Archiv

Wiehltalbrücke in fünf Wochen wieder frei – Provisorische Reparatur möglich

bv; 23. Sep 2004, 06:22 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Wiehltalbrücke in fünf Wochen wieder frei – Provisorische Reparatur möglich

bv; 23. Sep 2004, 06:22 Uhr
(bv/8.9.2004-14:40) Köln – Die Wiehltalbrücke kann repariert werden und wird spätestens Mitte Oktober, wenn auch eingeschränkt, für den Autobahnverkehr wieder zur Verfügung stehen, erklärte der Landesbetrieb Straßenbau in Köln.
[Bilder: Bernd Vorländer --- Ein großes Gerüst ermöglicht die Arbeiten unter der Wiehltalbrücke. In fünf Wochen wird der Verkehr wieder freigegeben.]

Ganze Felsbrocken dürften den Verantwortlichen um Heinz-Jürgen Hermanns, dem stellvertretenden Leiter des Landesbetriebs Straßen, vom Herzen gefallen sein, als die ersten belastbaren Ergebnisse der Untersuchungen für die Wiehltalbrücke vorlagen, von der vor fast zwei Wochen ein Tanklastzug gestürzt war. Demnach soll die Brücke provisorisch verstärkt werden, denn eine Berechnung der Statik hat gezeigt, dass eine Inbetriebnahme ohne zusätzliche Sicherungen nicht möglich ist. Um die nötige Tragfähigkeit der Brücke auch unter dynamischer Verkehrsbelastung zu erreichen, sollen jetzt 27 zusätzliche Stahlstreben in die beschädigten Stegbleche der Brücke eingeschweißt werden.

[Unter Hochdruck und im mehrschichtsystem gehen die Arbeiten an und auf der Wiehltalbrücke voran. Im Bild sind die Absenkung der Fahrbahn und die verbrannten Geländer ztu erkennen .]

Aus Zeitgründen wird auf die ansonsten übliche Ausschreibung der Arbeiten verzichtet. Die Kosten der Sofortmaßnahme werden auf rund 200 000 Euro geschätzt. In fünf Wochen könnten dann nach Aussage von Joachim Naumann vom Bundesverkehrsministerium zwei Fahrstreifen in Fahrtrichtung Köln und ein Fahrstreifen in Richtung Olpe bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h für den Verkehr frei gegeben werden. Diese Verkehrsführung würde dann bis zum Frühjahr 2005 beibehalten. Dann erst sollen weitergehende Reparaturarbeiten, möglicherweise auch der Austausch von Brückenteilen durchgeführt werden. Mit Hochdruck hatten Experten in den vergangenen Tagen ein komplettes Schadensbild der Brücke erstellt, die Statik des beschädigten Bauwerks ermittelt und mit den Ursprungsdaten verglichen.

[Zur Zeit werden Schutzbeschichtungen und Ruß durch Sandstrahlen vom Stahl entfernt.]

Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass der Brückenstahl durch die Temperatureinwirkung in seinen physikalischen Eigenschaften nicht nachhaltig geschädigt ist. Die Vermessung der Brücke ergab jedoch deutliche Verformungen. Die Leiterin der Niederlassung Gummersbach des Straßenbauamtes ,Elke Bisoke, betonte, dass der Verkehr auf den Umleitungsstrecken nunmehr „einigermaßen normal“ laufe. Alle Engpässe wie in Ründeroth oder Kehlinghausen ließen sich jedoch nicht umgehen. In einem Gespräch mit den Bürgermeistern von Gummersbach, Wiehl und Engelskirchen sei jedoch eine Übereinkunft erzielt worden, dass die derzeitige Situation außergewöhnlich, aber beherrschbar sei. „An der jetzigen Beschilderung wird nichts geändert“, blockte Bisoke Engelskirchener Versuche ab, eine Entlastung der Abfahrt Engelskirchen der A4 herbeizuführen.

WERBUNG