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„Siegerland-Express“ verpasst die Sensation knapp

jlo; 10. Jan 2016, 19:40 Uhr
Bilder: Michael Gauger, Oliver Müller --- Der FSV Frankfurt gewann den 3. Sparhandy-Cup, im Vorjahr hatte Fortuna Köln gewonnen.
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„Siegerland-Express“ verpasst die Sensation knapp

jlo; 10. Jan 2016, 19:40 Uhr
Gummersbach - Zweitligist FSV Frankfurt gewinnt den Sparhandy-Cup durch einen knappen 3:2-Erfolg im Finale gegen den Oberligisten Sportfreunde Siegen - Rund 4.000 Zuschauer waren in der SCHWALBE arena zu Gast (AKTUALISIERT).
Die Gummersbacher SCHWALBE arena war ausgezeichnet gefüllt. Gut 4.000 Zuschauer bedeuteten beim heutigen Sparhandy-Cup ein volles Haus. Aus der 2. Bundesliga waren mit dem  FSV Frankfurt sowie dem TSV 1860 München und dem MSV Duisburg gleich drei Klubs vertreten. Die beiden Regionalligateams von Kickers Offenbach und die U23 des FC Schalke 04 und der Westfalen-Oberligist Sportfreunde Siegen, der erneut mit einer großen Anhängerschaft nach Gummersbach gekommen war, machten das Turnier zu einer rundum gelungenen Veranstaltung.



In der Vorrunde der Gruppe A kam es direkt in der ersten Begegnung zum Aufeinandertreffen der beiden Tabellenschlusslichter der 2. Liga. Nach einer 3:0-Führung der 60er schaffte die Zebras in der Schlussphase der Partie noch eine Punkteteilung. Die Regionalligakicker aus Offenbach hatten neben Siegen zwar die größte Fangemeinde mit in die Kreisstadt gebracht, zu einem Punktgewinn reichte es allerdings nicht.  In der Gruppe B hatte der FSV Frankfurt keinerlei Probleme und sicherte sich mit Erfolgen gegen die U23 von Schalke 04 (5:2), sowie einem 4:1 gegen die Sportfreunde aus Siegen souverän den ersten Tabellenrang. Durch einen knappen 4:3-Erfolg gegen die Schalker Zweitvertretung gelang dem klassenniedriegsten Verein des Turniers der etwas überraschende Halbfinaleinzug.


[Frankfurts Keeper Jannis Pellowski packt zu.]

Hier setzten sich die Siegerländer dann in einem packenden Fight knapp mit 2:1 gegen den klaren Favoriten aus München durch. Die beiden Treffer von Marco Komenda und Jakub Jarecki bedeuteten, bei einem Gegentreffer von Nico Karger, den fast schon sensationellen Finaleinzug. „Oh, wie ist das schön“, skandierte der Anhang der Rot-Weißen. Im anderen Halbfinale lieferten sich der MSV Duisburg und der FSV Frankfurt ebenfalls einen heißen Tanz. Nach Ablauf der regulären Spielzeit stand es 2:2-Unentschieden. Daher musste der zweite Endspielteilnehmer in einem Neunmeterschießen ermittelt werden. Hier hatte der FSV durch ein knappes
3:2 die Nase vorn.

Im Neunmeterschießen um Platz drei setzten sich dann die Blauen aus München durch einen 3:2-Erfolg gegen den Zebras durch. Der Duisburger Martin Dausch setzte direkt den ersten Ball über den Kasten. Alle weiteren Schützen verwandelten sicher.


[Die Kunst kam nicht zu kurz.]

Im Finale kam es dann erneut zum Vergleich David gegen Goliath. In der Gruppenphase hatte sich der FSV deutlich mit 4:1 gegen das Team aus Siegen um den Wiehler Björn Jost durchgesetzt. Im Endspiel ging es dann wesentlich enger zu, ein Klassenunterschied war kaum zu erkennen. Lukas Gugganig (3.) und Filipe Peres (11.) brachten den Zweitligisten zwar standesgemäß mit 2:0 in Führung, aber Amir Tahiri (17.) gelang nach fünf Minuten in der zweiten Hälfte der nicht unverdiente Anschlusstreffer.

