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Arbeitgeberservice kann erste Erfolge vorweisen

lo; 1. Dec 2005, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Arbeitgeberservice kann erste Erfolge vorweisen

lo; 1. Dec 2005, 00:00 Uhr
(lo/16.11.2005-16:55) Oberberg – In der Wipperfürther Geschäftsstelle der Arbeitsagentur für Arbeit Bergisch Gladbach stehen seit Anfang März zwei Mitarbeiter für den so genannten Arbeitgeberservice zur Verfügung – Unternehmen und Vermittelte loben gute Zusammenarbeit.
Andrea Porath und Ernst van Aaken bieten seit Anfang März Arbeitgebern aktive Unterstützung bei der Besetzung von Stellen an. „Entscheidend aus unserer Sicht ist, dass wir den kleinen und mittleren Betrieben in der Region Ansprechpartner bieten“, erklärte der Leiter der Arbeitsagentur Bergisch Gladbach, Martin Klebe. Die FH-Absolventin und der Pädagoge sind als Quereinsteiger für das Arbeitgeber-Büro (AG-Büro) in Wipperfürth zuständig und sollen intensive Kontakte mit den lokalen Unternehmen pflegen.

In kurzer Zeit und - wie es Geschäftsstellenleiter Willi Hönen ausdrückt - „individuell, passgenau und handverlesen“ sollen für Betriebe, die Stellen anzubieten haben, Mitarbeiter gefunden werden. Und obwohl dieses Instrument kein Allheilmittel gegen die Arbeitslosigkeit - rund 40.000 Menschen im Arbeitsagentur-Bezirk haben keinen Job – ist, haben Porath und van Aaken erste Achtungserfolge zu verzeichnen. Das Duu erarbeitet dabei beispielsweise die Stellenausschreibung und kann nach Abgleich mit den Statistiken bereits eine Vorauswahl treffen.

Dass es dabei schon einmal sehr schnell gehen muss, verdeutlicht der Fall der Firma V.E.A.S. aus Frankfurt, die kurzfristig einen Auftrag bei einem Automobilzulieferer in Hückeswagen erhielt und keine Kräfte zur Verfügung standen. Quasi übers Wochenende nahm Geschäftsführer Fausto Talledo-Veas Kontakt zum AG-Büro auf, das ihm in enger Zusammenarbeit mit den bewerberorientierten Vermittlern potenzielle Bewerber vorschlug. Inzwischen konnte Talledo-Vaes zehn Leute - befristet, aber mit längerfristiger Perspektive – einstellen. „Die Hilfe des Arbeitgeberservice war dabei eine große Entlastung.“ Im Raum Frankfurt habe er bei ähnlichen Fällen eher schlechte Erfahrungen mit der Arbeitsagentur gemacht, berichtet er.

Erster Kunde van Aakens war Jörg Benjamins, neuer Betreiber der ehemaligen Sportschule in Radevormwald. Er fand in Kooperation mit dem AG-Büro unter anderem einen Architekten sowie eine Buchhalterin. Die gelernte Industriekauffrau Andrea Diederichs war seit März arbeitslos, ehe sie August den Anruf van Aakens erhielt. „Er sagte: ;Da ist jemand, der benötigt jemanden wie sie’. Als sehr positiv empfand ich, dass ich angerufen und informiert wurde.“ Benjamins, der Hotels in Österreich und der Schweiz betreibt, lobte die Zusammenarbeit und erklärte: „Die Arbeitsagentur muss sich im internationalen Vergleich in ihrer Entwicklung nicht hinter anderen verstecken.“ Die beteiligten Unternehmen - darunter auch die Firma Zooma aus Hückeswagen – empfanden es zudem als enorme Erleichterung, dass man sich nicht mehr selbst durch die oftmals hohe Anzahl an Bewerbungen kämpfen musste.

Lob, das Klebe gerne hört, wobei er sich aber keinen Illusionen hingibt. „Das Ansehen der Bundesagentur ist nicht gerade besonders gut.“ Diese könne nur durch Maßnahmen wie den Arbeitgeberservice gesteigert werden. Dass die „handverlesene Vermittlung“ einen großen Teil der Arbeitssuchenden ausschließe, will Klebe nicht gelten lassen. „Wir können immer nur das vorschlagen, was an Stellen vorhanden ist und handeln bestimmt nicht nach der Strategie ‚Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen’.“

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