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Bezirksliga: Pausentee bekam nur dem RS 19 - Entscheidung fiel in sieben Minuten

bl; 24. Apr 2004, 06:22 Uhr
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Bezirksliga: Pausentee bekam nur dem RS 19 - Entscheidung fiel in sieben Minuten

bl; 24. Apr 2004, 06:22 Uhr
(bl/12.4.2004-20:40) Oberberg - Aufgrund einer starken zweiten Hälfte sicherte sich der RS 19 einen verdienten Derbysieg gegen Bröltal - Baris Spor verteilte Ostergeschenke beim 2:2 gegen Ford Niehl - SV Hermesdorf völlig von der Rolle.
[Bilder: Oliver Mengedoht --- Die Bröltaler kamen nur selten gefährlich vor das Tor des RS 19.]

Durch ein 2:2 im Spitzenspiel gegen den CfB Ford Niehl, verpasste Baris Spor Hackenberg den Sprung an die Tabellenspitze der Bezirksliga. Der TuS Lindlar bleibt damit auf dem "Platz an der Sonne". Einen extrem wichtigen Sieg, und auch gleichzeitig den ersten Heimerfolg der ganzen Saison, feierte der RS 19 Waldbröl beim 3:1 im Lokalderby gegen den TuS Homburg-Bröltal. Der SV Hermesdorf kam bei der SG BP Köln-Worringen mit 1:5 unter die Räder.

[Der Bröltaler Christof Schiwy musste sich in dieser Szene schon mächtig anstrengen.]

RS 19 Waldbröl - TuS Homburg-Bröltal 3:1 (0:0).

Diese Halbzeitansprache sollte sich der Waldbröler Trainer Klaus Kaltenbach wirklich patentieren lassen. Wie ausgewechselt kamen seine Jungs aus der Kabine und setzten die Bröltaler von Beginn an unter Druck. Die nötige Aggressivität und Entschlossenheit, um ein solches Derby für sich zu entscheiden, war nun da. Nach dem 1:0 durch Kilian Gärtners elften Saisontreffer, ging es dann Schlag auf Schlag. Zunächst vertendelte der Bröltaler Shpetim Ajdari den Ball vor dem 2:0. Minuten später foult er Edwin Olescher, das Spiel lief weiter, und Igor Bola sorgte für die Vorentscheidung.

Die Bröltaler, bei denen vor allem Spielgestalter Festim Mimini einen ganz schwachen Tag erwischte, versuchten zwar noch einmal, die Wende einzuleiten, so wirklich zwingend waren sie aber nicht. Bezeichnenderweise resultierte dann auch der einzige Bröltaler Treffer aus einem Freistoß. In den ersten 45 Minuten neutralisierten sich beide Mannschaften in einem recht ereignisarmen Spiel noch weitesgehend gegenseitig. Erst nach 30 Minuten musste sich der Waldbröler Keeper Holger Wirths bei einem Distanzschuss von Eduard Kelm zum ersten Mal strecken.

[Einmal mehr ein sicherer Rückhalt: Keeper Holger Wirths vom RS 19.]

Auf der anderen Seite hatte Kilian Gärtner vier Minuten vor der Pause aus kürzester Distanz die größte Chance auf dem Fuß. Die gefürchtete zentrale Achse der Bröltaler mit Festim Mimini und Shpetim Ajdari kam überhaupt nichts ins Spiel, da beide bei ihren Bewachern Eugen Tschoumankov und Edwin Olescher bestens aufgehoben waren. Gerade Tschoumankov machte ein überragendes Spiel, kaufte Mimini den Schneid ab und setzte auch noch zahlreiche Akzente in der Offensive.

Torfolge
1:0 Kilian Gärtner (52. 15-Meter-Schuss nach Vorlage von Uwe Olschewski), 2:0 Kujtim Kastrati (56.), 3:0 Igor Bola (59. Eduard Landel), 3:1 Festim Mimini (74. Freistoß aus 23 Metern).

[Der Bröltaler Vitali Kelm hatte einen schweren Stand gegen Oliver Rempel.]

RS 19 Waldbröl
Holger Wirths; Kai Klemmer, Alper Durak, Christian Heim, Oliver Rempel, Eugen Tschoumankov, Kujtim Kastrati (76. Mohammed Younis), Edwin Olescher, Uwe Olschewski, Eduard Landel (59. Igor Bola), Kilian Gärtner (67. Said Mustafa).

TuS Homburg-Bröltal
Christof Schiwy; Vitali Kelm (71. Sebastian Wolf), Tobias Breilmann, Timo Kuhn, Pawel Warkentin, Renzo Mascara (71. Christian Vorländer), Tim Breidenbach, Shpetim Ajdari, Eduard Kelm, Festim Mimini, Ilija Ljubicic (75. Marc Nossol).

