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Tammi hofft auf ein zweites Weihnachtswunder

fj; 22. Dec 2017, 12:25 Uhr
Bilder: privat (Tammi)/ Michaela Kohl (Familie) --- Bei ihrer Geburt wäre Tammi fast gestorben, doch an Heiligabend kann sie ihren zweiten Geburtstag feiern.
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Tammi hofft auf ein zweites Weihnachtswunder

fj; 22. Dec 2017, 12:25 Uhr
Oberberg – Nach ihrer Geburt an Heiligabend 2015 musste Tammi reanimiert werden, wie durch ein Wunder überlebte sie, doch ihr Hirn nahm Schaden – Helfen könnte dem Mädchen eine Therapie in den USA, doch dafür zahlt die Krankenkasse nicht.
Die Geschichte der kleinen Tammi beginnt mit einem Weihnachtswunder: An Heiligabend im Jahr 2015, mitten während der Weihnachtsvorbereitungen, nahm die Schwangerschaft ihrer Mutter ein dramatisches Ende. Als Hebamme, damals mit eigener Praxis in Lindlar-Frielingsdorf, war es die Berufung von Tammis Mutter Kirsten, Kindern einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen. Sie selber hatte weniger Glück: Nach einem Notkaiserschnitt atmete Tammi nicht und musste reanimiert werden. Nach einer bangen Zeit des Wartens geschah das Wunder und das kleine Mädchen fing an zu atmen. Doch ihr Gehirn nahm Schaden, Cerebralparese lautete die Diagnose der Ärzte. Dies bedeutet, dass Tammi sich anders und langsamer entwickelt als andere Kinder.



Inzwischen lebt Tammi mit ihren Eltern Kirsten (39) und Stefan (47) sowie ihrer großen Schwester in Bensberg. Ihren Beruf hat die Mutter aufgeben, um ganz für ihre Töchter da sein zu können. Als „Spagat zwischen Normalität und einem vollen Terminkalender“ beschreibt sie das Familienleben mit Tammi, die seit ihrer Geburt unzählige Therapien erhalten hat. Nur richtig geholfen, das hat noch keine. Getrieben von dem Wunsch, der Tochter ein möglichst normales Leben zu ermöglichen, haben die Eltern jedoch nicht aufgegeben, jemanden zu suchen, der Tammi wirklich helfen kann. Bei dieser Suche stießen sie auf eine Klinik in Philadelphia (USA), in der schon viele hirngeschädigte Kinder betreut wurden.


[Tammi mit ihren Eltern und ihrer großen Schwester.]

Das Besondere am Family Hope Center in Philadelphia ist, dass hier auch die Eltern ausgebildet werden, sodass sie ihre Kinder zu Hause weiter therapieren können. Das jeweilige Programm wird individuell auf jedes Kind zugeschnitten. Doch weil deutsche Krankenkassen keine Behandlungen im Ausland bezahlen, muss die Familie dieses Vorhaben komplett selbst finanzieren. „Und da ich seit Tammis Geburt nicht mehr arbeiten kann, ist das nicht einfach. Weil wir aber von der Methode sehr überzeugt sind und natürlich möglichst früh mit Tammis Förderung beginnen möchten, haben wir uns nun entschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen und einen Spendenaufruf zu starten“, so die Mutter. Am Sonntag, Heiligabend, feiert Tammi ihren zweiten Geburtstag. Wenn die Therapie in den USA möglich werden würde, wäre das aber nicht nur für das kleine Mädchen das schönste Geschenk, sondern für die gesamte Familie.

Viele weitere Informationen zu Tammi und ihrer Geschichte sowie die Möglichkeit zu spenden, gibt es unter tammis-welt.de.
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