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Zu wenig Lebensmittel, zu wenig Helfer

fj; 25. Jan 2017, 11:30 Uhr
Archivbilder: Vom Gummersbacher Standort der Tafel Oberberg aus, werden auch die Standorte Bergneustadt und Marienheide mit Lebensmitteln versorgt.
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Zu wenig Lebensmittel, zu wenig Helfer

fj; 25. Jan 2017, 11:30 Uhr
Oberberg – Weil die Masse der Hilfsbedürftigen schier zu groß geworden ist, gilt bei der Tafel Oberberg in Gummersbach und Bergneustadt ein Aufnahmestopp, Wartelisten wurden eingeführt – Auch Helfer werden dringend gesucht.
Bis zu drei Tonnen Lebensmittel bekommt die Tafel Oberberg pro Woche, um sie an Bedürftige in Gummersbach, Bergneustadt und Marienheide zu verteilen. Doch was als gewaltige Menge erscheint, reicht schon lange nicht mehr aus, um den tatsächlichen Bedarf zu erfüllen. Seit Sommer 2016 gibt es einen Aufnahmestopp für Neukunden, der nun nochmal verlängert wurde. Deshalb gibt es in Gummersbach und Bergneustadt Wartelisten und neue Kunden werden nur dann, wenn es möglich ist, in Intervallen aufgenommen. Anfang Januar konnten so nochmal 30 Menschen für die Lebensmittelausgabe registriert werden. „Bis Mai werden wir damit aber sich keine neuen Kunden aufnehmen können“, erklärte Ulrich Pfeiffer, Vorsitzender der Oberbergischen Tafel, dass man am Limit arbeite.


[(v. li.) Ulrich Pfeiffer, Vorsitzender der Oberbergischen Tafel, Tanja Bremen, Leiterin der Tafel und Roland Fritz, Leiter der Suppenküche.]

Die Masse der Hilfsbedürftigen sei schlichtweg so groß geworden, erklärte Pfeiffer, dass es an ausreichend Helfern und auch Lebensmitteln fehle. „Wir wollen allen Hilfsbedürftigen helfen, so gut es möglich ist. Aber wir erreichen unsere Grenzen“, so Pfeiffer weiter. Am Standort Gummersbach versorgt die Tafel Oberberg mehr als 1.000 Menschen, in Bergneustadt sind es rund 150 Menschen, die regelmäßig die Lebensmittelausgabe besuchen, und in Marienheide knapp 100 Personen. Gestiegen sei die Zahl der Hilfsbedürftigen auch aufgrund der bedürftigen Asylsuchenden und Migranten. „Hier müsste die Politik für eine ausreichende Versorgung sorgen“, forderte Pfeiffer.



Auch ärgere es Pfeiffer, dass es Kunden gebe, die es als ihr Recht ansehen, dass sie von der Tafel unterstützt werden. Denn die Arbeit der Tafel ist ehrenamtlich und ausschließlich durch Spenden von Lebensmitteln, Geld-  und Sachspenden oder die Mithilfe von Freiwilligen möglich. „Wenn es sowohl an Lebensmitteln als auch Helfern mangelt, ist das traurig, aber eine Tatsache, an der wir nichts ändern können. Wir tun, was wir können“, machte er deutlich, dass trotz knapper Ressourcen der Grundsatz gilt, dass man in akuten Notsituationen trotz Aufnahmestopp versucht, so gut wie möglich zu helfen. Auch die Suppenküche ist von dem Aufnahmestopp nicht betroffen: „Hier bekommt jeder, der Hunger hat, ein warmes Essen.“

Mehr Informationen zur Tafel, auch über die Möglichkeit, zu spenden, gibt es unter www.oberbergische-tafel.de.
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