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Bezirksliga: Tatars Traumtor leitet Hackenberger Derbysieg ein

lo; 10. May 2009, 21:24 Uhr
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Bezirksliga: Tatars Traumtor leitet Hackenberger Derbysieg ein

lo; 10. May 2009, 21:24 Uhr
(lo/10.5.2009-19:45 AKTUALISIERT: 21:00) Oberberg - Baris Spor holt gegen Bröltal einen wichtigen 'Dreier', zerfahrenes Spiel auf katastrophalem Platz, insgesamt vier Platzverweise - Schlebusch erteilt Lindlar eine Lehrstunde und steht als Aufsteiger fest.
[Bilder: Christian Herse --- Vor dem Tor von Hackenbergs Keeper Erhan Özdemir, der in der Schlussphase die rote Karte sah, ereigneten sich gefährlichen Szenen eher selten.]

Baris Spor Hackenberg – TuS Homburg-Bröltal 2:0 (0:0).

“Hodri Meydan” heißt frei übersetzt „Hier ist das Schlachtfeld” und ist der martialische Name des Baris Spor-Fanklubs, der über 90 Minuten die Mannschaft mit Sprechchören und Trommelschlägen anfeuerte. Schlachtfeld ist das Stichwort: Der Ascheplatz auf dem Stentenberg war wieder einmal in einem derart desolaten Zustand, so dass an ein strukturiertes Fußballspiel nicht zu denken war. Die Schuld nahmen die Gastgeber auf sich. „Die Mannschaft hatte den Auftrag, den Platz noch einmal abziehen, aber es ist nichts passiert“, sagte Coach Theo Boxberg. Nach der ersten Möglichkeit für die Gäste durch Ilija Ljubicic (3.) tat sich lange Zeit gar nichts. Das Bemühen, eine spielerische Linie zu finden, war den Spielern nicht abzusprechen, aber Kurzpassspiel und somit gefällige Kombinationen waren auf diesem Untergrund nicht möglich.

[Ersel Akdogan behauptet den Ball gegen den Bröltaler Adrian Mikoschek.]

So hatte man ausreichend Zeit, das bengalische Feuer der Baris Spor-Fans zu bestaunen, ehe Erkan Yildiz und Yasin Köse THB-Keeper Ioannis Stavropoulos mit Distanzschüssen prüften. Die Gäste wurde in Durchgang eins nur noch einmal gefährlich, als Nima Kalantari knapp am Winkel vorbeiköpfte (32.). Auf der Gegenseite verpasste Salih Tatar das 1:0, nachdem es ein Missverständnis zwischen Stavropoulos und Abwehrmann Johannes Balthes gab. Der Hackenberger Stürmer scheitere aber an Shpetim Ajdari, der den Ball vor der Linie klärte. Kurz vor der Halbzeit entschied sich Ali Kemal-Celik für den Querpass, anstatt selber abzuschließen. Mit dem Halbzeitpfiff schwächten sich die Platzherren selbst: Kapitän Murat Sarica leistete sich eine unnötige Diskussion mit dem Schiri und musste, da er vorher bereits verwarnt worden war, vom Platz.

Wer nun glaubte, dass die Bröltaler besser ins Spiel finden würden, wurde eines Besseren belehrt. „Man musste in den ersten 20 Minuten nach der Pause den Eindruck haben, dass Hackenberg in Überzahl spielt“, erklärte THB-Coach Dieter Jacobs. Salih Tatar nutzte die Konfusion der Gäste und traf von der Strafraumgrenze mit einem sehenswerten Drehschuss in den Winkel zum 1:0. Wenig später ging es kurzzeitig hoch her: Nima Kalantari erhielt nach einem Foulspiel die rote Karte („Eine sehr harte Entscheidung und doppelt bitter für uns, weil ich ihn gerade auswechseln wollte“, Jacobs). Außerhalb des Spielfelds trat Kalantari aus Frust gegen eine Wasserflasche, die in Richtung der Hackenberger Zuschauer flog. Ein schnelles Eingreifen der Spieler und einiger Offizieller verhinderte, dass die Situation auf den Rängen eskalierte.


[Auf dem schlecht bespielbaren Platz ging es meist nur mit hohen Bällen; hier gewinnt Robert Mikoschek das Kopfballduell ohne größere Gegenwehr von Gökhan Yazici.]