Trainerstimmen nach dem Derby

Klaus Kaltenbach (RS 19 Waldbröl): "Wir hatten uns zunächst vorgenommen, defensiv gut zu stehen und nichts zuzulassen. Das ist uns in der ersten Hälfte auch gut gelungen. Nach der Pause haben wir dann den Druck erhöht, Chancen herausgespielt und diese auch zum verdienten Sieg genutzt."

Dieter Jacobs (TuS Homburg-Bröltal): "Der Waldbröler Sieg geht in Ordnung. In der ersten Hälfte ist uns gar nichts gelungen. Die Waldbröler haben dann einfach mehr investiert. Uns haben heute Aggressivität, Zweikampfverhalten und Spritzigkeit gefehlt."

[Kilian Gärtner kassierte zunächst die gelbe Karte, und brachte sein Team dann mit 1:0 in Führung.]

Baris Spor Hackenberg - CfB Ford Niehl 2:2 (1:1).

"Wir haben zwei schöne Geschenke verteilt", ärgerte sich der Hackenberger Trainer Irfan Buz nach dem durchaus vermeidbaren Punktverlusten. Nach der Führung, war es Keeper Andreas Roemmer, der den Gästen durch eine misslungene Abwehraktion den Ausgleich ermöglichtete. Bis dato hatten die Hackenberger mehr vom Spiel. Anfang der zweiten Hälfte war es dann ein überflüssiger Rückpass von Daniel Sakowski, der mehr zufällig zur Führung der ansonsten nicht sonderlich zwingenden Niehler führte.

[Die Waldbröler Alper Durak und Kai Klemmer gaben sich in der Abwehr keine Blöße.]

Die Hackenberger setzten nun alles auf eine Karte, lösten den Libero auf und brachten mit Ugur Karakavuz seine zusätzliche Offensivkraft. Der verdienten Ausgleich war der Lohn für die Bemühungen, und die Zeit hätte auch noch für einen weiteren Treffer gereicht. Dincer Ünal, Murat Sarica und Özcan Cebeci ließen aber die Chancen aus. Die Hackenberger hatten sogar in der Schlussphase in Unterzahl noch die besseren Chancen auf ihrer Seite. "Wir haben dennoch eine sehr gute Moral bewiesen und nie aufgesteckt", so Buz abschließend.

Torfolge
1:0 Mohammed Kara (17. Dincer Ünal), 1:1 (40.). 1:2 (56.), 2:2 Erkan Cebeci (71. Elfmeter nach Foul an Özcan Cebeci).

Baris Spor Hackenberg
Andreas Roemmer; Eduard Welk, Isa Bülbül (65. Tayfun Sahin), Adem Ilkay, Seyfi Yilmaz (67. Ugur Karakavuz), Erkan Cebeci, Dincer Ünal, Daniel Sakowski (60. Rudi Giebler), Murat Sarica, Mohammed Kara, Özcan Cebeci.

[Die Bröltaler Festim Mimini und Shpetim Ajdari hatten heute nicht ihren besten Tag.]

SG BP Köln-Worringen - SV Hermesdorf 5:1 (3:1).

Die Hermesdorfer Kicker bereiteten ihrem Interimscoach Wolfgang Linke, der den Urlauber Roland Golombeck vertrat, wahrlich keinen schönen Nachmittag. "Das war wirklich eine unterirdische Leitung. Die Niederlage geht auch in dieser Höhe in Ordnung", ärgerte sich Linke. Die Domstädter konnten schalten und walten wie sie wollten, die Gegenwehr der Gäste tendierte gegen Null. Linke: "Unser Zweikampfverhalten hat mich an eine Jugendmannschaft erinnert."

Lediglich ein paar Minuten nach dem Ausgleich, spielten die Oberberger mit, ehe die nächste Unachtsamkeit zum neuerlichen Rückstand führte. Auf der anderen Seite klappte bei den Gastgebern nun alles, und ein Treffer war schöner als der andere. "So kann man sich im Abstiegskampf einfach nicht präsentieren", erklärte Linke abschließend. Zoran Rados konnte die Niederlage bei seinem durchwachsenen Comeback ebenfalls nicht verhindern.

[Gut 200 Zuschauer verfolgten das Lokalderby an der Maibuche...]

Torfolge
1:0 (15.), 1:1 Zoran Rados (25.), 2:1 (30.), 3:1 (35.), 4:1 (40.), 5:1 (60. Elfmeter nach Foul von Andreas Klein).

SV Hermesdorf
Andreas Klein; Michael Dill, Benjamin Trampenau, David Jurzyca, Maik Rinker, Fahdil Ruhani, Paul Wall (70. Mohammed Camara), Sebahattin Yilmaz, Sascha Jonen, Zoran Rados (80. Driton Asani), Serdal Balli (46. Veton Ajvaci).

[... am Ende konnten sich aber nur der Waldbröler Anhang, inklusive Trainer Klaus Kaltenbach, freuen.]

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