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FDP-Landesvize : "Eklatanter Anstieg von Einbrüchen - Zuviel Verwaltungsbeamte"

om; 5. Dec 2001, 23:34 Uhr
Oberberg Aktuell
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FDP-Landesvize : "Eklatanter Anstieg von Einbrüchen - Zuviel Verwaltungsbeamte"

om; 5. Dec 2001, 23:34 Uhr
(om/5.12.2001-23:25) Oberberg - Auf Einladung der Kreistagsfraktion sprach der innenpolitische Sprecher und stellvertretende Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Horst Engel, heute mit Landrat Kausemann und der Polizeiführung über das Thema "Innere Sicherheit" im Oberbergischen Kreis.
[Der Vize-Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Horst Engel (linkes Bild) und MdL informierten sich bei Landrat und Polizei über die Innere Sicherheit im Kreis.]



An dem Gespräch nahmen auch die Liberalen MdB Ina Albowitz, MdL Prof. Friedrich Wilke und Fraktionschef Gerhard Welp teil. Horst Engel hat sich zum Ziel gesetzt, alle 49 Kreispolizeibehörden in NRW zu besuchen, um die Sorgen und Nöte der Gegebenheiten jeweils ortsnah zu erfahren und dann in Düsseldorf mit der FDP-Fraktion bei der Problemlösung zu helfen - heute war in Gummersbach der 30. Besuch an der Reihe.



Von Kriminaldirektor Horst vom Brocke erfuhr er, dass nach Stellenplan 338 Polizisten in der Kreispolizeibehörde tätig sein sollten, in Wahrheit seien aber nur 329 Stellen besetzt, das Durchschnittsalter liege bei 43 Jahren. Weil ausserdem rund zehn Prozent der Polizisten wegen Krankheit, Urlaub, Fortbildung und Sondereinsatz fehlten, sind es nach Ansicht von Horst Engel 40 Polizisten zu wenig, "vor allem, wenn man die Einwohnerzahl von 290.000 im Kreis dazu ins Verhältnis setzt".



Auch die Tatsache, dass wie in anderen Polizeibehörden auch in Oberberg allein 17 Beamte im Verwaltungsdienst beschäftigt seien, werde inzwischen landesweit als viel zu hoch eingeschätzt und soll auf Druck der FDP durch Einsatz von Angestellten verringert werden, "damit qualifizierte Polizisten von reiner Verwaltungsarbeit befreit werden", so Engel. Die Frage von Ina Albowitz nach der Zahl der Überstunden, welche die Polizei in Oberberg leistet, konnte vom Brocke nicht beantworten.

[Polizeidirektor vom Brocke informierte den FDP-Vize über die Lage in Oberberg.]



Leider liege die Aufklärungsquote im Bereich Wohnungseinbruch mit 11,6 Prozent in Oberberg unterhalb des Durchschnitts in NRW, die Anzahl der Einbrüche stieg jedoch eklatant an: Von Januar bis Oktober 2000 waren es 297, von Januar bis Oktober 2001 schon 384. "Ein erschreckender Anstieg um 30 Prozent", befand die FDP Oberberg.



Angesprochen wurde auch, dass in den Landkreisen ist die Zahl der jungen Opfer doppelt so hoch ist wie in den Städten, die Gründe dafür sind aber bisher nicht bekannt. Positive Veränderungen verspricht man sich hier durch Ordnungspartnerschaften, so die Aktion "SchuPo" - Schule und Polizei -, wo Polizeibeamte den direkten Kontakt mit Schülern und Eltern suchen. Positiv zu vermerken sei, dass bei Körperverletzungsdelikten landesweit eine sehr hohe Aufklärungsquote erreicht werde.



Sowohl Horst Engel als auch Prof. Wilke machten deutlich, dass auch aus der Opposition im Landtag NRW heraus durch gezielte Anfragen an die Regierung und öffentlichen Druck sehr oft, wenn auch manchmal mit Zeitverzögerung ein Handeln der Regierung erreicht werde und es so zu Verbesserungen zum Beispiel bei der Polizeiarbeit komme.

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