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Vielfältige Aufgaben und Hingabe: 471 Aktive in der Feuerwehr

om; 3. Apr 2004, 06:22 Uhr
Oberberg Aktuell
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Vielfältige Aufgaben und Hingabe: 471 Aktive in der Feuerwehr

om; 3. Apr 2004, 06:22 Uhr
(om/21.3.2004-23:30) Gummersbach - "455 Freiwillige Feuerwehrleute, Männer sowie Frauen, zusammengefasst in 20 Einheiten und auf fünf Löschzüge im gesamten Stadtgebiet verteilt, helfen 365 Tage im Jahr, das Schlimmste zu verhindern", erinnerte Stadtbrandinspektor Friedhelm Köster heute auf der Jahresdienstbesprechung in der Stadthalle an das Engagement der ehrenamtlichen Helfer.
[Bilder: Oliver Mengedoht --- 455 Freiwillige, drei Leiter und zwölf Hauptberufliche Wehrmänner und -frauen hat Gummersbach - heute trafen sie sich zur jährlichen Besprechung und Ehrungen in der Stadthalle.]

Hinzu kommen zwölf Hauptamtliche auf der Feuerwache in der Kaiserstraße, die 24 Stunden am Tag ständig einsatzbereit sind, 18 Mann im Musikzug, ein Feuerwehrarzt, 65 Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr sowie 230 Mitglieder in der Ehrenabteilung. Tat für Tag werden die Hilfskräfte der Feuerwehr bei vielfältigen Einsätzen benötigt, allein im letzten Jahr waren es 380 Einsätze mit einer Schadenssumme von fast 2,5 Millionen € - ein vielfaches von dieser Summe sowie etliches Leid mehr dürfte die Feuerwehr verhindert haben. 98 Brände waren es im letzten Jahr, 91 davon Kleinbrände, aber auch sechs mittlere und ein Großbrand, erläuterte Köster. 29 Wohngebäude waren davon betroffen, vier Gewerbe- und acht Industriebetriebe, elf Fahrzeuge und 23 Mal Wald oder Wiese. Außerdem leisteten die Wehrleute 169 technische Hilfeleistungen, darunter 63 Gefahrgutunfälle, rettetetn 15 Menschen aus Notlagen, konnten eine Person nur noch tot bergen, auch acht Tiere wurden aus gefährlichen Situationen befreit und 18 Mal rückten sie zu Wasser- oder Sturmschäden aus.



[Stadtbrandinspektor Köster erinnerte an die vielen Aufgaben der Feuerwehr.]

Natürlich gebe es noch vieles mehr an Aufgaben, wie etwa die Instandhaltung von Fahrzeugen und technischen Geräten, Überprüfungen, Wartungen und Reparaturen halten auf Trab und "manch Feuerwehrmann erweist sich oft als wahrer Erfinder, wenn es darum geht, alles auf den neusten Stand zu bringen und die Erfahrungen aus dem Alltagsgebrauch einfließen zu lassen", berichtete Köster. Derzeit werde ein ausgemusterter Wagen der Gasgesellschaft Aggertal zu einem Spezialfahrzeug für Atemschutzgeräte umgebaut (wir berichteten).

Viele Betriebe, Schulen, Krankenhäuser, öffentliche Gebäude und andere Einrichtungen seien heutzutage mit Brandmeldeanlagen, Löschwasserbehältern oder Feuerwehreinsatzplänen ausgestattet und verfügten teilweise über direkte Leitungen zur Feuerwache. Spezielle Schlüssel bei der wehr erlaubten im Notfall den reibungslosen Zutritt. Brandschutzerziehung in Kindergärten sowie -aufklärung für Firmen und Privatpersonen werden ebenfalls von der Wehr geleistet.

"Sie sind 471 von circa 16.000 ehrenamtlich Tätigen unserer Stadt"

[Drei Kameraden wurden in die Alters- und Ehrenabteilung verabschiedet.]

