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Hightech am Bau: Satellitengesteuerte Raupe arbeitet zentimetergenau

vg; 21. Nov 2002, 13:28 Uhr
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Hightech am Bau: Satellitengesteuerte Raupe arbeitet zentimetergenau

vg; 21. Nov 2002, 13:28 Uhr
(vg/21.11.2002-13:15) Gummersbach - Modernste Technik in Form einer sattelitengesteuerten Raupe wird im Gewerbegebiet Windhagen eingesetzt und erleichtert und präzisiert die Arbeit auf der Baustelle.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Mittels GPS Navigation und den Antennen auf der Schaufel bestimmt die sattelitengesteuerte Raupe die exakte Position.]

Noch genauer und präziser laufen die Erdarbeiten des Gewerbegebietes Windhagen West II (wir berichteten), denn seit kurzem zieht eine durch Global Positioning System (GPS) Navigation gesteuerte Raupe, der Baufirma Gebrüder Schmidt aus Kirchen-Freusburg, ihre Runden auf der Baustelle. "Zentimetergenau fährt die satellitengesteuerte Maschine die Planungsvorgaben ab", erklärte Thomas Walter von der Entwicklungsgesellschaft Gummersbach. Dabei schiebt die Raupe das Bodenmaterial so ab, dass die geplante Höhenlage der Baufläche erreicht wird.

Mittels der futuristisch aussehenden Antennen auf der Schaufel der Maschine bestimmt diese ihren exakten Standpunkt. Ein Computer auf dem Baugelände stellt die Verbindung zwischen der Raupe und drei Satelliten gleichzeitig her. Um diese neue Technik einsetzen zu könne, bedurfte es umfangreicher Vorbereitung durch Vermessungsfachleute der Baufirma, die die Grundlage für das satellitengesteuerten Maschinenarbeit bilden sollte. Nur mit einem zuvor genau erstellten Plan des Geländes kann die präzise Arbeit der Raupe gewährleistet werden.

[Der Fahrer Karl Blecher demonstriert im Cockpit, wie er über den Monitor seinen genauen Standpunkt verfolgen kann.]

Gänzlich auf menschliche Hilfe kann das Gerät jedoch auch nicht verzichten. Ein Fahrer im Inneren der Maschine sieht über einen Monitor das fertige Gewerbegebiet und erkennt die aktuelle Position seiner Raupe und kann diese dementsprechend lenken. Dennoch kann durch diese moderne Technik Zeit und Arbeitskraft gespart werden. Durch die automatische Höhenkontrolle fällt nämlich ein Vermesser weg, der früher ständig ermitteln musste, ob auch die Planungsvorgaben eingehalten worden sind.

[Leuchtdioden geben dem Fahrer der Raupe nochmals Informationen, ob er die richtige Höhenlage erreicht hat.]

Allein das GPS-System mit allen dafür notwendigen Anschaffungen wie den Antennen, dem Monitor und dem Computersystem kostet 120.000 €. Aufgrund dieser hohen Summe werden die Gerätschaften auch jeden Abend vom Gelände entfernt und sicher verwahrt bis zum nächsten Arbeitstag. Nicht zuletzt wegen dieser neuen Technik zeigte sich Walther zuversichtlich, dass die Bodenarbeiten bis Weihnachten abgeschlossen sein werden, falls das Wetter mitspiele. Danach könne dann mit der Erschließung des Gebietes begonnen werden, so dass der geplante Termin der Fertigstellung zum 31. März 2003 wohl ohne weiteres eingehalten werden kann.

[Planer Thomas Walther hat besonderen Gefallen an einer Rotbuche am Rande des Gebietes gefunden, die er lieber stehen ließ, als ein paar Quadratmeter mehr Gewerbefläche zu gewinnen.]

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