65. Minute zeigen sollte. Jonas Stiefelhagens Kopfball wurde auf der Linie geklärt.


[Philipp Fabrizius und Tobias Mibis lieferten sich intensive Duelle.]

Da Hohkeppel in der Schlussphase immer stärker ins Risiko ging, ergaben sich für die Lüdenbach-Elf Räume zum Kontern. Philipp Schmidt versäumte, auf 2:0 zu stellen, indem über das Gehäuse schoss (70.). Gleiches vollführte auf der Gegenseite Ghareh Chaee mit einem Heber (87.), der vermeintliche Ausgleich durch Stiefelhagen fand wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung keine Anerkennung  - eine durchaus strittige Entscheidung (90.). Zwischenzeitlich hatte Fabrizius in Nußbaum seinen Meister gefunden (89.).


[Spielertrainer Dennis Lüdenbach musste wegen einer Schulterverletzung ausgewechselt werden.]

Für die Eintracht war es die erste Niederlage in einer Meisterschaftspartie seit dem vergangenen Herbst – und das ausgerechnet in einem Lokalduell. „Kein Beinbruch“, versicherte Coach Peyman Rabet. „Natürlich hätten wir gerne gewonnen. Die Chancen dazu waren da. Als Aufsteiger haben wir nach drei Spieltagen sechs Punkte auf dem Konto und liegen damit komplett im Soll.“ Lüdenbach lobte die Seinen dafür, dass sie sich im Vergleich zur 2:3-Pleite gegen den TuS Lindlar vor zwei Wochen mit einem völlig anderen "Derby-Gesicht" präsentierten. „Die Jungs haben Einsatz und Leidenschaft gezeigt. Das sind die Grundvoraussetzungen für solche Spiele.“

Torschützen
1:0 Norman Lemke (63.).

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Gianluca Fliegner, Johannes Kisseler, Dennis Lüdenbach (46. Marvin Cortes), Tim Menzel, Etienne Parmentier, Markus Ubl, Tim Weinrich, Norman Lemke (89. Frederic Beckmann), Björn Meyer (61. Philipp Schmidt), Philipp Fabrizius.

Eintracht Hohkeppel
Sascha Nußbaum, Lukas Dappen (64. Murat Ekmen), Fabian Reudenbach, Tobias Mibis, Robin Theisen, Jendrik Müller, Carsten Gülden, Leon Teschendorf (78. Daniel Lekscha), Hakan Gürsoy (72. Tibor Heber), Kasra Ghareh Chaee, Jonas Stiefelhagen. 




Heiligenhauser SV - TuS Lindlar 3:0 (1:0).

„Wir hätten noch bis 20 Uhr weiterspielen können, ohne dass uns ein Tor gelungen wäre“, haderte Lindlars Coach Uli Bartsch nach der ersten Saisonpleite mit der fehlenden Durchschlagskraft seines Teams. Die Begegnung begann wegen der Gewitter-Unterbrechungen bei den vorgegangenen Matches mit halbstündiger Verspätung. Der HSV zeigte sich zu Beginn wacher und lag durch einen Treffer von Sturm-Routinier Linus Werner vorne. Anschließend erarbeiteten sich die Gäste ein optisches Übergewicht und kreierten auch Möglichkeiten. Simon Voßkämper, der im Sturm aushalf, und Marc Bruch scheiterten am Torwart Dustin Bäcker. Moritz Stellberg setzte einen Kopfball aus kurzer Distanz zu hoch an.

In der zweiten Hälfte änderte sich an der Gemengelage wenig. Der TuS hatte mehr Ballbesitz, Heiligenhaus lauerte mit der Führung im Rücken auf Konter. Aus den Feldvorteilen schlug die Bartsch-Truppe jedoch kein Kapital. „Bis zum Sechszehner war es ok, aber dann war Schluss“, rannten die Lindlarer laut Bartsch vergeblich an. Als sie in den Schlussminuten alles nach vorne warfen, war dies ein gefundenes Fressen für die Heiligenhauser, die in der Nachspielzeit mit den Treffern zwei und drei den Deckel draufmachten und im dritten Spiel in Serie ohne Gegentor blieben. „Ich hoffe, dass uns diese Niederlage keinen Knacks gibt“, sagte Bartsch.         

Tore
1:0 Linus Werner (10.), 2:0 Alexander Röger (90.+1), 3:0 Simon Arndt (90.+3).

TuS Lindlar
Tobias Kapellen; Baris Tokgöz (90. Simon Hoffmann), Daniel Steiner, Justin Ebert, David Förster, Moritz Stellberg, Marius Mukherjee, Daryousch Argomand-Khageh, Anton Zeka (52. Rico Brochhaus), Simon Voßkämper, Marc Bruch.




Borussia Lindenthal-Hohenlind - VfR Wipperfürth 3:2 (1:2).

Zwar gelangen dem VfR Wipperfürth die ersten Saisontreffer, doch aus dem erhofften Premieren-Dreier wurde nichts. Dabei lag die Elf von Trainer Norbert Scheider zwischenzeitlich mit 2:0 in Front. „Aber die zweite Halbzeit war zu schlecht. Deshalb haben wir verdient verloren“, bilanzierte der Coach. Per Kopf besorgte Wael Majouj nach einer Freistoßflanke von Dennis Tebelius die Führung, Julian Dewald legte nach. Beim Anschlusstor guckten die Wipperfürther überrascht aus der Wäsche: Der Unparteiische postierte bei einem Freistoß die Mauer um, weshalb die Gäste davon ausgingen, dass der Ball nicht freigeben war. Ein Lindenthaler führte den Standard schnell aus und der Referee zeigte Richtung Mittelpunkt.

Noch ärgerlicher war aus Sicht des VfR die Entstehung des 2:2. Majouj blieb verletzt am Boden liegen. Ein Akteur der Hausherren wollte die Kugel ins Aus laufen lassen, spielte aber laut Scheider auf Geheiß seines Trainers weiter. Die Hansestädter hatten sich auf eine Unterbrechung und deshalb ihre Bemühungen eingestellt. Aus diesem Grund war es für die Borussia ein Leichtes, zum Ausgleich zu kommen. „So unfair kann Fußball sein“, diktierte Scheider seinem Kollegen nach dem Abpfiff noch ein paar passende Worte ins Stammbuch. Ungeachtet dieser diskussionswürdigen Szene war der Gast nach der Pause nicht mehr in der Lage, dem Gegner Paroli zu bieten, was auch damit zusammenhing, dass Felix Schymatzek, Majouj und Tim Kappe verletzungsbegingt ausgewechselt werden mussten. Spätestens nach dem 3:2 war der Ofen aus. 

Tore
0:1 Wael Majouj (16. Dennis Tebelius), 0:2 Julian Dewald (22.), 1:2 (32.), 2:2 (60.), 3:2 (64.).

VfR Wipperfürth
Jonas Jansen; Joel Schulte, Wael Majouj (63. Marvin Tröder), Felix Schymatzek (46. Gianluca Rost), Kevin Dewald, Tim Kappe (61. Guido Bosbach), Adrian Grümer, Julian Dewald, Björn Pfeiffer, Gianluca Prezioso, Dennis Tebelius.

Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

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