"Feuerwehrmann - was sich so normal und selbstverständlich anhört, ist zumeist ein langer Weg, zu dem sehr viel Engagement und Entbehrung gehören", machte Köster deutlich. Was so schnell und einfach aussehe, sei erlernt durch eine solide Grundausbildung und durch ständige Schulungen und Übungen in Theorie und Praxis optimiert. "Harte und ständige Vorarbeit gehören genauso wie ein Maß an Selbstkontrolle und Disziplin dazu und das Miteinander, sprich die Kameradschaftspflege, ist jedem heilig." Ohne diese Zusammengehörigkeit würde vieles Erlernte nicht funktionieren. Das bekannte Wort "Einheit" stehe daher nicht nur für eine gebietsbezogene Funktion, sondern auch für Verbund und Zusammenhalt. Dazu gehörten neben gemeinsamen Festen auch der Musikzug, die Ehrenabteilung, die Jugendfeuerwehr, zwei Feuerwehrseelsorger und ein Feuerwehrarzt.

Wer diese Menschen sind, die Tag und Nacht bereit sind, für andere unter Einsatz ihres Lebens da zu sein? "Sie sind 471 von circa 16.000 ehrenamtlich Tätigen unserer Stadt: Hochmotivierte Menschen mit verschiedener Herkunft, Fähigkeiten und Kenntnissen, Handwerker, kaufmännische Kräfte, Ingenieure, Mediziner, Allround-Kräfte, Mütter und Väter", dankte Köster seinen Leuten.



[Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Eberhard Prinz (v.l.n.r.) mit Bürgermeister Schmitz und Kämmerer Dr. Klaus Blau.]

Neben den eigentlichen Einsätzen gingen weitere 20.889 Stunden für Ausbildung drauf, 1.357 Stunden für "Brandsicherheits-Wachdienst" im Theater und der Eugen-Haas-Sporthalle bei den VfL-Heimspielen, 5.820 Stunden an Arbeitsleistung und der Musikzug kam auf 1.484 Stunden Einsatz, pro Feuerwehrmann oder Frau machte dies im Schnitt 65 Stunden. Desweiteren sammelten die Floriansjünger mit Spenden sowie Erlösen von Festen über 35.000 € für den Kauf von Funkgeräten und andere Feuerwehrausrüstung sowie Baumaterialien zur Renovierung der Schulungsräume und Gerätehäuser.

Auch Bürgermeister Paul-Gerhard Schmitz überbrachte gerne den Dank der Einwohner für die Bereitschaft, freiwillig eine Verantwortung zu übernehmen, die über die tägliche Pflicht hinausgehe. "Es bedeutet, dass sich Bürger in unsere Gemeinschaft einbringen, damit aus ihr eine Kommune, eine Gemeinschaft werden kann." Der Feuerwehrdienst stelle vor große Herausforderungen und erfordere neben Zuverlässigkeit, Disziplin, Pflichtgefühl und Mut auch Zeit - "Zeit, die ansonsten der Familie oder den Freunden zugute käme". Die städtische Wehr unter Leitung von Köster und seinen beiden Stellvertretern sei eine leistungsfähige Organisation mit hervorragender Ausrüstung und engagierter Mannschaft, lobte Schmitz.



[16 Kameraden wurden vom Bürgermeister für 25- und 35-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr geehrt.]

Selbstredend unterstützten Rat und Verwaltung nach Kräften die Feuerwehr und so stünden im Haushalt trotz Millionendefizites wieder 1,6 Millionen € für Ausrüstung und Baumaßnahmen zur Verfügung, erklärte der Bürgermeister und verwies darauf, dass "dies keine Wohltätigkeitsmaßnahme ist, sondern ein Muss".

Goldene Stadtmedaille für 35 Dienst:
Hauptbrandmeister Ernst-Walter Budde, Dümmlinghausen
Hauptfeuerwehrmann Detlef Goletz, Gelpetal
Hauptbrandmeister Kral-Richard Roth, Gummersbach
Hauptfeuerwehrmann Wilfried Seeliger, Gelpetal
Feuerwehrmann Gert Vogel, Bernberg
Unterbrandmeister Hans-Dieter Weller, Dieringhausen




Silberne Stadtmedaille für 25 Dienst:
Hauptbrandmeister Andreas Berndt, Piene
Stadtbrandinspektor Ralf Gelhausen, Wehrführung
Unterbrandmeister Stefan Haarhaus, Hülsenbusch
Unterbrandmeister Stephan Häußer, Dieringhausen
Hauptfeuerwehrmann Wolfgang Hayer, Lantenbach
Hauptfeuerwehrmann Henning Hensel, Piene
Oberbrandmeister Wolfgang Klever, Piene
Hauptfeuerwehrmann Joachim Schmidtseifer, Hülsenbusch
Brandinspektor Torsten Stommel, Gummersbach
Unterbrandmeister Rainer Treude, Dümmlinghausen


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