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Ein Klick und in Dortmund fließt das Wasser

fj; 28. Jun 2013, 13:07 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- Prof. Dr. Heiner Klocke (4. v. li.) und sein Forscherteam.
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Ein Klick und in Dortmund fließt das Wasser

fj; 28. Jun 2013, 13:07 Uhr
Gummersbach – Ein Forscherteam am Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln hat ein Tool zur 3-D-Darstellung eines Hauses entwickelt – Damit lassen sich Geräte im Haus komfortabel per Smart Phone steuern und deren Energieverbrauch überwachen.
Habe ich den Herd eigentlich ausgemacht? Diese Frage hat sich sicherlich jeder schon einmal nach Verlassen des Hauses gestellt. Praktisch, wenn dann der Computer oder das Smart Phone da mal eben Auskunft geben kann. Noch besser, wenn der Herd per Handy auch noch ausgeschaltet werden kann. Ein Forscherteam der Fachhochschule Köln, Campus Gummersbach, hat ein einfaches Tool zur 3-D-Darstellung eines Wohnhauses entwickelt, mit dem Geräte im Haus auch aus weiten Distanzen ein- und auszuschalten sind und das darüber hinaus Angaben über den Stromverbrauch macht. So lassen sich Lampen, Heizung, Markisen und Radio nicht nur bequem per Klick steuern, man kommt auch den Stromfressern im eigenen Haus auf die Schliche.


Das zweijährige Forschungsprojekt „Intelligentes Energie-Monitoring im SmartHome-Kontext“ wurde kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Dazu hat das Forscherteam unter Leitung von Prof. Dr. Heinrich Klocke unter anderem eine Benutzeroberfläche zur Erfassung aller Stromverbräuche in einem Haus auf der Basis von open Home Automation Bus (openHAB) entwickelt. Auch computergestützte Steuerungselemente für Stromverbraucher wie beispielsweise Lampen sind in Zusammenarbeit mit Unternehmen entstanden. Als Fallstudie wurde ein Haus in Dortmund mit Digitalstrom-Komponenten ausgestattet. Durch sie kann Klocke bequem an einem Computer, der am Campus Gummersbach steht, den Brunnen im Garten ein schalten oder die Markisen ausfahren. Die Bilder zweier im Haus installierter Kameras zeigen in Gummersbach, wie in Dortmund der Brunnen anfängt zu sprudeln.

Praktisch, wenn auch im Urlaub abends das Licht im eigenen Häuschen angeknipst werden kann. Oder man per Handy mal eben nachschauen kann, ob die schon etwas vergessliche Oma auch alle Lampen vorm zu Bett gehen gelöscht hat. Darüber hinaus kann aber auch der Stromverbrauch per Handy oder Computer überwacht und protokolliert werden. Welches Gerät verbraucht im Moment den meisten Strom? In welchem Raum entstehen die meisten Energiekosten? Wie hoch war der Verbrauch einzelner Geräte? Auf all diese Fragen geben übersichtlich gestaltete Diagramme Auskunft. OpenHaB steht bereits als App zur Verfügung und auch die erforderlichen Digitalstrom-Komponenten sind im Handel erhältlich. Das eigene Haus in ein „SmartHome“ zu verwandeln, ist also theoretisch möglich. „Das komplette Haus mit den erforderlichen 100 Digitalstrom-Komponenten auszustatten, hat nur drei Tage gedauert“, erklärte Klocke“, „noch sind diese mit rund 70 Euro pro Stück recht teuer, aber man kann ja mit einem Zimmer anfangen und das eigene Haus Stück für Stück zu einem intelligenten Eigenheim werden lassen.“
  
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