[Bilder: Oliver Mengedoht --- Lappenclowns - wie hier in Lindlar - gehören mit zu jedem Karnevalszoch.



Unter dem Motto "Der Start in et Johr 2000 is gelungen, ganz Lenkeln fiert unjezwungen" setzte sich der Lindlarer Karnevalszug in Bewegung. Etwa 32 Gruppen waren dieses Jahr vertreten, das Dreigestirn aber nirgends zu finden. Unglaublich aber wahr, die Lindlarer Jecken fanden keine Freiwilligen für diese Positionen. "He, saht nux, wir sind nur ein Jux - Lindlar ohne Dreigestirn" hieß es dann dementsprechend auf dem Prunkwagen.

[Ob dieser Schlumpf dringend operiert werden muss?]



Mit Selbstironie griffen viele Gruppen auf dieses Thema zurück. So hieß es dann: Prinzessin Petra Kahl, Jungmann Renate Selbach und Bäuerin Manuela Petersberg. Die drei Närrinnen spielten schon auf dem traditionnellen Mütterkaffee das Frauendreigestirn. Auch "De Schwaadlappen" widmeten sich mit dem Slogan "Wir gehen ins Meer, ein Prinz muß her" der fehlenden Regendschaft.

[Närrische Majestäten - der Wagen der Sünger Butzen.]

Wieder mit dabei waren "Die Bärenfänger". Seit 20 Jahren schon beim Lindlarer Karnevalsumzug dabei. Diese Session mit dem Thema: BSE-geklontes Bären Dreigestirn. Doch auch die Suche nach einem geeigneten Standort für einen Supermarkt in Lindlar und die Untertunnelung der Gemeinde wurden karikiert. "Unser Gemeinderat irrt im Kreis umher", so die Botschaft an Bürgermeister Konrad Heimes und Co. "Simsala Bim Heimes, Einkaufscenter wohin?", versuchte der Fußgruppe Mühlenteich ein wenig nach zu helfen. Ob die Zauberer dem Gemeinderat wohl auf die Sprünge geholfen haben?

["Unser Gemeinderat irrt im Kreis umher", deuteten diese Jecken auf Tunnel-Konzept und Kreisverkehre hin.]



Besonders originell waren die Kostüme der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG). Ihr Thema: Die Schlümpfe. Der als Fliegenpilz präparierte Wagen, umringt von den blau-weißen Jecken, war besonders für die kleinen Gäste am Straßenrand eine Augenweide. Auch die Fußgruppe Meckbach imponierte mit ihren Husarenkostümen.



Viele lokale Vereine und Gruppen waren wieder unter den etwa tausend aktive Jecken. Das imponierte auch Petrus, denn die schätzungsweise 5.000 Jecken bekamen keine Wolke am Himmel zu sehen.

[Ein Pinguin in Lindlar.]



Toska Rosa oder Carmen - In Ründeroth trugen alle Mädchen schöne Namen



Dank der klirrenden Kälte trugen alle "lecker Mädche" im Ründerother Karnevalszoch "dick auf" - unter den Kostümen die wollenen Lagen gegen die Kälte und ansonsten half die Bombenstimmung über die Temperaturen hinweg.

["Blues Brothers" und Junglöwe.]



War es nun das Bilderbuchwetter oder die ausgesprochen erfolgreiche

Session der drei Franks, mit rund 50 Wagen und Fußtruppen zog der

Ründerother Zoch gut zwei Stunden an den Jecken vorbei. "Sooo lang und

sooo schön", tönte RKV-Präsident Udo Landsberg am Ende des Zuges.

Absoluter Rekord von Aktiven, aber auch von Karnevalisten an der Strecke.

[Junger Müllmann "bei der Arbeit".]

Bei herrlicher Wintersonne feierten kleine Wahlscheider Harry Potters neben flotten Bienen des RKV-Vorstandes, zogen wilde Schweine harmlose
Kühe, und die Vogelscheuchen der Tanzschule Kasel legten eine flotte Sohle auf den Asphalt. Die Kamelle waren wie im jeden Jahr abwechslungsreich, von der Damenbinde bis zur Herrenuhr, vom einfachen Bonbon bis zur raffinierten Pralinenmischung war alles zu fangen.

[Schon mit dabei: die "Schuhle Li-West".]



Fazit: Näh, wat wor et schön! Nachdem Ründeroth als offizielle Karnevalsgrenze

gilt, kann man nur feststellen, die letzte Bastion steht wie eine Eins.

Achtung Gummersbacher, nachdem ihr schon das Engelskirchner Prinzenpaar

stellt, könnte der jecke Funke in den nächsten Jahren gut und gerne

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