Der eingewechselte Yasin Tosun schraubte in der 75. Minute das Ergebnis in die Höhe. Die Bröltaler machten auch danach nicht den Eindruck, noch einmal zurückschlagen zu können. In der Nachspielzeit wurde es aber noch einmal hektisch: Nach einem Foul an Hackenbergs Keeper Erhan Özdemir entschied der Unparteiische auf Freistoß, der Torwart hatte sich aber nicht im Griff und versetzte seinem Kontrahenten einen Faustschlag, wofür er die rote Karte sah. Die Bröltaler hätten gerne einen Elfer gehabt, doch der Referee blieb bei seiner ursprünglich Entscheidung. Der für Özdemir in den Kasten gerückte Feldspieler Ali-Bayram Celik verhinderte anschließend mit einer Glanzparade den Anschlusstreffer. „Es war ein verdienter Sieg, der leider durch unsere Undisziplinierten getrübt wurde. Die drei Punkte halten uns am Leben“, sagte Boxberg. Dieter Jacobs und seine Jungs mussten die erste Niederlage nach fünf Spielen hinnehmen. „Wir haben schlecht gespielt und zurecht verloren“, sagte er.

Tore
1:0 Salih Tatar (55.), 2:0 Yasin Tosun (75. Ali-Bayram Celik)

[Hackenbergs Co-Trainer Sebahattin Gültekin weiß, was kommt: Der Schiedsrichter schickt den bereits verwarnten Murat Sarica mit der Ampelkarte vom Feld.]

Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rot für den Hackenberger Murat Sarica (45.).
Rote Karte für den Bröltaler Nima Kalantari (60.)
Rote Karte für den Hackenberger Erhan Özdemir (90.+2)
Gelb-Rot für den Bröltaler Tim Breidenbach (90.+4)

Baris Spor Hackenberg
Erhan Özdemir; Muhterrem Karaduman, Ersel Akdogan, Murat Sarica, Ali-Kemal Celik, Selcuk Alay (46. Ali-Bayram Celik), Erkan Yildiz, Ugur Karakavuz, Gökhan Yazici, Salih Tatar (60. Yasin Tosun), Yasin Köse.

TuS Homburg-Bröltal
Ioannis Stavropoulos; Shpetim Ajdari, Timo Kuhn, Johannes Balthes, Robert Mikoschek (78. Marco Holländer), Adrian Mikoschek, Tim Breidenbach, Moussa Hombach, Ilija Ljubicic (74. Georgios Xanthoulis), Festim Mimini, Nima Kalatari


i>TuS Lindlar – SV Schlebusch 1:6 (1:4).

Party in Schwarz-Gelb. Der SV Schlebusch machte in Lindlar den Aufstieg in die Landesliga perfekt. Und das mit einer absoluten Demonstration der Stärke. „Das war eine Lehrstunde“, erklärte TuS-Coach Hansi Füting. Dabei hatte es sich für den TuS ganz gut angelassen. Bereits nach drei Minuten markierte Sebastian Hollstein das 1:0, doch danach stieg die Fehlerquote bei den Platzherren sprunghaft an, was der Spitzenreiter gnadenlos ausnutzte. „Schlebusch hat bis zur Halbzeit fünfmal auf unser Tor geschossen und vier Dinger waren drin“, so Füting. Der Rest der Partie wurde dann zum Schaulaufen, bei dem die Lindlarer nur die Nebenrolle spielten. Die Lindlarer gratulierten dem designierten Meister nach dem Abpfiff mit einem Blumenstrauss. „Die Arbeit, die in Schlebusch geleistet wird kann man sich nur als Vorbild nehmen und versuchen, sich davon eine Scheibe abzuschneiden“, so Füting. Eine weitere Negativnachricht aus Sicht des TuS: Patrick Althoff hat abgesagt und bleibt dem VfR Wipperfürth treu.

Tore
1:0 Sebastian Hollstein (3:9, 1:1 (10.), 1:2 (25.), 1:3 (30.), 1:4 (32.), 1:5 (50.), 1:6 Marco Theißen (86. Eigentor)

TuS Lindlar
Sascha Nußbaum; John Klabuhn, Marco Theisen, Stefan Pilgram, Daniel Steiner, Marco Buchholz, Bastian Hagen, Henk Heßlenberg, Daniel Werner, Martin Reif, Sebastian Hollstein.

Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga



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