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Rehmedaillon und Wildschweinragout zum Start der Wildsaison

uh; 10. Oct 2015, 22:07 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Küchenchef Eric Stremme, der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Manfred Kind, und Oberbergs designierter Landrat Jochen Hagt ließen sich die Wild-Leckereien schmecken.
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Rehmedaillon und Wildschweinragout zum Start der Wildsaison

uh; 10. Oct 2015, 22:07 Uhr
Gummersbach - Die Kreisjägerschaft Oberberg eröffnete im Hotel Stremme in Gummersbach-Becke die diesjährige Wildsaison - Durch das neue Jagdgesetz fühlen sich die oberbergischen Jäger gegängelt.
Von Ursula Hütt

Der Duft von köstlich zubereitetem Wild zog bis in die Gaststube und den großen Saal. Küchenchef Eric Stremme und sein Team hatten für die Bewirtung der 100 Gäste zur Eröffnung der Wildsaison Rehmedaillon und Wildschweinragout auf die Speisekarte gesetzt. Nach einigen Signalen des Jagdhornbläsercorps Engelskirchen begrüßte der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Oberberg, Manfred Kind, die Gäste des Abends. Besonders dankte er seinem Vorgänger und Ehrenvorsitzenden Heinz Kreiensiek für die perfekte Vorbereitung und Organisation des Abends.


[Manfred Kind, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, kritisierte das neue Landesjagdgesetz.]

Manfred Kind gab einen kurzen Bericht zum Sachstand der Jagd. In der Wildsaison kommen rund 3.700 Rehe zur Strecke, wobei ein Viertel davon dem Verkehr zum Opfer fällt und für den Verzehr nicht mehr geeignet ist. Die Strecke an Wildschweinen schwankt. Im vergangenen Jahr betrug sie 1.600 Stück. Wildfleisch ist nach Kinds Worten "Bio pur". Das Wild lebe in der Natur, ernähre sich von der Natur und werde ohne Stress erlegt. Die Jäger seien in Hygiene geschult, das Wild werde sauber verarbeitet und direkt gekühlt. Die Zubereitung sei heute fast so normal wie bei Nutztieren, doch der natürliche Geschmack und die Zartheit des Fleisches bei Wild unübertroffen.


Bei den Jägern sorgt das im Mai 2015 nach langem Ringen in Kraft getretene neue Jagdgesetz für Unmut. Vor allem eine von ihnen gemutmaßte Gängelung der Jäger erzürnt die Grünröcke. So müsse nun bleifreie Munition verwendet werden, obwohl die Wirkung nicht so gut sei wie bei der bisherigen Munition. Ebenso müssten Kirrungen, das sind Plätze, an denen Wildschweine mit Mais angelockt werden, der Behörde per GPS-Daten gemeldet werden. Maßnahmen, die aus Sicht der Jäger ausschließlich der Kontrolle dienen, aber keiner praxisgerechten Regelung entsprechen. Die Notwendigkeit der Jagd sei Menschen aus der Stadt nur schwer zu vermitteln, hieß es in Gummersbach.


[Das Jagdhornbläserkorps Engelskirchen eröffnete den Abend.]

Als besonders erfreulich sieht Manfred Kind die Anzahl der Teilnehmer am diesjährigen Jungjäger – Ausbildungskurs. 42 Personen, die den Jagdschein erwerben möchten, gab es schon lange nicht mehr. Hier werde ein deutliches Interesse erkennbar an der Natur, an der Jagd und auch an dem Bewusstsein Fleisch zu essen, das man selbst erlegt habet oder vor Ort bekomme. „Lieber weniger Fleisch, aber dann regional erzeugt und von hoher Qualität“, betonte Manfred Kind.

Jochen Hagt, designierter Landrat und selbst Jäger aus Leidenschaft muss sich nicht nur als Jäger mit dem Jagdrecht bestens auskennen. Er nimmt auch bei der Jägerprüfung als Prüfer für das Jagdrecht teil. In seinem Grußwort betonte er die Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft, der Landwirtschaft und der Jagd. Die Jagd sei bei einem bestimmten Klientel mit Vorurteilen befrachtet, die bei näherem Hinsehen allesamt nicht der Realität entsprächen.  
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