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Blitzmarathon: Unfallopfer im Fokus

Red; 20. Apr 2016, 15:48 Uhr
Bild: Polizei --- Nachdem Frauke aus dem linken Auto befreit wurde, fand sie nur langsam zurück ins Leben. Der Unfallverursacher (unterwegs mit dem rechten Auto) verstarb im Krankenhaus.
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Blitzmarathon: Unfallopfer im Fokus

Red; 20. Apr 2016, 15:48 Uhr
Oberberg – Am morgigen Donnerstag findet der nächste Blitzmarathon statt – Diesmal stehen die Unfallopfer im Blick – Polizei gibt Kontrollstationen bekannt (AKTUALISIERT).
Der nächste Blitzmarathon in Nordrhein-Westfalen und damit auch im Oberbergischen Kreis findet am morgigen Donnerstag, 21. April, statt. Von 6 bis 22 Uhr wird die Polizei an zahlreichen Stellen die Geschwindigkeit kontrollieren. Verbunden mit der Aktion ist auch diesmal wieder der Appell, verantwortungsbewusst zu fahren. „Geschwindigkeit ist nach wie vor der Killer Nr. 1 bei schweren Verkehrsunfällen auf unseren Straßen. Wer zu stark aufs Gaspedal drückt gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch das Leben anderer Menschen“, so die Polizei.

Wie nachhaltig ein Unfall das Leben verändern kann, hat Frauke bei einem Frontalzusammenstoß, der sich vor 13 Jahren auf der Sülztalstraße nahe Lindlar ereignet hat, erfahren müssen. Die damals 21-Jährige war auf dem Weg nach Hause, als ihr ein Autofahrer auf ihrer Spur entgegenkam, weil er einen anderen Wagen überholen wollte. Die Autos kollidierten, Frauke, der Unfallverursacher und sein Beifahrer mussten mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht werden. Die junge Frau zeigte nach dem Unfall keinerlei Reaktionen mehr und atmete nicht. Die Wirbelsäule, der Kiefer und die Kniescheibe waren gebrochen. Ihr Kinn durchschlug das Lenkrad, vier Zähne verschluckte sie dabei. Drei Wochen lag sie auf der Neurochirurgischen Intensivstation und hat keinerlei Erinnerungen daran. Es folgte ein sechswöchiger Aufenthalt in einer Rehaklinik. Selbständig atmen, von einem Teelöffel essen,  mit Wattestäbchen Kaffee saugen – dies waren die kleinen Fortschritte, die Frauke in dieser Zeit machte.

Heute, 13 Jahre nach dem Unfall, ist Frauke zu 80 Prozent schwerbehindert und berufsunfähig. Sie leidet unter verminderten Reaktionsvermögen, mangelnder Konzentrationsfähigkeit und kann mit ihren Augen nur eingeschränkt fokussieren. Sie leidet noch oft unter Schmerzen im Knie und muss sich bis heute immer wieder aufwendigen Operationen unterziehen. Sie möchte mit ihrer Geschichte zeigen, wie sehr ein kurzer Moment ihr Leben verändert hat. Daher unterstützt Frauke Maßnahmen wie den Blitzmarathon, damit solche schweren Verkehrsunfälle verhindert werden können.

Die Liste der Kontrollstationen gibt es hier.
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