Archiv

Kurswechsel in der CDU Wipperfürth?

tk; 22. Mar 2012, 16:50 Uhr
Bild: Tillmann Koll --- Fraktionsvorsitzender Friedhelm Scherkenbach (rechts) präsentiert vor voll besetztem Versammlungsraum im Neye-Hotel den Bericht aus der Ratsfraktion.
ARCHIV

Kurswechsel in der CDU Wipperfürth?

tk; 22. Mar 2012, 16:50 Uhr
Wipperfürth – Bernd Schmitz ist neuer Parteichef der CDU – Vorgänger Stefan Klett fordert mehr Härte im Hinblick auf die kommenden Wahlen.
Von Tillmann Koll

Bei der gestrigen CDU-Mitgliederversammlung ging es vor allen Dingen um eins: Die Wahl des neuen Parteivorsitzenden. Weil der bisherige Amtsinhaber Stefan Klett aufgrund von Unzufriedenheit über bestimmte Entwicklungen in der Partei zurückgetreten war (OA berichtete), übernahm sein Stellvertreter Michael Stefer die Begrüßung der Anwesenden im Neye-Hotel. Peter Biesenbach, der bei den anstehenden Landtagswahlen erneut kandidieren will, war mit Kreisgeschäftsführerin Margit Ahus angereist, um der Veranstaltung beizuwohnen.


Zunächst gab es gleich acht Anwesende zu feiern, die bereits 40 Jahre lang Mitglied in der Partei sind. Georg Schmidt, Theo Berger, Hartmut Hirsch, Dr. Bernd Wigger, Renate Hirsch, Heinz Eckel, Rolf Höhfeld und Herr Hess erhielten dafür eine Ehrennadel. Den Bericht aus dem Stadtverband übernahm ebenfalls der Parteivize. Darin wurden die Hauptaktionen der vergangenen anderthalb Jahre angesprochen und eine positive Bilanz gezogen. Es schlossen sich der Bericht aus der Ratsfraktion von Fraktionsvorsitzenden Friedhelm Scherkenbach sowie der Kassenbericht an, der von den Kassenprüfern nicht beanstandet wurde.

Nach der Entlastung des Vorstandes wurde dann zur Wahl des neuen Parteivorsitzenden geschritten. Bernd Schmitz, der der einzige Kandidat war, weil Stefan Klett nicht erneut antreten wollte, ist den meisten Mitgliedern kein Unbekannter, führte er doch schon von 1995 bis 2009 die Wipperfürther CDU an. Von den 41 stimmberechtigten Anwesenden stimmten 30 für den 55-jährigen selbstständigen Steuerberater – es gab sieben Enthaltungen, drei Gegenstimmten sowie eine ungültige Stimme. Auch die Vorstandskandidaten wurden mit deutlicher Mehrheit angenommen.


[Bild: privat --- Der neue Parteivorstand der CDU Wipperfürth zusammen mit Landtagskandidat Peter Biesenbach (links) und Kreisgeschäftsführerin Margit Ahus (Mitte): Britta Hoffmann-Schroer, Adele Fahlenbock, Michael Moll, Bernd Schmitz und Peter Müller (v.l.).]

Vollkommen spurlos ging der im Vorfeld entstandene Konflikt jedoch nicht an der Versammlung vorbei. In einer kurzen Stellungnahme bestätigte Stefan Klett, dass er menschlich enttäuscht sei, wollte jedoch nicht auf Details eingehen. Sehr deutlich machte er allerdings, dass sich an der Haltung der CDU in seinen Augen einiges ändern müsse. „In zwei Jahren sind schon wieder Wahlen, für die wir optimal aufgestellt sein müssen“, meinte Klett, „Ich habe das Gefühl, dass dieser Umstand von einigen hier nicht erkannt wird.“ Nunmehr müsse endlich der Schalter umgelegt werden.

Auch im Umgang mit der Verwaltung solle eine härtere Linie eingeschlagen werden. „Ich weiß, dass dieses Thema kontrovers ist. Aber dafür werde ich auch weiterhin einstehen“, so der ehemalige Parteichef weiter. Welcher Kurs nun von der CDU eingeschlagen wird, bleibt fraglich. „Der Konflikt wird sich sicherlich im Hinblick auf die Kommunalwahlen in 2014 zuspitzen“, sagte Michael Stefer gegenüber OA. Bernd Schmitz jedenfalls sieht der Herausforderung optimistisch entgegen: „Einiges muss getan werden und ich freue mich darauf.“ Er baut auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Vorstandsteam.
WERBUNG