Yarim Rolim (19.) traf nur wenig später zum 3:1. Danach ging es nur noch rauf und runter. Philipp Frisch (22.) gelang der erneute Anschluss. Und wenn Amir Tahiri nicht fünf Sekunden vor dem Ende knapp verzogen hätte, wäre sogar noch die ganz große Sensation möglich gewesen. So aber blieb es beim knappen Erfolg der Frankfurter, die sich im vergangenen Jahr noch mit dem dritten Rang begnügen mussten. Mit Besar Halimi (4 Treffer) sicherte sich zudem ein Frakfurter Kicker die Torjägerkrone.



[Der Siegener Jakub Jarecki (re.) gegen FSV-Akteur Shawn Maurice Barry.]

Ergebnisse

Gruppe A
 TSV 1860 München – MSV Duisburg 3:3
MSV Duisburg – Kickers Offenbach 2:1
Kickers Offenbach - TSV 1860 München 2:4

1. TSV 1860 München 7:5 Tore, 4 Punkte
2. MSV Duisburg 5:4 Tore, 4 Punkte
3. Kickers Offenbach 3:6 Tore, 0 Punkte

Gruppe B
FC Schalke 04 U23 – FSV Frankfurt 2:5
Sportfreunde Siegen – FC Schalke 04 II 4:3
FSV Frankfurt – Sportfreunde Siegen 4:1

1. FSV Frankfurt 9:3 Tore, 6 Punkte
2. Sportfreunde Siegen 5:7 Tore, 3 Punkte
3. FC Schalke 05 II 5:9 Tore, 0 Punkte

Halbfinale
1860 München – Sportfreunde Siegen 1:2
FSV Frankfurt – MSV Duisburg 5:4 (2:2) nach Neunmeterschießen

Neunmeterschießen um Platz drei
1860 München – MSV Duisburg 3:2

Finale
Sportfreunde Siegen – FSV Frankfurt 2:3


Stimmen zum Turnier

Björn Jost (Sportfreunde Siegen/zuvor FV Wiehl U19): „Mit dem Finaleinzug haben wir nicht gerechnet. Wir hatten uns vorgenommen, hier heute mit viel Spaß aufzulaufen. Dann wollten wir letztlich aber auch das Beste rausholen. Unsere Fans haben natürlich auch ihren Teil dazu beigetragen. Die sind schon etwas Besonderes. Für mich ist das Turnier hier natürlich auch speziell, denn meine Familie und sehr viele Freunde sind hier.“ (zu einem Extrabericht über Björn Jost geht es hier). 

Patrick Helmes (ehemaliger Spieler des 1. FC Köln): Nachdem er als Aktiver nach zwei Kreuzbandrissen in der Halle nicht mehr spielen wollte, lief er im Promispiel im Team von Lukas Podolski doch auf. „Jetzt geht es ja wieder“, begründet er sein „mutiges“ Auftreten.


Tribünensplitter

- Mehr als 200 Journalisten haben sich für den Sparhandy-Cup akkreditieren lassen

- Moderiert wurde das Turnier von Michael Trippel, Stadionsprecher des 1. FC  Köln, und RTL-Moderator Dr. Felix Görner.

- Der FVM hatte mit den Schiedsrichtern Dominik Jolk und Sascha Weirich (beide aus dem Fußballkreis Berg), sowie Mitja Stegemann (Kreis Bonn) erneut die Beletage des Verbandes nach Gummersbach geschickt. Alle drei pfeifen normalerweise in der Regionalliga. Weirich und Jolk hatten bereits im Vorjahr ihre Turniertauglichkeit unter Beweis gestellt. „Für uns ist das eine schöne Abwechslung“, freut sich Weirich ebenso über die neuerliche Berufung durch den Verband wie Jolk. „Das ist doch ein schöner Auftakt für das neue Jahr.“ Dominik Jolk pfiff dann noch das Finale und später sogar das Prominentenspiel. In sämtlichen Begegnungen wurde nicht eine einzige Zeitstrafe verhängt oder eine Karte gezeigt.
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