Gummersbach - Ralf Schmidt wurde heute Vormittag als neuer Direktionsleiter Gefahrenabwehr/Einsatz bei der Oberbergischen Kreispolizei offiziell vorgestellt.

Von Uli Klein

Die Pressekonferenz verlief zwar nicht ganz so spektakulär wie die Präsentation des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Stefan Effenberg vor kurzem als Profitrainer in Paderborn (Eröffnungssatz: „I am the new one“). Aber auch Ralf Schmidt durfte sich bei seiner Inthronisierung als neuer Direktionsleiter Gefahrenabwehr/Einsatz bei der Oberbergischen Kreispolizei am Donnerstagvormittag durchaus über außergewöhnlichen Besuch freuen. Während beim Fußballtermin in Ostwestfalen zahlreiche Medienschaffende aus In- und Ausland vor Ort waren, kamen zu Schmidts Amtseinführung immerhin die lokalen Pressevertreter sowie höchste regionale Prominenz: Jochen Hagt, seit wenigen Wochen Landrat und damit ebenfalls ein „new one“ in Amt und Würden, ließ es sich jedenfalls nicht nehmen, Ralf Schmidt zu begrüßen.

„The new one“ Hagt ist als Landrat künftig der Vorgesetzte eines anderen Neuen, Schmidt. Ehe dieser sich selbst kurz portraitierte, würdigte Hagt die Qualitäten des Neuzugangs: „Er ist seit über 40 Jahren bei der Polizei und somit ein sehr erfahrener Mann. Mit ihm sind alle Führungsstellen bei der Kreispolizeibehörde besetzt. Wiir sind sehr gut aufgestellt.“ Neben der Sparte Gefahrenabwehr/Einsatz gibt es bei der Polizei noch die Sektionen Kriminalität, Verkehr und Verwaltung. Schmidt beerbt Polizeidirektor Rainer Gosebruch, der neben seiner aktuellen Tätigkeit als Abteilungsleiter Polizei in den vergangenen Monaten qua Doppelfunktion auch die Führungsrolle im Bereich Gefahrenabwehr/Einsatz bekleidete und nun entlastet wird.

Erfahrungen sammelte der 57-jährige Remscheider Schmidt unter anderem im Märkischen Kreis, im Siegerland oder in Leverkusen und Umgebung. Zuletzt absolvierte der Vater zweier erwachsener Kinder seinen Dienst in Detmold für den Kreis Lippe. „Seine großen Fähigkeiten“ (Hagt) stellte der passionierte Segler und Mountainbiker unter anderem im Kosovo unter Beweis. Auf dem Balkan war er im Zeitfenster zwischen 2004 und 2010 gleich zweimal im Einsatz. Unter anderem leitete er dabei zeitweise das deutsche Polizei-Kontingent, das 365 Beamte umfasste.

Schmidt freut sich nach eigenem Geständnis sehr auf den neuen Job, „zumal ich aufgrund meiner Hobbies mit dem Oberbergischen bestens vertraut bin. Über die Radtrassen möchte ich natürlich weiterhin die Brucher Talsperre besuchen.“ Der Neue weiß indes, dass viele Aufgaben auf ihn zukommen. Neben dem Tagegeschäft muss er sich in diesen Wochen natürlich auch intensiv mit der aktuellen Flüchtlingsthematik beschäftigen. „Er kriegt das hin“, schätzt der Landrat, der nur in einem Punkt nicht d'accord mit dem Neuen ging: Hagt ist bekennender Fan des 1. FC Köln und tat dies im inoffiziellen Teil der PK kund. Aber Schmidt ließ sich trotz aller Manipulationsversuche des Chefs zu keinem Sympathiebekenntnis für den Geißbock zu verleiten: „Ich bin da neutral“, schmunzelte der Remscheider.