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Zornesröte an der Zapfsäule: Oberberger wütend

jw, mg; 26. Mar 2012, 19:50 Uhr
Bild: Fabian Nitschmann --- Die Spritpreise kennen derzeit nur eine Richtung: Steil nach oben.
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Zornesröte an der Zapfsäule: Oberberger wütend

jw, mg; 26. Mar 2012, 19:50 Uhr
Gummersbach – Die derzeitigen Benzinpreise lassen manchen regelrecht verzweifeln – Doch wie reagieren die Bürger auf die stetig steigenden Spritpreise?
Von Jenny Witowski und Michelle Grebe

Ganz Deutschland stöhnt über die hohen Spritpreise. Auch Oberbergs Autofahrer werden nicht verschont und müssen für den Kraftstoff tief in die Tasche greifen. Grund genug für Oberberg-Aktuell, heute einmal in der Kreisstadt Gummersbach nachzufragen. Verärgert waren die meisten.  „Es ist eine Frechheit, was die Konzerne mit uns machen", lauteten viele Stellungnahmen. Und mancher hat ganz eigene Konsequenzen aus der Preisentwicklung an der Zapfsäule gezogen.


[Bilder: Jenny Witowski, Michelle Grebe --- Oft gebe es zum Auto leider keine Alternative, ist Sina Ohrndorf überzeugt.]

"Niemand weiß, wo das noch hinführen soll. Aber man hat ja leider keine Wahl“, erzählt einer, der sich anschließend richtig in Rage redet, dann aber lieber anonym bleiben möchte. Sina Ohrndorf erklärt, sie würde sich momentan genau jede Fahrt überlegen und die Notwendigkeit abwägen. Da die Busverbindung in ihrem Wohnort schlecht sei, bleibe ihr dennoch keine andere Wahl, als auf das Auto zurückzugreifen. Auch Uwe Ewald will auf Bus und Bahn zurückgreifen, wenn sich ihm die Möglichkeit bietet. Wie schon in einigen Foren im Internet gefordert, sieht Ohrndorf nur einen Tankboykott als Möglichkeit an, den Konzernen die Stirn zu bieten. Aber ob dies wirklich die gewünschte Wirkung zeigen würde, stehe in den Sternen.


[Uwe Ewald würde auch mit Bus und Bahn fahren.]

Hans-Dieter Schirp hingegen zeigt sich sichtlich unbeeindruckt und meint: „Ich habe mein Fahrverhalten beibehalten und fahre an die Zapfsäule, wenn der Tank leer ist. So wie ich es immer getan habe.“ Kleinkram sei das Sparen bei den Spritpreisen, schloss sich ein weiterer Befragter seiner Meinung an. Viele Passanten sind nicht nur aus privaten Gründen an das Auto gebunden.


Berufstätige mit Schichtwechsel müssen meistens auf Öffentliche Verkehrsmittel verzichten, da diese gerade in den Abend- und Nachtzeiten nicht zur Verfügung stehen. „Berufsbedingt muss ich meinen Wagen nehmen. Aber ich fahre langsamer und lasse ihn öfter rollen“, berichtet Sabine Labitzke.


[Auf Spazierfahrten verzichten Waltraud und Brundo Goerke.]

Ein weiterer Betroffener fügte hinzu, dass die Zeiten in denen man zum Vergnügen mit 160 Sachen über die Autobahn gefahren sei, schon längst der Vergangenheit angehörten. Einschränkungen sind inzwischen bei vielen Menschen der Normalfall. „Wir wohnen in Gummersbach und haben zum Glück alles im näheren Umkreis. Aber auf Spazierfahrten verzichten wir aufgrund der Preise dann doch,“ geben Waltraud und Bruno Goerke ganz offen zu.

Fazit der Umfrage: Auch die Oberberger stöhnen über die hohen Spritpreise und schränken sich ein. Die einen fahren weniger, die anderen steigen auf öffentliche Verkehrsmittel um. Die Wut ist groß, aber wenn sich die Tanknadel senkt, muss jeder, der mobil bleiben will, an der Zapfsäule Halt machen - trotz Preisen, die manchem die Zornesröte ins Gesicht treiben.
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