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Thiele will unter die ersten Vier

mp; 20. Aug 2009, 11:55 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- HSG-Trainer Maik Thiele (hinten rechts) möchte mit seiner neu formierten Truppe unter die ersten Vier.
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Thiele will unter die ersten Vier

mp; 20. Aug 2009, 11:55 Uhr
Marienheide - Die Handballsaison 2009/10 rückt näher, die Mannschaften stehen in den Startlöchern - OA präsentiert die oberbergischen HVM-Vertreter - Heute: HSG Marienheide-Müllenbach I (Verbandsliga).
Von Mischa Peters

Sie haben sich getraut. Der SSV Marienheide und der TV Rodt-Müllenbach. Was lange unmöglich schien, ist Fakt: Die beiden Heier Handball-Traditionsvereine gehen in dieser Saison als Spielgemeinschaft an den Start. Nach dem letztlich unglücklichen Oberliga-Abstieg der Müllenbacher Löwen kämpfen nun fünf Männer-Mannschaften für die HSG Marienheide-Müllenbach zwischen Verbandsliga und 2. Kreisklasse um Tore, Punkte und Meisterschaften und unterstreichen damit, dass das Kirchturmsdenken der Vereine in Marienheide der Vergangenheit angehören soll.

Maik Thiele, vorige Saison Trainer in Müllenbach und nun Chefcoach der HSG-Verbandsliga-Truppe, betont: „Die Zusammenlegung hat der Stimmung gut getan. Die Trainingsbeteiligung ist bestens und alle ziehen voll mit.“ Einsatz, der angesichts einiger hochkarätiger Abgänge wohl auch nötig ist, um das avisierte Ziel - Thiele: „Wir wollen unter die ersten Vier“ - realisieren zu können.

Kommen und Gehen

Vor allem der Verlust von Dominik Heimes (TV Jahn Wahn) stellt für die Thiele-Truppe eine erhebliche Schwächung dar. „Sein Abgang tut uns natürlich sehr weh“, trauert Thiele seinem einzigen Linkshänder im Rückraum hinterher, zumal nach dem Weggang von Rechtsaußen Felipe Arroyo (ebenfalls Wahn) „die komplette rechte Seite wegfällt“. Mit Björn Lefherz hat die HSG zudem ein variabel einsetzbarer Rückraumspieler in Richtung Derschlag verlassen und auch der Wechsel von „Mucki“ Fuchs nach Nümbrecht schmerzt. Thiele: „Sportlich wie menschlich ein Riesenverlust für uns.“ Komplettiert wird die Liste der Abgänge durch Benny Blank, Christoph Mürtz, Tim Schmitz und Patrick Martel. Die beiden Marienheider Martin Wiertz und Holger Fischer werden der HSG zwar erhalten bleiben, aber wohl eher in der Zweiten zum Einsatz kommen.


[Maik Thiele (von rechts) mit Neuzugang Gunnar Ruddat und den Heiern Lutz Lichtinghagen, Sven Mertel, Victor Bogdan und Christian Sauerborn.]

Als Neuzugänge kann Thiele mit Thomas Hein und Gunnar Ruddat zwei Routiniers im Team begrüßen, die beide schon höherklassig Handball gespielt haben. Allerdings wird Hein, der aus Derschlag auf die Hei wechselt, erst im neuen Jahr - ergo zur Rückrunde - ins Geschehen eingreifen. „Natürlich ist es schade, dass Tommy erst im Januar zur Verfügung steht“, so Thiele, „aber das ist so abgesprochen und lässt sich nun mal nicht ändern.“ Vor allem Heins Deckungsstärke hätte der neuformierten Truppe von Beginn an Sicherheit verleihen können. Im Angriff bieten sich durch Ruddat und Hein neue Möglichkeiten, beide sind variabel im Rückraum einsetzbar, Ruddat ist zudem gelernter Linksaußen.

Stärken und Schwächen

Die neu formierte HSG-Truppe dürfte zu Beginn vor allem im spielerischen Bereich noch einige Luft nach oben haben. Das von Thiele bevorzugte Spiel mit einstudierten Abläufen und Auslösehandlungen wird eine gewisse Phase des „Fine-Tunings“ benötigen, gerade die rechte Angriffsseite gilt es neu zu beleben. „Sicher wird es am Anfang noch ein wenig haken“, fürchtet auch Thiele, „andererseits verfügen wir über genügend Erfahrung, um dies zu kompensieren.“ Der routinierte Rückraum um Christian Daase, Gunnar Ruddat, Tom Peters, Peter Voiss, Lutz Lichtinghagen und schließlich Thomas Hein gehört sicherlich zu den besseren in der Verbandsliga, auch wenn ein gefährlicher Linkshänder fehlt.

Auf den Außenpositionen sieht der HSG-Coach sein Team ebenfalls gut besetzt, mit Christian Sauerborn hat man auf rechts einen jungen Linkshänder im Team, Victor Bogdan und Felix Schröder, sowie bei Bedarf auch Peter Voiss und Gunnar Ruddat, bürgen auf der linken Seite für Qualität. Prunkstück der Spielgemeinschaft soll künftig aber die Defensive werden. „Wir werden unser Hauptaugenmerk auf die Abwehr legen“, schreibt Thiele Deckungsarbeit groß. „Wir haben große Jungs, und die sollen in der 6:0-Formation die Mitte dicht machen.“ Und wenn einmal Not am Mann ist, kann auch der Trainer selber das Trikot überstreifen, und als erfahrener Abwehr-Recke für Stabilität sorgen.

Fazit

Der Kader der HSG sollte eine Platzierung in der Spitzengruppe hergeben. Die große Frage ist allerdings, wie schnell sich die neu formierte Truppe zusammenfinden wird. Lässt man gleich zu Beginn unnötig Punkte liegen, droht der HSG eine Saison der Langeweile ohne Ambitionen.


Tests und Tore

HSG - TuS Ferndorf 19:43
HSG - Dünnwalder TV 27:30
HSG - TuS Derschlag 31:33
HSG - TuS Derschlag 25:31
HSG - SSV Nümbrecht 25:32
HSG - TuS Ferndorf II 38:34

Abgänge
Felipe Arroyo
Benjamin Blank
Dominik Heimes (alle TV Jahn Wahn)
Mucki Fuchs (SSV Nümbrecht)
Björn Lefherz (TuS Derschlag)
Christoph Mürz (Fortuna Köln)
Tim Schmitz
Patrick Martel (beide TV Bergneustadt)   
Martin Wiertz
Holger Fischer (beide 2. Mannschaft)

Zugänge
Thomas Hein (TuS Derschlag, ab Januar)
Danny Küsters (2. Mannschaft Marienheide)
Gunnar Ruddat (reaktiviert)

Spielerkader

Tor:
Pasqualino Gallina
Jens Haarhaus (nach Knöchelbruch unter Vorbehalt)
Danny Küsters
Sven Mertel

Feld:
Victor Bogdan
Christian Daase
Daniel Goldig
Thomas Hein
Lutz Lichtinghagen
Christian Peters
Tom Peters
Sebastian Raymund
Gunnar Ruddat
Christian Sauerborn
Marcus Schneider
Felix Schröder
Maik Thiele
Peter Voiss
Christopher Wichelhaus
Christian Zügel

Trainer:
Maik Thiele
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