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NRW-Justizministerin beeindruckt von der Arbeit der Gefährdetenhilfe Scheideweg

nis; 24. Dec 2005, 00:00 Uhr
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NRW-Justizministerin beeindruckt von der Arbeit der Gefährdetenhilfe Scheideweg

nis; 24. Dec 2005, 00:00 Uhr
(nis/9.12.2005-18:45) Von Nina Schmitt
Hückeswagen - Die nordrhein-westfälische Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter war heute Gast bei der Gefährdetenhilfe Scheideweg.
[Bilder: Nina Schmitt --- Peter Biesenbach, Achim Halfmann, Hans Eichbladt und Roswitha Müller-Piepenkötter (von links) beim Besuch des Projektes.]

Mittlerweile ist es schon gute Tradition, dass hochkarätige Minister auf der Gästeliste der Gefährdetenhilfe Scheideweg stehen. Heute stattete NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter der Einrichtung in Hückeswagen einen Besuch ab. Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzende Hans Eichbladt führte Geschäftsführer Achim Halfmann anhand einer Dia-Show virtuell durch die weltweit verstreuten Einrichtungen.

[Roswitha Müller-Piepenkötter im Gespräch mit einem Mitarbeiter des Pflanzenparks Scheideweg.]

Seit nunmehr 30 Jahren gibt es jetzt die Gefährdetenhilfe mit ihren internationalen Zweigstellen in Russland, Mongolei und Kenia (OA berichtete). Für alle ehemaligen Häftlinge ist das Projekt der beste Start in ein neues Leben. Viele haben keinen Abschluss, trotzdem finden sie, wie beispielsweise im Scheideweg, Wohnungen und Arbeit, und das meist direkt nach der Entlassung aus dem Gefängnis.

Müller-Piepenkötter und die heutigen Gäste konnten sich im Anschluss live bei einem ausgiebigen Rundgang ein Bild von den Einrichtungen in Hückeswagen machen. „Hier im Scheideweg sind Menschen, die für andere Menschen, die am Abgrund standen, ein Zuhause geschaffen haben. Für mich geht das weit über ehrenamtliche Arbeit hinaus“, zollte die Ministerin höchsten Respekt.

Sie lobte die ehrenamtlichen Mitarbeiter und befasste sich dann mit der Frage, „wie viel Gesellschaft der Strafvollzug braucht. Wie die Straftat muss auch der Vollzug zur unsere Gesellschaft gehören“, so Müller-Piepenkötter. Diese Arbeit könne der Staat nicht alleine verwirklichen und sei daher auf die Ehrenämtler angewiesen. Die JVAs könnten sich nicht um die Zukunft der Häftlinge kümmern, daher sei die Gefährdetenhilfe so wichtig. „Den Mitarbeiter gebührt für diese Arbeit Respekt“, betonte die Justizministerin. Ein Häftling hätte mal gesagt: „Die Ehrenamtlichen sind für Häftlinge eine Brücke nach draußen.“

[Die Gäste besichtigten auch die Firma, die die Ex-Häftinge aufnimmt und ausbildet.]

Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Biesenbach wies daraufhin, wie wichtig solche Vereine für die Ex-Häftlinge wären, denn auf absehbare Zeit könne der Staat nur von Steuergeldern solche Einrichtungen nicht mehr finanzieren. „Die Initiative Scheideweg ist wirklich etwas Besonderes und ein gutes Beispiel. Für viele Häftlinge war und ist es die letzte Hoffnung. Viele haben so wieder den richtigen Weg ins Leben gefunden“, brachte die Ministerin ihre Stippvisite auf den Punkt. Und eins steht für Roswitha Müller-Piepenkötter fest: „Hier komme ich immer wieder gerne hin.“

[Nach der Begrüßungsrede stattete die NRW-Justizministerin dem beeindruckenden Pflanzenpark einen Besuch ab.]

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